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Vorsicht - süß und sinnlich!

Vorsicht - süß und sinnlich!

Titel: Vorsicht - süß und sinnlich! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Grady
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wurde. Sie senkte den Blick, weil sie nicht zu den Frauen gehörte, die kicherten, wenn sie nervös waren. Normalerweise wurde sie auch nicht rot, wenn ein Mann mit ihr flirtete. Aber hier mit Daniel zu sitzen fühlte sich völlig anders an. Es war etwas Neues, völlig Unerwartetes und durch und durch Angenehmes. Ihre Gefühle spielten verrückt.
    Während des Dinners hatten sie sich angeregt unterhalten. Über Musik, Politik, das ungewöhnlich kühle Wetter … Dabei hatte sich das Prickeln zwischen ihnen immer mehr verstärkt.
    Wenn er sie so ansah wie jetzt, spürte sie, wie ihr warm wurde und die Haut zu kribbeln begann.
    Am liebsten hätte sie aufgeseufzt. In Daniels Gegenwart fühlte sie sich wie ein Teenager.
    Als sie spürte, wie sich ihre Brustspitzen aufrichteten, begriff sie, dass sie unbedingt einen kühlen Kopf bewahren musste. Entschlossen legte sie die Serviette weg und atmete tief durch.
    Er wartete auf den Nachtisch.
    „Ich nehme an, Sie kochen nicht“, bemerkte sie.
    „Selten“, antwortete er und verbesserte sich im selben Atemzug: „Eigentlich gar nicht.“
    „Und ich habe mir vorgestellt, wie Sie auf einem Gasherd Schnecken zubereiten.“
    Er verzog den Mund. „Mögen Sie etwa Weinbergschnecken?“
    „Nur in einem ganz bestimmten Café in der Rue de la Villette.“ Als sie sah, dass er neugierig lächelte, fragte sie: „Waren Sie schon mal in Paris?“
    „Ich? Ja klar. Eine tolle Stadt. Aber ich finde es immer wieder schön, nach Hause zu kommen.“
    „In die Vereinigten Staaten?“, fragte sie.
    „Nach New York“, antwortete er.
    Unwillkürlich runzelte Elizabeth die Stirn. Normalerweise gefielen ihr klare Ansagen. Aber in diesem Fall hätte sie eine Spitze darin vermutet, wenn sie es nicht besser gewusst hätte. Vielleicht hatte Abigail ihm nicht nur vom Unfall ihrer Eltern erzählt – sondern auch vom Inhalt ihres Testaments?
    Nein, wohl kaum. Das wäre aber auch eine zu verrückte Vorstellung. Abigail würde niemals ihr Vertrauen enttäuschen, und auf andere Art, etwa von Chad Tremain, konnte er davon auch nichts erfahren haben.
    Nein wirklich, dieser Daniel brachte ihre Gefühle derart durcheinander, dass ihr die Fantasie einen Streich spielte. Sie sah ja schon Gespenster!
    Erneut nahm sie den Gesprächsfaden wieder auf. „In New York gibt es unglaublich gute Restaurants.“
    „Aber nicht mit so gutem Essen wie diesem hier“, stellte er fest.
    „Kocht Ihre Mutter gut?“
    Er wurde ernst. „Mutter hat gekocht, ja“, sagte er nur und griff zu seinem Glas.
    „Leben Ihre Eltern noch in Carolina?“
    „Nein.“ Er lehnte sich zurück und sah sich im Zimmer um. „Ein interessanter Stil.“
    „Frühes Amerika“, sagte sie, obwohl sie in Gedanken ganz und gar nicht bei Möbeln war. Sondern bei der Frage, warum er es vermied, von seiner Familie zu sprechen.
    Auch wenn sie und ihre Eltern einander nahegestanden hatten – im Allgemeinen kam eine gewisse Entfremdung zwischen den Generationen häufiger vor.
    Aber sie würde ihn nicht drängen. Auch wenn sie mehr als neugierig war.
    Also sprachen sie über Möbel.
    „Meine Mom hat Teile des Hauses neu gestaltet, aber dieses Zimmer nicht. Sie fand es sehr gemütlich so. Hier am großen Tisch kommt die Familie zusammen. Das hat sie immer gesagt. Nicht nur zum Essen, sondern um zu reden, zuzuhören und Pläne zu schmieden.“
    Daniel lächelte. „Eine schöne Tradition. Die Holzvertäfelung sieht fast genauso aus wie die im Club.“
    „Wer weiß? Vielleicht stammt das Holz vom selben Baum. Die Ranch und den Club gibt es schon, seit Buffalo Bill noch ein Kind war.“
    „Höre ich da nicht eine Spur von Ungeduld heraus?“
    Amüsiert blinzelte sie ihm zu. „Wie kommen Sie nur darauf?“
    „Ihre Stimme klang so.“
    „Kann nicht sein.“
    „Doch“, beharrte er.
    „Da müssen Sie sich getäuscht haben. Ich achte die Geschichte hoch.“
    „Also haben Sie nicht vor, die Ranch in ein Kasino oder ein Wohngebiet zu verwandeln, wie es manchmal gemacht wird?“
    Sie musste husten. Meinte er das etwa ernst? „Was für eine komische Idee! Natürlich nicht.“
    „Aber die eine oder andere Veränderung würde Ihnen schon gefallen, stimmt’s?“
    Sie lächelte, legte den Ellbogen auf die Armlehne und spielte mit ihrem Diamantohrring. „Sie können wohl Gedanken lesen, Mr Warren?“
    „Daniel.“
    Elizabeth fiel es schwer, weiterzulächeln. Dieses Thema gefiel ihr nicht. Wie sie über Traditionen dachte, war ganz allein ihre Sache.

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