Vorstadtkrokodile 2: Die coolste Bande ist zurück (German Edition)
wird«, versuchte er, seine Niederlage zu überspielen.
Kai sah ihn mit kritischem Blick an: »Ich sitze drin.«
»Ja eben. Das wäre dann ja ein … quasi ein doppelter Verlust.« Er verstrubbelte Kai die Haare und grinste schief. »Du bist doch sozusagen unser zweites Maskottchen.«
Kai verdrehte die Augen.
»Seid vorsichtig!«, warnte Maria und sah besorgt zu Hannes hinüber.
»Kennst uns doch!«, antwortete Hannes lässig.
»Eben«, meinte Maria und seufzte.
Olli und Hannes überquerten den im Halbdunkel liegenden Hof des Fabrikgeländes und gingen zum Seiteneingang. Olli zog an der Tür. Doch sie war verschlossen.
»Da braucht man’ne Chipkarte oder so«, erklärte Hannes und deutete auf ein Kartenlesegerät neben der Tür.
Olli ignorierte ihn und rüttelte noch einmal kräftiger am Griff. Da öffnete sich die Tür mit einem so heftigen Ruck, dass Olli beinahe auf seinem Allerwertesten gelandet wäre. Vor ihnen stand ein kräftiger junger Mann. Mehr konnten die Jungs nicht erkennen, denn der Mann leuchtete ihnen mit einer gleißend hellen Taschenlampe direkt ins Gesicht.
»Was macht ihr hier?«, fragte er unwirsch.
»Was machen SIE hier?«, wollte Olli wissen.
»Schnauze, du Pfosten!«, brüllte ihn der Kerl an.
Hinter seinem durchtrainierten Körper konnte Olli einen weiteren Lichtstrahl erkennen, der durch den Raum wanderte. Irritiert versuchte er, an dem Mann vorbeizugelangen, um mehr sehen zu können. Doch der bullige Typ stellte sich ihm in den Weg. Im Schein der Taschenlampe musterte er Olli finster. Dann blieb sein Blick an den Bodenstrahlern in Ollis Hand hängen. Er lenkte die Taschenlampe darauf und inspizierte das eingeprägte Brandberg-Logo.
»Klaut ihr hier etwa Zeug, oder was?«, fuhr er Olli an.
»Wie denn? Wir waren ja noch gar nicht drin!«, antwortete Hannes für Olli, der immer noch versuchte, in den Raum zu schielen.
Der Typ zückte sein Handy und begann, eine Nummer zu tippen: »Das kannste der Polizei erzählen.«
»Mein Vater hat sie uns heute Morgen geliehen! Er arbeitet hier«, warf Olli nun schnell ein.
»Und wer ist dein Vater?«
»Bernd Weißmann.«
Der junge Mann legte auf und musterte Olli: »Stellt die Dinger hier ab, ich sorg dafür, dass Bernd sie bekommt.« Dann knallte er Olli die Tür vor der Nase zu.
Hannes und Olli tauschten Blicke. »Was für ein ungehobelter Idiot!«, meinte Hannes.
»Merkwürdig …«, murmelte Olli. »Was wollte der denn um diese Zeit noch hier? Das Haupttor war doch schon längst zugesperrt …«
Plötzlich hörten sie aus der Halle ein brüllendes Motorengeräusch. Beinahe gleichzeitig ertönte ein schrilles Piepen, und die orangefarbene Warnlampe neben dem riesigen Rolltor begann zu blinken. Das schwere Tor glitt zur Seite und ein aufgemotzter schwarzer Sportwagen mit jeweils zwei silbernen Streifen auf der Motorhaube und den Seiten bretterte mit röhrendem Auspuff daraus hervor. Gleichzeitig begann auch das Haupttor zur Seite zu gleiten. Mit quietschenden Reifen schleuderte der Wagen in eine 90-Grad-Kurve, gab Vollgas und fuhr die vor dem Tor wartenden Krokodile um ein Haar über den Haufen.
»Sag mal, spinnt der?«, regte sich Maria auf.
Jorgo hatte den Schreck schon überwunden und sah dem Auto bewundernd nach. Mit Kennerblick bemerkte er: »Ein Camaro. Was für’n klasse Gerät!«
»Voll Vin-Diesel-mäßig, Mann!«, bestätigte Frank.
»V… Voll gefährlich, so ganz ohne B… B… Blinker um die K… Kurve …«, stotterte Peter.
»Okay, Abfahrt!«, rief Olli, als er und Hannes wieder bei den restlichen Krokodilen ankamen.
Maria hob ihr Rennrad auf und wandte sich noch schnell an Hannes: »Holst du mich morgen früh ab?«, flüsterte sie.
Hannes lächelte. »Klar. Wie immer.« Dann düste er auf seinem Skateboard davon in die Dunkelheit.
Vor seiner Haustür ließ Hannes das Skateboard lässig in die Höhe schnalzen und fing es mit einer Hand auf. »Guten Abend!«, rief er Frau Koschmieder, der Nachbarin, zu, die wie immer am Fenster saß. Doch die starrte ihm nur mürrisch hinterher.
Als Hannes die Haustür aufsperrte, schallte ihm ein alter Love-Song entgegen. »Mama?« Hannes rollte auf dem Skateboard in die Küche. Seine Mutter hatte Essen gemacht und obwohl sie ein bisschen müde wirkte, sah sie in Hannes’ Augen wie immer blendend aus. Kein Wunder, sie war für eine Mutter ja auch noch ziemlich jung.
»Wenn ich streng wäre, würde ich dich jetzt fragen, warum du so spät dran bist«, begrüßte
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