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Vorstoß ins Niemandsland

Vorstoß ins Niemandsland

Titel: Vorstoß ins Niemandsland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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gab es je eine Breitseite mit zwanzig Gauss-Geschützen aus irdischer Produktion. Immer wieder waren Xabong-Frachter in den Systemen der äußeren Kolonien aufgetaucht und hatten vor allem Waffentechnik eingekauft.
    Ihre selbst entwickelten Wuchtkanonen hinkten den irdischen Gauss-Geschützen zwar nicht in der Durchschlagskraft, wohl aber in der Schussfrequenz um ein Viertel hinterher, was bei dieser Art von Bewaffnung durchaus über Sieg oder Niederlage entscheiden konnte.
    Schließlich war die Trefferwahrscheinlichkeit ohnehin eher gering. Nur jedes hundertste Projektil eines Gauss-Geschützes fand auch tatsächlich sein Ziel. Wenn dies jedoch geschah, war die Wirkung verheerend, denn der entstehende, etwa zehn Zentimeter durchmessende Schusskanal, der sich quer durch die getroffene Schiffseinheit zog, konnte schwerste Zerstörungen nach sich ziehen und sogar für eine Explosion des Schiffs sorgen, falls sensible Bereiche wie die Energieversorgung oder die Triebwerkssektionen betroffen waren.
    Die Xabong rüsteten sich also für den Krieg – und da ihre Wuchtgeschütze genauso starr montiert waren wie die Geschütze bei den Star-Corps-Schiffen, war die Schussfrequenz der entscheidende Faktor. Nur wenn man den Gegner mit einem wahren Hagel aus würfelförmigen Gauss-Projektilen bombardierte, hatte man die Chance, einen Treffer zu landen.
    Im Verhältnis zu einem Leichten Kreuzer der Scout-Klasse war das Xabong-Schiff an Feuerkraft weit unterlegen, schließlich verfügte beispielsweise die STERNENFAUST über insgesamt vier Breitseiten mit je vierzig Geschützen und hatte darüber hinaus den Vorteil, mit ihren gut hundert Metern Länge wesentlich kleiner zu sein und damit auch für den Gegner ein schwerer zu treffendes Ziel abzugeben.
    »So gut die Geschütze auch sein mögen, die sie unseren Waffenfabrikanten abgekauft haben – ich glaube nicht, dass die Xabong mit ihren Schiffen auch nur den Hauch einer Chance haben, den Kridan länger als ein paar Wochen zu widerstehen«, lautete daher die kühle Analyse von Lieutenant Barus, die er während einer Besprechung der Offiziere im Raum des Captains äußerte.
    Es gab niemanden, der ihm ernsthaft widersprach.
     
     
    Etwa zwei Stunden nach dem Eintreffen des Xabong-Schiffs richtete dessen Kommandant eine Transmission an die Solaren Welten und insbesondere an deren Flottenkommandanten. Es wurde eine Bergstromfrequenz benutzt, die für jeden empfangbar war.
    Der Captain wurde auf die Brücke gerufen.
    Als er dort erschien, sah Richard Leslie bereits einen hoch aufgerichteten, geflügelten Gorilla, der eine hellblaue, mit Orden behängte Uniform trug. Auf dem Rücken gab es Öffnungen für die Flügel, mit denen er etwas nervös herumflatterte, um sich schließlich mit einer der Flügelhände links am Ohr zu kratzen.
    Der Xabong entblößte zwei Reihen seiner Zähne, die nahe legten, dass seine Spezies durchaus auch Fleisch als Nahrung schätzte.
    Im Hintergrund waren weitere Xabong zu sehen. Die Weibchen hatten nur die Hälfte an Körpergröße, unterschieden sich aber nicht in ihrer Kleidung und schienen auch an Bord des Xabong-Schiffs ähnliche Funktionen auszufüllen.
    »Mein öffentlicher Name ist Padangklong, aber als Beweis dafür, dass ich den Menschen Vertrauen entgegenbringe, offenbare ich euch auch jene zwölf Namen, die normalerweise kein Xabong der Öffentlichkeit preisgibt: So heiße ich für die Besatzung des Schiffes, das ich kommandiere, Huongtron, für meine Eltern bin ich Guonteung; für meine Frauen heiße ich Jherengon, für die Kinder meiner ersten Frau bin ich Trong-kong, für die Kinder meiner zweiten …«
    Kein Wunder, dass der Kerl auf so viele Namen kommt , dachte Leslie und stellte sich vor, dass das Sozialleben der Xabong ganz schön kompliziert sein musste, wenn der Einzelne jeweils überlegen musste, wen er wie anzusprechen hatte.
    Immerhin ist es eine Herausforderung an das Namensgedächtnis, sich zu jedem Individuum zwölf oder noch mehr Namen zu merken – und vielleicht war das der Motor der Intelligenzentwicklung dieser Spezies , überlegte Commander Leslie mit leichtem Sarkasmus. Wer keine Eiszeiten hatte, um in der Evolution voranzukommen, muss sich eben viele Namen ausdenken!
    Die Sprache der Xabong war durch die bisherigen Handelskontakte relativ gut bekannt, sodass das Translatorsystem damit kein Problem hatte.
    Schließlich war Padangklong mit seinen Vertrauensbeweisen fertig und kam zur Sache. Der Kommandant des Xabong-Schiffs,

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