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Vorstoß ins Niemandsland

Vorstoß ins Niemandsland

Titel: Vorstoß ins Niemandsland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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damit. Das wird Rudenko sein.«
    Auf dem Schirm erschien tatsächlich das Gesicht Admiral Rudenkos. Ein Symbol am oberen Rand verdeutlichte, dass es sich um eine Konferenzschaltung handelte. Eine weitere Einblendung am unteren Rand zeigte an, an welche Schiffe diese Transmission zeitgleich ging.
    »Ich freue mich sehr, jetzt auch die Crew der STERNENFAUST und ihren Captain hier bei NHCO-4422 begrüßen zu dürfen, und möchte an Sie alle eine Neuigkeit weitergeben. Es gibt mehrere Schiffe, die im New-Hope-System Zuflucht gesucht beziehungsweise Kontakt aufgenommen haben. Die Besatzungen gehören verschiedenartigen Spezies an, von denen jedoch keine mächtig genug ist, selbst zu einer imperialen Kolonialmacht aufzusteigen.« Rudenko verzog das Gesicht zu einem dünnen, etwas verlegen wirkenden Lächeln. »Zumindest gilt das für den Augenblick. Was in der Zukunft geschieht, kann schließlich niemand vorhersagen, wie jeder von uns schon auf die eine oder andere Art und Weise leidvoll erfahren haben dürfte.«
    Er sollte vor Publikum im Zirkus auftreten, dieser Clown , ging es Commander Leslie ziemlich ärgerlich durch den Kopf.
    »Spezialisten der galaktischen Abwehr haben Besatzungsmitglieder dieser Schiffe eingehend befragt, darunter auch den Kommandanten eines Xabong-Frachters, der bei uns Ladung aufgenommen hat. Die Xabong gehen offenbar davon aus, dass es sehr bald zu einer entscheidenden Auseinandersetzung kommt. Inzwischen hat sich per Bergstromfunk ein Xabong-Kriegsschiff angesagt, auf dem sich eine offizielle Delegation befindet. Ihr Ziel ist, ein Bündnis mit jedem zu schmieden, der als potentieller Feind der Kridan in Frage kommt. Leider hat das Oberkommando deshalb erst einmal unsere Mission gestoppt. Wir sollen warten, bis in dieser Sache eine politische Entscheidung gefallen ist.«
    Commander Leslie runzelte die Stirn. »Heißt das, der Hohe Rat erwägt ernsthaft, sich in diesen Krieg hineinziehen zu lassen?« Er glaubte im ersten Moment, sich verhört zu haben.
    Admiral Rudenko atmete tief durch. »Unsere politische Führung will zumindest keinerlei Optionen verspielen. Ich sehe das ähnlich wie Sie, Commander Leslie. Sich zu diesem frühen Zeitpunkt auf einen offenen Konflikt einzulassen, könnte für die Solaren Welten das Ende ihrer Existenz bedeuten. Wir sind einfach noch nicht so weit. Auf der anderen Seite haben die Xabong und einige andere kleinere Völker, deren gegenwärtige Siedlungsräume sich im Grenzgebiet zu den Kridan befinden, nur die Möglichkeit eines weiteren Exodus – oder den Aggressoren Widerstand entgegenzusetzen.«
    »Wann wird das Schiff der Xabong eintreffen?«, meldete sich nun Commander Stephan van Deyk, der Captain der PLUTO, zu Wort.
    »Wir rechnen mit ihrem Austritt aus dem Bergstrom-Raum in drei bis vier Stunden.«
    »Mit anderen Worten, wir werden mindestens einen Erdtag verlieren, bevor wir aufbrechen können.«
    »Das ist sehr optimistisch geschätzt«, erwiderte Rudenko. »Ich rechne mit zwei bis drei Erdtagen. Tut mir Leid, aber das ist nicht zu ändern. Sehen Sie es doch einfach von der positiven Seite.«
    Na, da bin ich aber mal gespannt! , dachte Leslie.
    Rudenko fuhr fort: »Wenn es tatsächlich zu einem Bündnis zwischen den Solaren Welten und den Xabong kommen sollte, dann verändert das natürlich für unsere Erkundungsexpedition die Prämissen. Allerdings wäre es auf Grund der angestrebten Funkstille nahezu unmöglich, Sie während der Operation darüber zu informieren.«
    »Darf ich offen sprechen?«, fragte Commander van Deyk, dessen Gesicht inzwischen in einem Teilfenster des Hauptschirms eingeblendet worden war.
    »Natürlich, Commander. Ich habe im Übrigen von Ihnen nie etwas anderes erwartet, als dass Sie offen sprechen.«
    »Ich fände es unverantwortlich, sich auf ein Bündnis mit den Xabong einzulassen, bevor wir die Lage im Niemandsland tatsächlich aufgeklärt haben.«
    »Dem stimme ich ausdrücklich zu«, erklärte Admiral Rudenko. »Aber das ist meine private Meinung, wenn Sie verstehen, was ich meine.«
    »Ich denke schon.«
    »Die Entscheidung liegt bei anderen. Übrigens befindet sich bereits ein Botschafter auf dem Flug hierher.«
    »Wer übernimmt die Verhandlungen?«, fragte Commander Leslie.
    Ein leicht spöttischer Zug trat in Admiral Rudenkos Gesicht. »Botschafterin Peellaan.«
    »Nicht gerade eine diplomatische Kraft ersten Ranges«, stellte van Deyk in der ihm eigenen Offenheit fest.
    »Richtig. Aber sie war gerade in der Nähe, da

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