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Vorzeitsaga 01 - Im Zeichen des Wolfes

Vorzeitsaga 01 - Im Zeichen des Wolfes

Titel: Vorzeitsaga 01 - Im Zeichen des Wolfes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
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weiß. Geh zu Wolfsträumer. Du mußt endlich Klarheit in dein Leben bringen.« Grünes Wasser nickte ihr aufmunternd zu und machte sich auf den Rückweg.
    Ihre täglichen Pflichten warteten.
    Tanzende Füchsin atmete tief durch und eilte zur Höhle. Vor dem Eingang verharrte sie unschlüssig.
    Endlich räusperte sie sich vernehmlich und rief: »Der im Licht läuft? Bist du da drin?«
    »Ich habe dich erwartet.«
    Der Klang der vertrauten Stimme berührte sie tief, aber irgend etwas Unbekanntes schwang darin mit und ließ sie vorsichtig sein. Sie bückte sich unter dem Karibufell und sah sich in der Höhle um.
    Er saß auf mehreren übereinandergelegten Wolfspelzen und hatte zum Schutz vor den kalten Wänden ein Eisbärfell im Rücken.
    Ihre Blicke trafen sich. All die sorgfältig überlegten Worte lösten sich auf wie Nebel in der Morgensonne. Ihr Herz hämmerte, ihr wurde flau im Magen.
    »Ich hörte, du hast versucht, mir zu folgen.« Er sprach leise. Seine Stimme klang traurig.
    Sie lächelte seltsam schüchtern und wandte den Blick ab. Erst jetzt entdeckte sie die Schädel, die Zeichnungen, die mit getrockneten Gräsern und Fuchsfellen ausgestopften Felsspalten. Dies war der Aufenthaltsort eines Träumers. Ein Ort, den sie niemals mit ihm würde teilen können.
    »Der Wolf hat nicht besonders gut auf mich aufgepaßt.« Sie lächelte unsicher. »Es war ein entsetzlicher Marsch.«
    Er nickte und deutete einladend auf die neben ihm liegenden Felle. Nur zögernd setzte sie sich mit untergeschlagenen Beinen auf die weichen Karibuhäute.
    »Du hast dich verändert. Du bist hart geworden.«
    »Dafür hat dein Bruder gesorgt. Aber du hast dich auch verändert. Selbstsicherer und beherrschter wirkst du. Es steht dir, ein Träumer zu sein.«
    Er wurde blaß und drehte das Gesicht zur Seite. »Ein solches Leben erfordert viele Opfer.«
    »Jedes Leben erfordert Opfer.«
    Schweigend saßen sie nebeneinander. Sie war innerlich aufgewühlt. Sie wollte ihn umarmen, ihm sagen, daß sie ihn liebte, aber sie hatte Angst davor.
    »Warum ist alles so schwierig?« fragte sie. »Ich bin gekommen, Der im Licht läuft. Ich folgte dir.
    Warum warst du nicht bei der Erneuerung? Ich habe auf dich gewartet. Die wunderbaren Dinge, die du mir über Liebe und Ehe erzählt hast, hielten mich ein furchtbares Jahr lang aufrecht.«
    Er konnte kaum schlucken, so trocken wurde sein Hals. Kummervoll blickte er sie an.
    »Willst du nicht mit mir reden?« fragte sie. Sie spürte, wie er ihr entglitt.
    Am ganzen Körper zitternd, schloß er die Augen.
    Sie rückte näher an ihn heran, packte ihn am Mantel und schüttelte ihn, erst sanft, dann heftiger, bis er die Augen aufmachte und sie ansah.
    »Sag mir, was los ist!«
    »Ich liebe dich.« Seine Stimme brach.
    Freude und Erleichterung durchfluteten sie. »Und ich liebe dich.« Sie ließ seinen Mantel los und schmiegte sich eng an ihn, so eng, daß sie seinen männlichen Geruch einatmete. Sie streichelte sein schönes Gesicht. »Ist das schlecht?«
    Seine Kiefermuskeln mahlten. »Du stehst zwischen mir und meinem Traum.«
    Sie blinzelte verständnislos. »Zwischen dir und deinem Traum?«
    »Im Mammut-Lager wußte ich nicht, was der Wolfstraum bedeutet. Wie er mich verändern würde.
    Welche Veränderung er für unser Volk bedeutet. Jetzt weiß ich es. Ich habe gelernt zu träumen.«
    Sie streichelte seine Wangen. Er zuckte zurück und schloß erneut die Augen. »Und du rettest das Volk.«
    »Vielleicht.«
    »Ich habe gehört, du hast die Öffnung im Eis gefunden.«
    »Das reicht nicht.«
    »Was?« Sie verschränkte die Arme und versuchte, den inneren Aufruhr zu unterdrücken. Schmerz, Verwirrung, Liebe, Leid, Hoffnung. Ein einziges Durcheinander der Gefühle. Ihr Herz hämmerte und pumpte das Blut siedendheiß durch ihre Adern. An Lichts verzerrter Miene erkannte sie, daß es ihm ebenso erging.
    »Ich … darf mir nicht selbst im Wege stehen. Meine ureigensten Wünsche müssen zurücktreten. Mein Traum, das Volk im fernen Süden in Sicherheit zu bringen, geht vor.« Ein strahlender Glanz trat in seine dunklen Augen. »Das Land im Süden ist wunderschön.«
    »Was redest du da?«
    »Die einzige Möglichkeit zu träumen wirklich zu träumen ist, sich an das Große Eine zu verlieren.
    Über die Bewegungen des Tanzes hinauszugehen.«
    »Du redest Unsinn. Was hat das mit unserer Liebe zu tun?«
    Er sah sie verletzt an, nickte aber dann verständnisvoll. »Unsinn? Das sagte ich anfangs auch zu Reiher. Weil

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