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Vorzeitsaga 01 - Im Zeichen des Wolfes

Vorzeitsaga 01 - Im Zeichen des Wolfes

Titel: Vorzeitsaga 01 - Im Zeichen des Wolfes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
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müssen prüfen, ob ein dauerhafter Frieden zu schließen ist. Gilt nun euer Wort oder nicht?«
    Schreiender Adler wandte ihm das Gesicht zu. Das vom Schnee reflektierte Feuer warf seltsame Schatten. »Ja, Mann ohne Mut, ich warte ab. Aber wenn wir dort sind wenn wir im Lager meines Volkes sind , habe ich mein Wort gehalten.«
    Hinter einem großen Findling erklang ein Geräusch. Es hörte sich an wie das Scharren von Stiefeln auf Kies, als ob jemand dahinterstünde und lauschte. Singender Wolf und Schreiender Adler schwiegen einen Augenblick und wandten ihre Aufmerksamkeit dem Felsbrocken zu. Keine weiteren Geräusche waren zu vernehmen. Ruhig fragte Singender Wolf: »Und was ist mit den anderen Kriegern?«
    »Alle halten ihr Wort. Im Unterschied zu dir hat die Ehre für uns eine große Bedeutung. Das haben wir von Rabenjäger gelernt.«
    »Und was hat er euch sonst noch beigebracht?« fragte Tanzende Füchsin und trat hinter dem großen, dunkel aufragenden Findling hervor. Sie trug einen zerschlissenen Karibumantel. Das schwarze Haar leuchtete vor dem Hintergrund ihrer Polarfuchskapuze.
    Schreiender Adler fuhr herum. Hämisch grinsend sagte er: »Hat Eisfeuer schon genug von dir? Geh nur so schnell wie möglich wieder in sein …«
    »Beantworte meine Frage, Krieger!« Tanzende Füchsins Stimme war so eisig wie die Schneekristalle, die Windfrau ihnen ins Gesicht blies. »Ist Haß alles, was euch Rabenjäger beigebracht hat? Hat er vergessen zu erwähnen, wie wichtig Klugheit und die Fähigkeit zu klarem Denken sind? Hat er euch gelehrt, die Weisheit unserer Ältesten zu mißachten? Hat er nie erwähnt, daß unser Volk seit mehreren hundert Langen Finsternissen darum gekämpft hat, in Frieden zu leben, wie es Sonnenvater von uns erwartet?«
    »Rabenjäger ist der Sohn von Sonnenvater!« rief Schreiender Adler. »Er wurde geboren, um uns einen neuen Weg zu zeigen.«
    »Warum bist du dann nicht mit ihm gegangen, als Wolfsträumer ihn weggeschickt hat?«
    Schreiender Adler mahlte mit den Zähnen und verschränkte abweisend die Arme vor der Brust.
    Das Schweigen dehnte sich endlos. Nach einer Weile wiederholte Singender Wolf die Frage: »Warum nicht?«
    »Das mag ein Fehler gewesen sein.«
    »Das glaube ich kaum.«
    »Merkt ihr denn nicht, was geschieht? Was wird, wenn wir Frieden schließen? Was dann? Wie sollen wir uns von den Anderen absondern? Übernimmt das Große Geheimnis die Stelle von Sonnenvater? Werden die Träume abgelöst von ihren Visionen?«
    Tanzende Füchsin fragte: »Wollte Rabenjäger nicht genau das erreichen? Nämlich Wolfsträumer vernichten? Ihn während eines Traums mit einem Speer durchbohren noch dazu während der Erneuerung}«
    Schreiender Adler unterdrückte einen Seufzer. »Das war falsch. Er war wütend, darum hat er diese Dummheit gemacht. Er hat zusehen müssen, wie sein Freund durch Hexerei getötet wurde. Er…«
    »Plötzlich ist es Hexerei?« Singender Wolf zog eine Augenbraue hoch. »Kein Traum?«
    »Ich … ich weiß gar nichts mehr.«
    »Sonnenvater kann wirklich stolz auf uns sein«, schnaubte Tanzende Füchsin. »In unserem Lager können es die Krieger kaum abwarten, die Anderen mit ihren Speeren zu durchbohren. Sie wollen Blut fließen sehen und lachen, während die Anderen sterben. In Eisfeuers Lager können sie es kaum abwarten, bis sie ihr Weißes Fell wiederhaben und endlich unsere Körper aufspießen dürfen.« Sie schüttelte den Kopf. »Wir werden alle sterben, wenn wir uns nicht ändern.«
    »Was redest du da? Sterben?«
    »Du hast den Träumer gehört. Die Welt verändert sich. Das Eis schmilzt, die Meere steigen. Vielleicht haben die Visionäre recht, die uns den Weltuntergang vorhersagen. Vielleicht ist die ganze Welt verrückt geworden.«
    »Vielleicht«, pflichtete ihr Schreiender Adler verdrossen bei.
    »Werdet ihr euch an euren Schwur halten, bis wir bei unserem Volk sind?« fragte sie bittend.
    »Ja. Aber von da an sind wir freie Männer.«
    »Und was fangt ihr mit eurer Freiheit an?«
    Unbehaglich zuckte er die Achseln. »Vielleicht kehrt keiner der Anderen mehr zurück, um den Kriegern zu sagen, wo sich die Öffnung im Eis befindet.«
    »Mondwasser hält sich beim Weißen-Stoßzahn-Clan auf. Sie weiß genau, wo das Loch ist.«
    Schreiender Adler lachte rauh. »Dann muß sie eben auch sterben.«
    »Und das Kind von Hüpfender Hase?« erkundigte sich Singender Wolf kalt.
    »Es ist ein Halbblut.« Schreiender Adler grinste böse.
    »Genau wie dein Held

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