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Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Titel: Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
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seinen Erkundungsgang fort.
    Langsam umkreiste er das Lager und prüfte die Spuren. Seltsam.
    Normalerweise kehrte eine frischgebackene Frau nach dem Ende ihrer Blutung vom Glanz eines scheuen Stolzes umgeben ins Lager zurück.
    Genau das hätte Reizende Wapiti tun müssen. Sie hätte sich im Glanz eines solch verheißungsvollen Tages sonnen müssen.
    Wieder eine Spur. Er stieß einen leisen Pfiff aus. Er wußte genau, wohin dieser Weg führte. Er verlief am Oberlauf des Clear River entlang, bevor dieser nach Osten schwenkte, in den Canyon hinunterstürzte und sich schließlich, nachdem er sich durch die Red Wall gefressen hatte, in die dahinterliegende Ebene ergoß.
    Dort mündete er im Land des Kleinen-Büffel-Volkes in den Mud River.
    Was gab es denn da unten? Warum sollte ein eben zur Frau gewordenes Mädchen alle zu seinen Ehren veranstalteten Festlichkeiten absichtlich versäumen? Wie konnte sie die Gelegenheit verstreichen lassen, von jedermann beglückwünscht zu werden? Warum sollte sie auf die Geschenke verzichten?
    Nachdenklich ging Blutbär denselben Weg zu seinem Zelt zurück, den er gekommen war.
    Wie immer überprüfte er zuerst, ob das Wolfsbündel noch auf dem Dreifuß im rückwärtigen Teil des Zeltes lag. Dummes Ding. Die ganze Zeit, während er gezwungenermaßen Gestutzte Feders Erzählungen über die Zauberkraft des Wolfsbündel hatte anhören müssen, hatte er niemals etwas von dessen Kraft gespürt. Und in den vergangenen vier Jahren, seit er triumphierend das Wolfsbündel über dem Kopf schwenkend in das Hauptlager des Rothand-Volkes marschiert war, hatte er niemals auch nur das leiseste Knistern magischer Macht wahrgenommen.
    »Gestutzte Feder war ein Dummkopf«, brummte er. »Mein Volk setzt sich aus einem Haufen Narren zusammen, die an solchen Unsinn glauben.«
    Er streckte die Hand aus und stieß seinen großen Zeigefinger in das Wolfsbündel. »Merk dir das, Wolfsbündel. Ich fand dich und brachte dich zurück. Ich, Blutbär! Und zwar ohne jede Zauberkraft!«
    Verächtlich verzog er den Mund und schnaubte. »Und hast du etwa dem Berdachen Gutes gebracht?
    Solange er dich bei sich hatte, ging es ihm schlecht. Jetzt ist er ein Krüppel und auf die Mildtätigkeit von Weißes Kalb und eines ausgestoßenen Kleinen-Büffel-Jägers angewiesen. Überlebt hat er ohnehin nur dank meiner Gutmütigkeit.« Er schüttelte den Kopf. »Dummkopf!«
    Er öffnete einen an der Rückwand des Zeltes lehnenden Lederbehälter und zog nach längerem Wühlen einen kleinen Beutel daraus hervor. Er löste den oben am Beutel befindlichen Knoten und leerte den Inhalt aus: sechs herrliche Schnitzereien aus Wapitizähnen, die aus dem Oberkiefer junger Böcke stammten.
    Zufrieden packte er sie wieder ein, nahm den Beutel und bückte sich durch die Tür seines Zeltes hindurch. Betont lässig schlenderte er durch das Lager.
    »Ist jemand zu Hause in Ein Wurfs Zelt?« rief er höflich. »Blutbär kommt an diesem herrlichen Morgen und bringt ein Geschenk für eine neue Frau.«
    »Warte eine Minute.« Er erkannte Klappernde Hufes Stimme und hörte das Rascheln von Kleidung.
    Zu schade um sie. Wäre er doch hier gewesen, als ihr erster Mann auf das Schneebrett getreten war und die Lawine auslöste, die ihn unter sich begrub. Sie wäre seiner würdig gewesen. Nicht einmal ein Narr wunderte sich über die Schönheit und den Charme ihrer Tochter. Es war unübersehbar, von wem sie diese Vorzüge hatte.
    Gebückt trat Klappernde Hufe aus der Tür. Er bemerkte sofort die Sorge in ihren übermüdeten Augen und die scharfen Linien um ihren Mund.
    »Ich bringe Ein Wurfs Tochter ein Geschenk. Ich hörte, sie ist die neue Frau im Rothand-Volk.«
    Klappernde Hufe lächelte unsicher. »Sie wäre sicher sehr geehrt, aber leider ist sie nicht da. Wir machen uns Sorgen um Feuchter Regen … vielleicht hat sie gestern auch nur zu viel gegessen.
    Jedenfalls ist sie mitten in der Nacht aufgewacht und klagte über noch schlimmere Magenschmerzen als in den letzten Tagen. Dazu kamen noch Fieber und Schüttelfrost.« Nervös strich sich Klappernde Hufe über das Haar. Ihre Miene drückte äußerste Besorgnis aus. »Ich wußte mir nicht mehr zu helfen.
    Ich bekam Todesangst, deshalb schickte ich Reizende Wapiti noch in der Dunkelheit zu Weißes Kalb.
    Sie soll ein Mittel holen, das gegen böse Magenschmerzen hilft.«
    »Ich habe das Wolfsbündel.« Er kreuzte die Arme vor der Brust und überlegte. Reizende Wapiti auf dem Weg zu Weißes Kalb? Allein,

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