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Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Titel: Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
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Tiere selbst.«
    Er deutete mit der Hand auf den Zaun. »Siehst du, wie ich die Wurzeln und Zweige zusammengefügt habe? Siehst du die scharfen Spitzen, die da herausragen? Dafür gibt es eine ganz einfache Erklärung.
    Büffel sehen zwar einfältig und immer halb verschlafen aus, aber sie denken ständig - was Zwei Rauchwolken schmerzhaft erfahren mußte, als er sie bei den Monster Bone Springs unterschätzt hat.
    Obwohl sie dösig und dumm aussehen, sind sie doch stets wachsam, lauernd… und blitzschnell auf den Beinen. Trotz ihrer scheinbaren Schwerfälligkeit können sie blitzartig herumwirbeln.
    Es paßt ihnen gar nicht, wenn man versucht, sie gegen eine Wand zu drängen, verstehst du. Sie haben eine dünne, leicht verletzbare Haut, und das wissen sie genau.
    Sieh dir also gut an, wie ich die Falle aufgebaut habe. Ein guter Jäger weiß, daß sich die Büffel von diesen Asthaken fernhalten wollen. Er weiß, daß sie sich lieber in der Mitte aufhalten und am liebsten dort herumlaufen, wo sie alles überblicken können.
    Die Leitkuh hat eine Minute Zeit zu entscheiden, wie sie sich verhalten soll, wenn ihr der Weg versperrt ist. Darum habe ich den Zaun so aufgestellt. Diesen Augenblick der Unentschlossenheit muß ich ausnutzen und einen Speer in die Leitkuh treiben.«
    »Und dabei stehst du dort oben?« Kleiner Tänzer deutete auf einen Sandsteinvorsprung knapp oberhalb des Zauns.
    »Du hast mehr von einem Jäger, als ich dachte. Genau da werde ich mich postieren. Ein Jäger muß nicht nur die Tiere kennen, er muß natürlich auch wissen, mit welcher Taktik er am besten vorgeht.
    Diese Falle kann von einer einzigen Person bedient werden. Wenn wir zu zweit sind, wäre es natürlich besser. Dann treiben wir sie gemeinsam, und zwar genau hier herunter. Auf keinen Fall versetzen wir sie in Todesangst, sondern drängen sie langsam, ganz langsam herunter. Dann, wenn sie in die Falle hineintrotten, laufe ich dort hinauf an diese Stelle. In der Zwischenzeit bist du zu diesem Baumstumpf dort hinübergegangen. Wenn sie vor meinen Speeren mißtrauisch zurückscheuen, laufen sie geradewegs in deine Speere hinein.«
    »Bis einer in Panik gerät und den Zaun durchbricht.« »Aber bis dahin haben wir falls wir nicht selbst in Panik geraten genug Tiere erlegt oder ernsthaft verwundet, um über den Winter zu kommen.«
    »Im Frühjahr hast du keine solche Falle gebaut.« Hungriger Bulle stemmte die Hände in die Hüften.
    »Hätte keinen Zweck. Im Frühling verhalten sich die Büffel völlig anders. Die Kühe haben neue Kälber und sind argwöhnischer und unruhiger, weil die Kälber sehr verletzlich sind. Alte Bullen umrunden die Herde und bewachen sie aufmerksam. Die Vorgehensweise bei der Jagd muß man den Jahreszeiten anpassen. Es spielt keine Rolle, wie treffsicher oder wie weit du den Speer werfen kannst, wenn du die Verhaltensweise der Tiere nicht kennst. Du mußt wissen, wie sie ihr Verhalten und ihre Denkweise mit dem Wechsel der Jahreszeiten ändern, oder du verhungerst - oder mußt dein Leben lang Pflanzen essen wie die Anit'ah!«
    Kleiner Tänzer runzelte die Stirn. Sie hatten in der letzten Zeit auf Drängen von Zwei Rauchwolken häufig Pflanzen gegessen.
    Inzwischen schmeckten ihm die Wurzeln der Segolilien. Im Herbst aß er mit Genuß Kirschen und Pflaumen. Die Früchte des Felsenbirnenbaums waren zu einer seiner Lieblingsspeisen geworden.
    »Für dich sind Büffel das Wichtigste auf der Welt, stimmt's?« »Die Büffel sind ein Teil meiner Seele.«
    Nachdenklich blickte Hungriger Bulle in die Ferne. Sie spazierten unter den Bäumen entlang. »Es tut mir jedesmal weh, wenn ich daran denke, wie selten Büffel geworden sind. Ich erinnere mich noch gut, was die Alten in meiner Kindheit erzählt haben. Mein Großvater erzählte mir, in der guten alten Zeit hätten sie ein paar hundert Büffel auf einmal erlegt. Damals hatte das Volk so viele Angehörige, daß eine große Beute möglich war. Alle gingen mit auf die Jagd, und jeder hatte seine besondere Aufgabe zu erfüllen. Damals waren die Kreise noch geschlossen. Büffel und Volk waren eins. Die Tiere ernährten die Menschen, und die Menschen begleiteten ihre Seelen hinauf zum Großen Weisen im Himmel. Unsere Seelen vermischten sich mit denen der Büffel und die ihren mit den unseren.«
    »Und jetzt?«
    »Jetzt kann ich mit meiner Falle vielleicht zehn oder fünfzehn Büffel erlegen. Das sind mehr als genug, um satt zu werden, aber dank meiner Fähigkeiten könnten es

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