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Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Titel: Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
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Tiere zwischen den Uferwänden eines ausgetrockneten Flußbettes etwas oberhalb ihres Weideplatzes einzukesseln.
    Sie hineinzutreiben, war nicht schwer gewesen. Es lief genauso ab, wie er es aus den Erzählungen der Jäger kannte. Sie drängten die Tiere behutsam vor sich her. Die Büffel hielten sich immer etwas außerhalb der Reichweite der Speere, bis ihnen der Weg durch die abfallenden Uferwände versperrt wurde.
    Klares Wasser hatte sich rasch umgeblickt, blitzschnell erkennend, daß die Büffel vor dem Betreten des Arroyo zurückscheuten. »Jetzt!« hatte sie geschrien. »Hetze sie! Erschrecke sie!«
    Und er war gegen die riesigen Ungeheuer angestürmt, voller Angst vor ihren langen schwarzen Hörnern, die im Sonnenlicht wie Lanzen funkelten. Die Tiere sahen sanft, fast dumm aus. Brüllend bewegten sie sich im Kreis. Wurde ein Tier von der Wucht der Herde gegen die Erdwand gedrückt, stieß es mit den Hörnern wütend nach den Nachbarn. Fliegenschwärme stiegen aus den Locken der verfilzten Haare auf und summten im aufgewirbelten Staub.
    Die Leitkuh hatte sich umgedreht und ihn angesehen, den Kopf wie zum Angriff gesenkt, und er war voller Angst zur Seite gesprungen. Als sie ihn ausweichen sah, raste die Kuh blindlings auf das plötzlich entstandene Tor zur Freiheit zu.
    Er öffnete die Augen und warf einen jämmerlichen Blick hinüber zu Kleiner Tänzer. Hilfesuchend hob er die Hand von dem auf seinem Schoß liegenden Wolfsbündel, als wolle er sie nach dem Jungen ausstrecken.
    Wegen seiner Unerfahrenheit mußte die einzige Frau sterben, die er je geliebt hatte.
    Zwei Rauchwolken erinnerte sich an den Schmerz, einen Schmerz, der seine Seele auszudörren schien.
    Auf dem Boden liegend hatte er versucht zu schlucken, aber seine Zunge war angeschwollen und trocken. Er preßte die Augenlider fest zusammen, um die brennende Qual in seinem Bein zu lindern.
    Der Schweiß tropfte ihm heiß und salzig über das Gesicht. Wimmernd hatte er nach dem ersten Versuch, sich zu erheben, aufgegeben. Doch noch einmal krallten sich seine zitternden Finger in den grauen Sand des Arroyo. Die Anstrengung bohrte glühende Speere durch sein zerfetztes Bein. Der Schmerzensschrei stieg aus seiner Kehle wie ein lebendiges Wesen, und er fiel auf der trockenen Erde schlaff in sich zusammen. Mit stechenden Lungen schnappte er nach Luft. Der intensive Geruch der Erde stieg ihm modrig in die Nase.
    Das Kind. Ich muß zurück zu dem Kind!
    Voller Widerwillen gegen den Modergeruch starrte Zwei Rauchwolken auf den Kies im Hauptkanal zertreten und zerwühlt von den stampfenden Hufen verrückt gewordener Büffel.
    »Meine Schuld«, stöhnte er. »Was verstehe ich von der Treibjagd auf Büffel?«
    Und ohne mich muß das Kind sterben… allein… erhungern. Vielleicht kommt vorher ein Kojote, stößt mit seiner langen Schnauze in das Bündel und bleckt die Zähne, um… Nein, nicht daran denken.
    Ich schaffe es. Ich muß. Außer mir hat er niemanden…
    »Niemanden.« Schon bei der Vorstellung, einen Blick auf den Körper von Klares Wasser zu werfen, packte ihn das Entsetzen. Es war auch so schon schlimm genug. Er biß die Zähne fest zusammen, stützte sich auf, half mit den Armen nach und hätte sich fast übergeben, als er sich nach vorn stemmte.
    Das zerfetzte Bein zog er hinter sich her.
    In seinem Kopf drehte sich alles. Tief sog er die Luft ein, um sein rasendes Herz zu beruhigen.
    »Alles meine Schuld.«
    Er ließ sich die letzten Momente noch einmal durch den Kopf gehen - den letzten verzweifelten Augenblick, als der Büffel ihn unter wütendem Augenrollen angriff. Silberne Speichelfäden rannen ihm aus den Winkeln des Maules. Er fühlte das Beben der Erde unter den hämmernden, unaufhaltsam stampfenden Hufen. Das Sonnenlicht funkelte auf den schwarzen Hörnern. Er roch den Staub, der um das braunlockige Fell des Büffels wirbelte.
    Mit dem Widerhall des schrillen Schreis von Klares Wasser in seinem Kopf würde er sterben. Er würde zum Großen Weisen aufsteigen und noch einmal ihr hoffnungsloses Unterfangen erleben, die wilde Flucht der Tiere aufzuhalten. Sie hatte wie verrückt mit ihrem Kleid gewedelt, um die durchgehenden Tiere zu erschrecken.
    Als sie die Gefahr erkannte, drehte sie sich um, um zu fliehen doch zu spät.
    Die Abfolge der Bilder verlangsamte sich, fast wie in einem Geistertraum. Die Beine von Klares Wasser schienen wie gelähmt, ihre Reaktionen so kurz nach der Geburt schwerfällig. Plötzlich brach ein Büffelkalb mit

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