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Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Titel: Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
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meine neue Macht! Großer Büffel im Himmel, blicke herab auf deine von der Verunreinigung befreiten Kinder. Ich, Schwerer Biber, habe das Volk gereinigt.
    Ich habe dies vollbracht.«
    Er hob die Hände zum Himmel und ergötzte sich an der blauen Tiefe, aus der heraus ihn der Sonnenmann beobachtete. Er spürte die Wärme seiner lebenspendenden Strahlen.
    Er fühlte, wie der Geist seiner Mutter anerkennend auf ihn herabblickte. Außerhalb der Runde sich wiegender und singender Tänzer spielten Kinder. Junge Burschen bewarfen sich kichernd mit aus Gras hergestellten Spielzeugspeeren. Oben auf den Hügeln grasten riesige Büffelherden. Der ganze Ort schien in einem Licht zu erstrahlen, heller als die Sonne selbst.
    »Dein Traum, Mutter. Ich habe es ihnen gezeigt. Die mich ausgelacht haben, sind gegangen, bezwungen von den Kriegsspeeren des Volkes. Dies habe ich vollbracht. Sie haben mich verspottet.
    Sie haben den Frauen erlaubt, ihre Wege zu beflecken. Doch ich habe gesiegt.«
    Er breitete die Arme aus. Die Freude sprengte ihm fast die Brust. Feister Hund von dem Kurzhaar-Volk verlor seine Macht. In den Lagern des Kurzhaar-Volkes sprachen die jungen Männer von Schwerer Biber und der Macht des Kleine-Büffel-Volkes. Das Feuerbüffel-Volk im Osten war überwältigt worden, nachdem es versucht hatte, die Lager entlang des Flusses zu überfallen und wilden Reis und die von den Leuten dort gesammelten Pflanzen zu plündern. Das Weiße-Kranich-Volk im Norden zog sich immer weiter vom Big River zurück. Ihre Willenskraft war vom Mut seiner Krieger gebrochen worden.
    »Ich kontrolliere die Ebenen! Ich kontrolliere die Büffel. Die Geisterwelt hat mich gesegnet. Deshalb segne ich mein Volk.«
    Die Tänzer bewunderten ihn noch immer mit strahlenden Gesichtern.
    Doch inmitten all der Fröhlichkeit begann sich hinter der Reihe der Tanzenden Wehklagen zu erheben.
    Zuerst schien es niemand zu bemerken, ihre Aufmerksamkeit galt ihm allein.
    Das Klagen schwoll an, wurde immer lauter, und Schwerer Biber runzelte unwillig die Stirn. »Was hat dieses Gejammer zu bedeuten?«
    Plötzlich tobte eine Windbö durch das Lager, ließ die Zeltbedeckungen flattern und peitschte Staub und Sand vom festgetretenen Boden auf. Die Tanzenden hielten inne und versuchten, ihre Gesichter vor den aufgewirbelten Sandkörnern zu schützen.
    Eine Frau kreischte. Die Tänzer wandten den Blick von ihm ab und schreckten vor etwas Grauenvollem zurück, das nur sie sehen konnten.
    »Tanzt weiter!« befahl er und baute sich inmitten des Windes mit vor der Brust gekreuzten Armen vor ihnen auf. Nach den ersten Böen erhob sich ein Sturm, heiß und trocken wie die von einer dicken Glutschicht aufsteigende Hitze.
    Die Tänzer kauerten sich zusammen. Ihre Aufmerksamkeit konzentrierte sich nun ausschließlich auf das Klagegeheul.
    Dem brennenden Wind trotzend, reckte Schwerer Biber den Kopf, um besser über die Reihe der erstarrten Tänzer sehen zu können.
    So plötzlich, wie er gekommen war, legte sich der Wind. Stille senkte sich über das Lager.
    »Tanzt!« brüllte er und ignorierte die wie gebannt beobachtenden Leute.
    »Was soll das? Tanzt! Tanzt für mich!« Er hob eine Faust, seine Stimme klang donnernd durch die Stille. Zum erstenmal bemerkte er, wie unheilvoll grau der Himmel geworden war.
    Wieder drang das unheimliche Wehklagen an seine Ohren. Die Leute kreischten, wichen zurück und flohen in alle Richtungen.
    »Bleibt und tanzt!«
    Ein tiefes, unheilverkündendes Grollen kam vom Himmel herab.
    Aus der leeren Ebene tauchte eine einsame Gestalt auf und schritt auf den Tanzplatz zu, von dem die Leute geflohen waren. Schwerer Biber schluckte. Noch eine Gestalt erschien und noch eine, als ob sie in einer schimmernden Luftspiegelung geboren würden. Die saftigen Hügel ringsum, einmal von kraftstrotzenden Büffeln bevölkert, bedeckte nur noch sonnenverbranntes, kümmerliches Gras.
    Eine drückende Stille lastete über dem Land.
    Die Gestalten humpelten näher, abgetragene Kleider hingen in Fetzen um ihre Leiber.
    »Tanzt!«
    Die erbärmlichen Gestalten rückten näher und näher.
    »Verschwindet!« Er fuchtelte mit den Armen. »Ich bin der Träumer.
    Ich bin Schwerer Biber! Verschwindet, oder ich verfluche euch alle!«
    Trotz seiner Warnung kamen sie immer näher heran. Eine noch nie verspürte Angst umklammerte seine Brust. Er blinzelte und verwünschte die erstickende Hitze.
    »Tanzende Hirschkuh!« Unfreiwillig drang der Schrei aus seiner Kehle. Die erste

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