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Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Titel: Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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öffnete sie wieder. »Aber ich… ich…«
    Ja?«
    »Ich kann es dir nicht sagen. Nicht mit Worten, die einen Sinn ergeben. Ich kann nicht sagen, wie es ist, sich im Großen Geheimnis zu verlieren, im Traum des Schöpfers. Worte können es nicht beschreiben.« Er gestikulierte leidenschaftlich. »Es kommt mir vor, als ob ich einem Felsen einen Orgasmus beschreiben müßte.«
    Zwei Rauchwolken lachte über Kleiner Tänzers Vergleich, doch innerlich erschrak er.
    »Lach nicht«, protestierte Kleiner Tänzer. Er marschierte nervös auf und ab. »Wie soll ich es den Leuten erklären? Wie mache ich es ihnen begreiflich?« Er hämmerte sich mit den Fäusten gegen die Schläfen. »Zwei Rauchwolken, ich kann mich nicht mehr einfügen.
    Ich war jenseits dieser Welt, träumte im Großen Einen, hörte das Lied der Sterne. Ich fühlte, fühlte die Seele Gottes! Verstehst du denn nicht? Wie kann ich mich hinsetzen und mich über die Jagd unterhalten … oder wie groß die Segolilien diese Jahr sind … oder über einen bedeutungslosen Scherz lachen … oder…« Er schüttelte wie rasend den Kopf. »Nichts davon bedeutet mir noch etwas.
    Begreifst du nicht? Ich fühle mich wie ein Erwachsener - und die Welt, die mich umgibt, ist bewohnt von lauter Kindern.
    Keines ihrer Probleme ist von Bedeutung.« Er senkte den Kopf.
    »Aber sie sind da, natürlich. Nur, alles ist Illusion. Die Existenz hier auf dieser Erde… Jeder einzelne von uns hat eine andere Wirklichkeit auf dieser Erde… Wir alle setzen sie zu einem Ganzen zusammen. Aber wie soll ich ihnen das erklären?«
    Zwei Rauchwolken seufzte und schlug sich klatschend mit den Händen auf die Knie. »Ich verstehe dich.«
    »Nein, das kannst du nicht. Nicht, solange du nicht mit dem Großen Einen geträumt, getanzt…«
    »Ich meinte nicht deinen Traum.«
    Kleiner Tänzer starrte ihn verständnislos an.
    Zwei Rauchwolken holte tief Luft. Er genoß das Gefühl des Lebens, das Gefühl, zum ersten Mal etwas zu verstehen. »Ich habe mich immer gefragt, warum gerade ich ausgewählt wurde. Warum ich, ein Berdache, mit deinem Leben verbunden worden bin.«
    »Ich begreife nicht.«
    »Das dachte ich mir. Es ist alles noch zu neu für dich. Du bist verloren, zappelst in einem tiefen Fluß neuer Erfahrungen, der dich so rasch mitreißt, daß du zu ertrinken fürchtest. Bei dem Rothand-Volk wird ein Berdache besonders geschätzt. Man nennt uns Vermittler, lebend in den Welten von Mann und Frau. Aber wir leben gleichzeitig noch in zwei anderen Welten, der Welt der Macht und der Welt dieser Erde. Klares Wasser wandte sich an mich, weil ich ihre Träume verstand. Sie konnte mir sagen, was sie sah, und ich konnte ihr helfen zu begreifen.
    Ich kann mich erinnern, wie es war, als die Träume von Blutbär sie zu peinigen begannen. Sie verstand den darin verborgenen Sinn nicht, begriff nicht, warum sie sich mit ihm vereinigen sollte. Er war schon damals ein gewalttätiger Mann. Er mußte ihr weh tun, um den Geschlechtsakt zu genießen und seinen Samen in sie zu ergießen. Ich konnte es auch nicht begreifen, aber es steckte eine Macht dahinter, und diese wollte ich nicht verspotten. Als sein Samen in ihr wuchs, änderten sich ihre Träume. Klares Wasser kam zu mir und erzählte mir, sie müsse das Wolfsbündel stehlen, und wir beide müßten fort.«
    In Erinnerungen versunken lächelte Zwei Rauchwolken zu Kleiner Tänzer hinauf. »Eine Macht war am Werk, und ich ging natürlich mit. Ich konnte den Rand fühlen - wie ich es dir eben schon geschildert habe. Ah, diese Tage damals, Kleiner Tänzer. Klares Wasser und ich, wir wanderten gemeinsam und die Macht schwoll an und ab, sie umströmte uns.
    Dann wurdest du geboren. Wir waren unendlich glücklich. Das war das erste Mal, daß ich das Wolfsbündel bei einer Geburt benutzt habe. Es war das allererste Mal, daß ich seinen Pulsschlag in meiner Hand fühlte, und ich konnte die Höhle, das Große Eine, spüren, gerade jenseits meiner Reichweite. Was war das für eine wundervolle Sache! Du kannst dir mein Entsetzen vorstellen, als der Büffel deine Mutter aufspießte und mich zum Krüppel trat. Welchen Sinn soll diese Tragödie gehabt haben? Warum mich diesen schweren Weg gehen lassen und mich dann auf diese Weise niederwerfen?
    Eine Nacht nach meiner Rettung durch Weißes Kalb schwor ich, dich zu beschützen - und dummerweise schwor ich auf das Wolfsbündel.
    Dieser Schwur band mich für immer an dich.«
    »Du hast dich aufopfernd um mich gekümmert. Ich

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