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Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Titel: Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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auf.
    »Hier.«
    Sein Körper kam zur Ruhe. Er öffnete die Augen und sah das Wolfsbündel vor sich liegen.
    »Ich muß erneuert, im Rauch gereinigt, gepriesen und zu einem Ganzen zusammengefügt werden«, sprach es zu ihm. »Reinige mich.
    Erneuere mich. Zwei Rauchwolken besitzt die Fähigkeit, mir eine neue Schutzhülle zu machen. Mein Inhalt muß gereinigt und wieder zu einem Ganzen zusammengefügt werden. Du hast wenig Zeit.
    Erneuere die Macht. Hauche deine Seele in die meine. Der Wolf hat dich lange Zeit begleitet. Sein Leben ist mein Leben. Du bist der Erste Mann. Wenn die Zeit kommt, gibt er sich in deine Hände. Du bist Feuertänzer.
    Hör mir zu. Du mußt Zwei Rauchwolken sagen, er muß das Wolfsbündel erneuern. Du mußt…«
    Szenerie um Szenerie entfaltete sich der Traum. Feuertänzer schrie vor Entsetzen. Er fühlte, was geschehen mußte, er erlebte es in der Erfahrung dieses Traums.
    »Die Zerstörung muß rückgängig gemacht werden … so, wie wir es dir gezeigt haben. Du darfst nicht versagen. Glaube an dich… an deine Macht.«
    Feuertänzers Herz hämmerte. Der sich kräuselnde Nebel senkte sich kühlend auf ihn herab. Stück für Stück schwebte er näher, benetzte seine Haut, ließ ihn in tiefen Schlaf sinken, während die Illusionen in der Endlosigkeit zu versinken begannen. Wie aus weiter Ferne hörte er Reizende Wapiti ihm flüsternd ihre Liebe versprechen.
    Das ängstliche Weinen seiner Tochter entfernte sich immer weiter. Irgendwo, irgendwo jenseits …
    Zwei Rauchwolken genoß die Sonne, fühlte dankbar die Wohltat ihrer Wärme auf seinem Fleisch und in seinen steifen Gliedern. Außer Feuertänzer hatte in dieser Nacht kaum jemand ein Auge zugetan.
    Der Wolf hatte Feuertänzer aufmerksam bewacht und bedrohlich die Lefzen hochgezogen, sobald ihm jemand zu nahe gekommen war.
    An diesem Vormittag schien die Luft vollkommen klar zu sein, kein Dunst lag auf den Bergen. Auch die kleinste Spalte in den grauen Gipfeln war zu erkennen. Die Berge schienen so nah, daß er glaubte, nur die Hand ausstrecken zu müssen, um sie berühren zu können. Darüber spannte sich das endlose, von keinem Wölkchen getrübte Blau des Himmels.
    Zwei Rauchwolken blickte hinüber zu dem in tiefem Schlummer liegenden Feuertänzer. Welche Macht hatte ihn durchströmt, daß er für das Wolfsbündel sprechen konnte? Welche Macht hatte den überheblichen Blutbär gelähmt? In der Erinnerung an dieses Erlebnis fröstelte Zwei Rauchwolken.
    Diesen Augenblick würde er sein Leben lang nicht vergessen.
    Tangara kletterte von dem Felsen herab, auf dem sie sich mit ihren Kriegern beraten hatte. Einige der jungen Männer schlenderten gestikulierend über die Lichtung. Das Sonnenlicht glänzte und funkelte auf ihren polierten Waffen.
    Die junge Frau setzte sich neben Zwei Rauchwolken und sah ebenfalls zu dem schlafenden Feuertänzer hinüber. »Wir müssen bald einen Sonnenschutz über ihn breiten. Ob der Wolf das erlaubt?«
    »Ich glaube schon. Als schwarzer Wolf in der prallen Sonne liegen zu müssen, ist bestimmt kein besonderes Vergnügen.«
    Tangara rief ein paar ihrer Leute herbei und gab ihnen den Auftrag, sich darum zu kümmern. Niemand schien sich darum zu reißen, doch der Wolf reagierte nicht, als sie einen Sonnenschutz aufstellten.
    »Wann wollt ihr mit den Träumen anfangen?« Sie sah ihn neugierig an.
    Zwei Rauchwolken zuckte die Achseln. »Frag ihn, er ist der Träumer. Irgendeine Veränderung in Blutbärs Befinden?«
    »Nein.« Sich auf die Ellenbogen stützend, lehnte sie sich zurück und streckte die langen Beine aus.
    »Ich hätte nicht erwartet, daß er so ruhig bleibt. Ich dachte, er würde herumbrüllen und die Leute in den Wahnsinn treiben. Sein innerstes Wesen scheint sich verändert zu haben. Er liegt einfach da, starrt vor sich hin und hat einen entsetzlichen Ausdruck auf dem Gesicht. Er starrt unentwegt vor sich hin.
    Jeder fürchtet sich vor seinem Anblick.«
    »Mit gutem Grund.« Zwei Rauchwolken griff in seinen Beutel und holte ein paar Schmuckstücke heraus, die er auf Mokassins zu nähen gedachte. »Alles, was Feuertänzer gestern abend gesagt hat, entspricht der Wahrheit. Die Macht ist beleidigt worden.«
    Prüfend blickte sie ihn an. »Glaubst du wirklich, er kann diese Sache erledigen? Diese Spiralen träumen, meine ich.«
    Zwei Rauchwolken zog die Augenbrauen hoch. »Ich weiß es nicht.
    Weißes Kalb hat sich ihr Leben lang mit Mächten beschäftigt.
    Sie besaß einen scharfen Verstand. Warum

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