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Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Titel: Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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also hat die Macht den Jungen gewählt? Warum nicht jemanden, der sich ein ganzes Leben damit beschäftigt hat? Ich weiß es nicht.«
    Tangara zögerte. »Meine Krieger haben mir Nachricht gebracht. Das Kleine-Büffel-Volk ist auf der Jagd. Darum verüben sie zur Zeit so wenige Überfälle. Sie legen Fleischvorräte an. Wenn sie eine Beute erlegt haben, schneiden sie das Fleisch in Streifen, trocknen es und schaffen es zum Hauptlager am Clear River an der Red Wall.«
    Zwei Rauchwolken sah sie fragend an. Sie mied seinen Blick und wandte die Augen ab.
    »Was glaubst du, Tangara?«
    »Ich glaube, sie bereiten eine Zeremonie vor.« Sie überlegte einen Augenblick. Ihre Stirn legte sich in Falten. »Es hat den Anschein, als würden sie sich in den nächsten Tagen zurückziehen, deshalb müssen wir möglichst bald zuschlagen und sie solange in den Bergen festhalten.«
    »Und du glaubst, das könnte Auswirkungen auf Feuertänzer haben?«
    Nach kurzem Zögern nickte sie. »Ja, könnte sein.« Ihr kühler Blick wurde eindringlich. »Auch ich hatte einen Geistertraum. Du weißt, wenn der Wind am Nachmittag aufkommt, bläst er immer von Westen.«
    Zwei Rauchwolken nickte.
    »In zwei Tagen legen einige meiner Krieger Feuer im Unterholz.
    Ein Teil des Plans besteht darin, dem Feind in den Flammen eine Falle zu stellen. Das Rothand-Volk ist an den Umgang mit Bränden gewöhnt. Wir haben gelernt, mit Waldbränden zu leben. Aber diese Leute aus den Ebenen?« Sie hob die Schultern. »Wenn es uns gelingt, sie in Panik zu versetzen, werden vermutlich etliche von den Flammen eingeschlossen. Die anderen werden sich in alle Richtungen zerstreuen und leicht zu überwältigen sein.«
    »Weißt du nicht, wie trocken die Bäume sind? Das Unterholz? Ja, überhaupt die ganze Vegetation?«
    Sie nickte. »Doch, natürlich. Eben deshalb bin ich überzeugt, daß der Plan funktioniert. Der Traum sagte mir, warte vier Tage, dann zünde die Feuer an. Wenn der Feind sich zurückzuziehen beginnt, greifen wir an und nageln ihn an einem geeigneten Ort fest. In der letzten Minute verschwinden wir und überlassen sie dem Schicksal in den Flammen. Ich habe bereits ein paar Krieger losgeschickt, die die Feinde in das Unterholz locken sollen. Da gibt es etliche Stellen, an denen kaum ein Durchkommen ist.«
    Zwei Rauchwolken verspürte ein Ziehen in seinem Herzen. »Aber natürlich! Er ist der Feuertänzer.«
    »Was?«
    »Seine Träume. Besonders der eine, in dem die Wälder brennen.
    Wir … nun, wir haben nicht mehr viel Zeit.«
    Sie legte eine Hand auf seinen Arm. »Nur ein paar meiner Leute sind eingeweiht. Ich habe den Plan geheimgehalten. Geisterträume teilt man nicht jedem mit.«
    Er nickte und legte eine Hand auf die ihre. »Ich bin Berdache. Ich verstehe das.«
    In diesem Augenblick trat der Wolf aus dem Schatten hervor.
    Feuertänzer kroch auf zitternden Händen und Füßen hinter ihm her.
    Seine Augen lagen tief in den Höhlen, und auf seinem blassen Gesicht lag ein gehetzter Ausdruck.
    »Zwei Rauchwolken? Wir brauchen Balsamgräser. Wir haben viel zu tun.«
    Zwei Rauchwolkens Magen verkrampfte sich. »Ich glaube, die Dinge kommen in Bewegung.«
    Tangara schluckte und nickte.
    Steile Wände erhoben sich auf den drei Seiten der Felsnische. Der rosa-graue Granit reflektierte das Licht der untergehenden Sonne.
    Am abendlichen Himmel leuchteten rötlich-orange schattierte Streifen. Eine kleine, von Weiden gesäumte Quelle versickerte plätschernd in der morastigen Erde der Nische. Dicht stehende Föhren, Espen und üppig wucherndes Gras verbargen den Eingang.
    Zwei Rauchwolken grunzte und lenkte damit Feuertänzers Aufmerksamkeit auf sich. Die Miene des alten Berdachen wirkte angespannt, Schweißbäche strömten über sein runzliges Gesicht.
    Stöhnend vor Erleichterung ließ sich Zwei Rauchwolken nieder und rieb sich leise wimmernd das Knie.
    »Ich bin mir nicht sicher, ob ich diesen Pfad jemals wieder hinunterkomme. Der Tritt, den Blutbär mir versetzt hat, gab mir… na ja, es hat noch nie so weh getan.«
    Der schwarze Wolf umrundete den Platz, schnüffelte und markierte sein Revier.
    Besorgt wandte sich Feuertänzer um, seine Lippen zuckten.
    »Vielleicht verheilt es. Wir haben noch ein bißchen Zeit.« Der drängende Strom der Macht erfüllte ihn, trieb ihn an, hämmerte nachdrücklich fordernd durch seine Schläfen.
    »Du bleibst sitzen. Ich baue uns eine Schwitzhütte.« Feuertänzer ließ die Trage von seinem Rücken gleiten, sorgfältig darauf

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