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Vorzeitsaga 03 - Das Volk der Erde

Vorzeitsaga 03 - Das Volk der Erde

Titel: Vorzeitsaga 03 - Das Volk der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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Gerede, Knolle, weiter nichts.«
    »Schwarze Hand erzählte, er hätte Angst gehabt, jemand würde ihn in der Nacht aufspießen.«
    »Sagte er, warum die Leute ihn für einen Hexer halten?«
    »Zu viele Menschen, die er behandelt hat, sind gestorben, auch der Ehemann von Grünes Feuer. Ich glaube, er hatte sich nur den Finger gebrochen, und Schwarze Hand renkte ihn ein. Vier Tage später starb der Mann.
    Fiel einfach tot um. Das Verschwinden von Weiße Esche bringt Grünes Feuer auch mit ihm in Verbindung, sie glaubt, das ist Hexerei gewesen.«
    »Grünes Feuer hat sich schon immer viel zu viele Gedanken über Hexerei gemacht. Jedesmal, wenn ihr ein Kaninchen von der falschen Seite über den Weg läuft, glaubt sie, Hexerei steckt dahinter.«
    Knolle bedachte ihn mit einem scheelen Blick. »Aber ihr Mann ist tot.«
    »Und was sagte Schwarze Hand dazu?«
    »Daß solche Dinge eben manchmal vorkommen. Rittersporn nickte nur und erinnerte ihn an irgendeinen Krieger, den er behandelt hat. Mitten im Winter ließ er ihn schwitzen, und dem Krieger ging es bald besser, er stand auf und lief hinaus in den Schnee, wälzte sich herum und starb.«
    »Jeder muß einmal sterben.«
    »Ich mag Menschen nicht, die behaupten, daß mein Vater heute stirbt. Und es macht mich mißtrauisch, wenn Leute behaupten, Schwarze Hand verhexe Menschen.« Knolles Mund bebte.
    Kranker Bauch schielte nachdenklich hinauf zur Sonne, die inzwischen wie eine große gelbe Scheibe über den zackigen Gipfeln der Black Mountains stand.
    »Ich glaube nicht, daß er Menschen verhext«, sagte er zu seinem Neffen. »Ich glaube, die Art und Weise, wie er bei einer Gesundbetung vorgeht, beunruhigt die Leute. Wenn die Leute einen Heiler mögen, ist er ein guter und mächtiger Mann für sie. Schwarze Hand ist nicht besonders beliebt. Er kann nicht gut mit Menschen umgehen, dafür kann er aber mit einer Macht sprechen. Sie schwebt hoch oben in der Luft. Manche Geister leben auch in den Quellen, auf hochgelegenen Plätzen oder in bestimmten Felsen. Die Geister hören zu, wenn die Ältesten ihnen besondere Geschenke machen, damit sie das Gras wachsen und die Tiere kommen lassen. Schwarze Hand wendet sich an die Geister.
    Das macht er für Menschen wie uns, weil wir das nicht selbst vermögen. Er lebt ganz allein in seiner Felshöhle. Es erfordert Übung, mit Menschen zu reden, wenn du überwiegend nur zu Geistern sprichst.«
    Feindselig blickte Knolle ihn an. »Wußtest du, daß er und Rittersporn sich gepaart haben?«
    Kranker Bauch zog die Augenbrauen hoch, ein schwaches Lächeln kräuselte seine Lippen. Dazu gehörte allerhand Vorstellungskraft! »Bist du sicher, daß du dich gestern nacht nicht verhört hast?«
    Knolle ächzte und packte einen weiteren Beifußstrauch, drehte ihn kreisförmig und riß ihn wütend aus der Erde. »Ich habe gestern nacht sehr gut gehört. Vielleicht hätten sie nicht so offen miteinander gesprochen, wenn Erwachsene in der Nähe geschlafen hätten. Die Leute unterschätzen Kinder immer.«
    »Ich nicht.«
    »Ich weiß. Du bist anders. Du bist ein …« Knolle verstummte verlegen.
    »Sprich weiter.«
    »Nichts. Ich hörte, daß die vier Menschen, für die Schwarze Hand zuletzt gesungen hat, gestorben sind. Grünes Feuer ist nicht die einzige, die darüber spricht. Schwarze Hand macht sich Sorgen.«
    »Und was meinte Rittersporn dazu?«
    »Daß alles nur Geschwätz wäre. Niemand besitze eine solche Macht wie Schwarze Hand, und letzten Endes werde alles gut. Das Schicksal verlaufe in Wellen … manchmal gut, manchmal schlecht, aber alles würde sich irgendwann wieder zum Guten wenden.«
    »Normalerweise stimmt das auch.«
    »Nichts kann gut werden, wenn mein Vater sterben muß.« Knolles Augen funkelten haßerfüllt.
    Kranker Bauch griff nach dem Strauch, den der Junge aus der Erde gerissen hatte. Einen Moment lang beneidete er den Jungen um seine Kraft und versuchte sich daran zu erinnern, wie es gewesen war, als er noch zwei gesunde Arme besessen hatte.
    »Du kennst sicher die große Wahrheit über das Leben«, sagte er.
    »Und wie lautet die?«
    »Man muß leben, bevor man stirbt.«
    »Aha. Und was bedeutet das?«
    »Gleichgültig, ob Warmes Feuer wieder gesund wird oder sich sein Geist mit der Erde verbindet, er hat uns allen etwas Wunderbares gegeben. Er gab dir das Leben und lehrte dich viele nützliche Dinge, die du nie vergessen wirst. Zum Beispiel wie man jagt, wie man Spuren verwischt und wie man einen Hinterhalt legt. Er erzählte

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