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Vorzeitsaga 05 - Das Volk an der Küste

Vorzeitsaga 05 - Das Volk an der Küste

Titel: Vorzeitsaga 05 - Das Volk an der Küste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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Licht des Feuers. Melisse folgte ihrem Blick und erhob sich gleichfalls.
    Berufkraut flüsterte Turmfalke zu: »Mach dir keine Sorgen wegen Milan. Um ihn und seine Brüder werde ich mich kümmern. Das beste wäre, wenn du kein Wort mit ihnen sprechen würdest. Sie haben sich ihre Meinung über dich schon gebildet und werden sie nicht ändern, was auch immer du sagst.«
    »Danke, Berufkraut.«
    Er nickte. »Suche Sonnenjäger und bleibe in seiner Nähe. Selbst wenn er bewußtlos ist, schützt seine Heiligkeit dich viel besser, als irgendeiner meiner Speere das tun kann.«
    »Ich werde ihn finden. Die ganze Nacht habe ich ihn in meiner Nähe gespürt. Fast so, als hätte er die Arme seiner Seele ausgebreitet und mich umfangen, um mich zu beschützen.«
    Milan drehte sich um und sah Turmfalke. Wütend erhob er die Stimme und schrie: »Da, schaut! Sie ist noch am Leben! Nun gehört sie mir, Melisse. Gib sie mir!«
    Sumach erhob die Faust und schlug damit in die Luft. »Hüte deine Zunge, Junge!« befahl sie. »Das ist jetzt nicht mehr deine Angelegenheit, da wir beschlossen haben, sie in unseren Klan aufzunehmen.
    Oder willst du wirklich einen Krieg?« Sie warf einen scharfen Blick auf Milan. »Aber dann hätte dein Bruder wohl nicht verkündet, daß ihr sie nach der Vergewaltigung ermorden würdet, damit sie den Mund hielte. Wenn ihr wirklich einen Krieg gewollt hättet, oder, Milan?«
    »Das sind ihre Worte.« Milans Gesichtsausdruck war kühl und lauernd.
    Sumach humpelte um das Feuer herum und kam ihnen bis zur Mitte des Dorfplatzes entgegen. Sie umarmte Berufkraut und nickte ihm anerkennend zu. Verlegene Röte stieg in seine Wangen. »Ich wußte, daß du sie finden würdest, Enkel«, sagte sie leise. »Jetzt geh bitte und stelle dich neben deinen Großvater. Er wird deine Unterstützung vielleicht brauchen.«
    »Ja, Großmutter.« Berufkraut lief zu dem Feuer, an dem Melisse stand.
    Sumach und Turmfalke standen da und musterten sich gegenseitig bis tief in die Seele. Im Hintergrund hörte Turmfalke, wie Milan Melisse verfluchte und die ruhige Antwort des alten Mannes: »Meine Frau hat gesprochen. Hast du sie etwa nicht gehört?«
    Unter wütendem Gefuchtel stieß Milan einen drohenden Wortschwall hervor.
    »Es wird nicht einfach sein«, übertönte Sumach Milans Worte. »Milan und seine Brüder erheben Anspruch auf dich. Sie wollen dich mit zu ihrem Dorf nehmen, damit du dort für Büffelvogels Ermordung bestraft wirst. Aber du bist hier bei uns willkommen, Turmfalke. Wir werden unser Bestes tun, um dich zu beschützen falls du beschließt, hierzubleiben.«
    Turmfalke lächelte schwach. »Eiskraut hatte recht. Er hat mir gesagt, ihr wäret gute Menschen. Aber ich muß mit Sonnenjäger reden, um seine Pläne zu erfahren. Wo ist er?«
    Sumach betrachtete das Bündel in Turmfalkes Armen aufmerksam und führte sie dann zum Zelteingang.
    Beide schlüpften unter dem Türvorhang durch. Turmfalke sah Sonnenjäger unter einem Stapel Felldecken liegen, genau wie Berufkraut es gesagt hatte. Helfer lag, die schwarze Schnauze auf den Pfoten, neben ihm. Als er Turmfalke sah, wedelte er mit dem Schwanz. Unweit davon brannte ein kleines Feuer und warf seinen goldenen Schein auf das markante Gesicht des Träumers. Sumach hatte Sonnenjägers weißes Haar gekämmt und zu einem langen Zopf geflochten, der über seine verbundene Schulter hing. Seine Augenlider zuckten, als beanspruchte ein anstrengender Traum seine ganze Kraft.
    Leise kniete Turmfalke sich zu ihm. Sie legte ihren toten Sohn neben den Felldecken nieder, beugte sich über Sonnenjäger und blickte in sein blasses Gesicht. Helfer stand auf und trottete um Sonnenjäger herum, um das Bündel mit dem toten Baby zu beschnüffeln. Dann legte er sich mit gespitzten Ohren neben Turmfalke hin. Sie streichelte seine Flanke. Sonnenjäger lag reglos da. Um sich zu vergewissern, daß er noch lebte, schob sie die Felldecken beiseite. Als sie das Heben und Senken seiner Brust sah, atmete sie erleichtert auf. Sie wollte ihn nicht wecken, aber sie mußte ihn einfach berühren. Sanft ließ sie die Finger über Sonnenjägers schweißnasse Stirn gleiten.
    Er bewegte sich. Mit kaum vernehmlicher Stimme fragte er: »In Ordnung?«
    »Ja«, antwortete sie. »Stechapfel ist tot, und ich bin in Sicherheit. Berufkraut hat mich gefunden und zurückgebracht.«
    »… liebe dich«, flüsterte er.
    Gleich danach sackte Sonnenjägers Kopf zur Seite, sein Körper wurde schlaff. Turmfalke legte eine Hand

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