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Vorzeitsaga 06 - Das Volk an den Seen

Vorzeitsaga 06 - Das Volk an den Seen

Titel: Vorzeitsaga 06 - Das Volk an den Seen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
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Seufzer aus. »Sie würden ihn als ersten töten, das könnte ich nicht ertragen. Ich möchte, daß ihm nichts geschieht… auch wenn wir es nicht schaffen.«
    Sternmuschel hatte noch nie von den Khota gehört. Sie mußten sehr weit weg wohnen. Was machten sie dann hier? War die ganze Welt auf den Kopf gestellt?
    Silberwasser drückte das Maskenbündel an die Brust. Sternmuschel beugte sich zu ihr hinunter.
    »Schatz«, flüsterte sie, »bei der ersten Gelegenheit rennst du weg. Renn so schnell du kannst. Lauf in den Wald und versteck dich. Wenn das hier vorbei ist, komme ich dich suchen.« Wenn ich kann. »Hast du verstanden?«
    Silberwasser nickte ängstlich, und ihre Augen wanderten von einem Krieger zum nächsten.
    Erschrocken umklammerten ihre Finger das Bündel.
    Sternmuschel richtete sich auf, aber eine harte Hand stieß sie zurück. Eine Männerstimme sagte in der Händlersprache: »Keine Bewegung. Ich stehe direkt hinter dir, Frau.«
    Der eine, der Wolf der Toten hieß, sagte etwas zu Perle.
    »Ich beschmutze meine Zunge nicht mehr mit deiner Sprache, Blutsauger. Wenn du mit mir sprechen willst, rede in der Händlersprache.« Perle trat kühn vor und band sich ihr Atlatl vom Gürtel los. Sie umfaßte es mit beiden Händen und schwenkte es höhnisch. »Laß sie gehen, Wolf der Toten. Mich willst du doch. Hier bin ich. Versuche, ob du mich fangen kannst, du schmutziges Ekel von einem Khota!«
    Die Khota lachten.
    Auch Perle lachte und schrie: »Wenn du mich fangen kannst, kannst du mich haben! Du kannst mich haben! Aber niemals wirst du mich in die Unterwerfung prügeln.« Die Männer lachten noch lauter, manche warfen den Kopf in den Nacken.
    Auch Perle lachte, ein leises, bedrohliches Lachen. »Willst du es versuchen? Hm? Ich sehe einen Schimmer in den Augen deiner Schwächlinge, Wolf der Toten. Sie wollen mich! Laß meine Freunde gehen! Dann können wir sehen, ob deine hasenfüßigen Krieger dem gewachsen sind. Wie steht es mit dir, Mondnarbe ? Hast du noch Kraft in dir, nachdem ich dich mit diesem Bandwurm gefüttert habe?«
    Mondnarbe, der keine drei Schritte von Perle entfernt stand, blinzelte. Als er langsam begriffen hatte, knurrte er: »Das warst du? Du läufige Hündin! Du…«
    Perle machte einen Satz und schlug ihm geschickt ihr Atlatl an den Schädel, bevor sie unter dem Jubel der anderen Krieger wegsprang. Mondnarbe fiel hin und hielt sich stöhnend die Schläfe.
    Perle lachte höhnisch und schwang ihre Waffe vor dem nächsten Khota. »Und was ist mit dir? Wie wäre es mit noch etwas Hundstod in deinem Essen? Du wirst soviel Zeit damit verbringen, den Hintern über einen Baumstamm zu hängen und zu scheißen, daß du keine Zeit hast, mich zu foltern!«
    Sternmuschel gab Silberwasser einen Schubs und flüsterte: »Los!«
    »Perle!« schrie Otter. »Was tust du?«
    »Sei still, Otter!« knurrte sie. »Ihr hört meine Kampfansage, ihr dreckigen Khotaschweine? Laßt meine Freunde gehen, und danach werden wir sehen, wer wen überlebt!«
    Drei Khotakrieger waren dabei, am Waldrand Holz aufzuschichten, genug für ein gewaltiges Freudenfeuer.
    »Perle, nein!« rief Otter. »Bitte! Laß…«
    Perle lachte die Khotakrieger aus. »Ich hätte Wolf der Toten beim ersten Mal getötet, wenn seine alberne Kriegskeule nicht aus morschem Holz gewesen wäre. Aber so ist es bei allem, was die Khota betrifft, oder nicht? Alles ist mit Moder gefüllt, faulig bis ins Innerste.«
    Wolf der Toten stellte sich vor Perle auf, so nahe, daß er mit dem Finger über ihr Kinn fahren konnte.
    »Nein, Frau«, sagte er mit öliger Stimme. »Ich denke, wir behalten euch alle. Wir nehmen eure Schädel mit in unser Clangebiet. Ich habe es dem Geist der Macht versprochen. Niemand wird es jemals wieder wagen, die Khota zu verspotten.«
    »Jeder verspottet die Khota«, krächzte Schwarzschädel und straffte die starken Schultern, ohne auf das von seinen geschwollenen und zerschnittenen Armen tropfende Blut zu achten. »Ein paar Schädel an der Wand werden daran nichts ändern.« Er richtete sich groß auf, und Sternmuschel wunderte sich, wie er das in seinem Zustand noch fertigbrachte. »Khota zu töten, ist wie gefangene Hasen in einem Pferch zu erschlagen!«
    »Nicht Hasen…« Otters Gesicht war zu seinem Grinsen gefroren. Er hatte sich vorsichtig von Schwarzschädel wegbewegt, etwas nach links, so daß er, Perle und Schwarzschädel jetzt ein Dreieck bildeten. »Eher wie Fische mit dem Netz fangen. Hasen haben wenigstens soviel

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