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Vorzeitsaga 06 - Das Volk an den Seen

Vorzeitsaga 06 - Das Volk an den Seen

Titel: Vorzeitsaga 06 - Das Volk an den Seen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
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schwingen konnte ?
    Laß sie liegen! Du könntest gar nicht damit kämpfen, selbst, wenn du müßtest. Aber er nahm sie dennoch, trug sie in beiden Händen, während er weitereilte. Das Brüllen des Flusses wurde immer lauter, und das Wasser, das auf den Wasserfall zustrebte, schäumte weiß. Er zog die Stirn in Falten und lauschte. Neben dem an- und abschwellenden Tosen des Wassers hörte er… war es Musik? War das eine Flöte?
    Der Hund lief ihm noch immer hinterher. Der Geist der Macht schien mit dem Klang der schwungvollen Melodie zu fallen und zu steigen.
    »Sind wir gleich da?« fragte Bleiche Schlange und untersuchte die schwere Kriegskeule noch einmal.
    Sie sah sehr gefährlich aus - und sie war so groß! Wenn er sie schon nicht im Kampf verwendete, konnte er sich wenigstens dahinter verstecken.
    Er schlich voran, wand sich geschmeidig an Pflaumen- und Weidenbüschen vorbei und sprang hinter einen Baum. Jetzt konnte er die kristallklare Stimme eines Kindes singen hören. Silberwasser!
    In diesem Moment kam ein verängstigter Krieger den Pfad heruntergerannt, hielt inne, als er Bleiche Schlange erblickte. Dann stürzte er in panischer Flucht davon.
    Bleiche Schlange hörte weitere Männer vorbeirennen. Die Maske! Aber… wer trägt sie?
    Er schlich bis zu einer Lichtung. Durch das Gestrüpp sah er einen großen Mann, der an Händen und Füßen gefesselt auf dem Boden lag. Mit einem Büschel Heckenrosen als Deckung rückte Bleiche Schlange im Zickzack näher heran. Nein, es waren zwei Männer - beide gefesselt, und weiter weg standen Leute… Sternmuschel! Rechts von ihm kroch eine andere Frau durch das Gebüsch auf die gefesselten Krieger zu.
    Die Aufmerksamkeit der anderen richtete sich auf eine magere Gestalt, die taumelte, zuckte und lachte und sich wie ein Blatt im Wind drehte. Die Maske vibrierte vor Macht.
    Die Krieger, in gelbe Hemden gekleidet, begannen vorzurücken, Kriegskeulen in den Händen. Sie schlössen den Kreis um den sich drehenden Träumer mit der Maske, enger und enger.
    Die unbekannte Frau kroch rechts an Bleiche Schlange vorbei und schaute ihn argwöhnisch und abschätzend an. Dann zog sie an den Fesseln des kleineren Mannes. Der Hund kroch zu ihr und leckte ihre Hände.
    Bleiche Schlange kroch auf dem Bauch zu dem großen Krieger, um ihm die Fesseln aufzuknoten. Er bemerkte, daß die verletzten Arme des Mannes bluteten.
    Einer der Krieger im Kreis um den Träumer stieß einen lauten Schrei aus. Warum benutzte der Tänzer nicht die Macht der Maske? Mit ihr könnte er alle vernichten! Warum zögerte er?
    Mit den Kupferstacheln der Kriegskeule trennte Bleiche Schlange die Faserschnur an den Händen und Füßen des großen Mannes. Als der die Keule sah, leuchteten seine Augen in einer Wildheit auf, wie sie Bleiche Schlange noch nie gesehen hatte.
    »Jetzt, guter Fremder, gib mir meine Keule. Ich habe die Nase voll von den Khota…«
    Aus den Augenwinkeln bemerkte Sternmuschel eine Bewegung bei Schwarzschädel.
    Der Verdreher taumelte seitwärts, versuchte, das Gleichgewicht zu halten, während er vergnügt gluckste. Als er stolperte, stieß Wolf der Toten ein gräßliches Geheul aus und stürzte sich auf ihn.
    »Silberwasser! Auf den Boden!« schrie Sternmuschel und sprang zu ihrer Tochter, packte die Kleine und riß sie zu Boden, als auch schon wütende Rufe ertönten, gefolgt vom Geräusch stampfender Füße und gellenden Schreien.
    »Rühr dich nicht!« befahl Sternmuschel, die den Körper ihrer Tochter mit ihrem bedeckte.
    Sie wollte nicht glauben, was sie sah. Schwarzschädel kämpfte wie ein Besessener, wirbelte herum, tanzte, schwang eine riesige Kriegskeule mit einer ungeheuren Geschwindigkeit. Woher nahm er nur die Kraft?
    Otter nahm eine Kriegskeule, die ein Khota weggeworfen hatte, und benutzte sie, um den Schlag eines Khota abzuwehren, der ihm den Kopf zerschmettern wollte. Der Händler drehte sich um die eigene Achse und traf den Krieger mit einem krachenden Schlag in die Rippen. Dem Mann blieb die Luft weg, und Otter schlug ihm den Schädel ein.
    Es dauerte ein bißchen, bis Sternmuschel begriff, daß der dritte Mann, der eine Kriegskeule schwang, Bleiche Schlange war. Er machte eine so schreckliche Grimasse, daß die tätowierten Schlangen auf seinen Wangen zuzustoßen schienen, als er einen stolpernden Khota in die Knie zwang und ihm die Stirn spaltete.
    Schwarzschädel drehte sich blitzschnell, um einen angreifenden Krieger zu Boden zu schlagen. Als der Mann stolperte,

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