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Vorzeitsaga 06 - Das Volk an den Seen

Vorzeitsaga 06 - Das Volk an den Seen

Titel: Vorzeitsaga 06 - Das Volk an den Seen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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werde meinen Clan bitten, dich zu adoptieren.«
    »Und warum sollte er das tun? Der ganze Ärger nur für dich, den ausgerissenen Enkelsohn, der sich vor den Pflichten gegenüber dem Clan drückt?«
    »So gesehen ist Forelle wirklich eine viel bessere Partie als ich.«
    Sie nahm seine Hand. »Vielleicht habe ich mich aber für dich entschieden, Wasserfuchs. Und das, worüber wir reden, ist nur eines der vielen Probleme, die wir noch bekommen.«
    »Was für Probleme?«
    »Sagen wir, wir heiraten und Dicker Frosch« - sie stieß ihn mit dem Ellenbogen in die Rippen - »bekommt ein Kind und dann noch eins. Hast du vor, hier im Wellentänzer eine Familie zu gründen?«
    Er kratzte sich hinterm Ohr. »Hm, darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht.«
    »Das müssen wir aber.« Sie zog eine Braue hoch. »Oder hast du dein Leben nur im Augenblick gelebt, dich nicht darum gekümmert, was morgen sein wird?«
    »Ich habe mich nie um den nächsten Tag gekümmert.«
    »Einer muß wenigstens praktisch sein - oder willst du dich den Rest deines Lebens auf Grüne Spinne verlassen?«
    Otter zuckte.
    Perle grinste ihn an. »Siehst du? Du brauchst mich, Otter. Ich habe selbst so gelebt, bevor die Khota mich holten. Und als du mir meine Gebetsmatte gabst, hatte ich wohl wieder so einen Anfall.«
    »Mir war ganz elend, als wir Wellentänzer ins Wasser schoben und du nicht dabei warst. Ich wußte nicht, was ich tun sollte.«
    Perle drückte seine Hand an ihre Wange. »Zum Glück wußte ich es.«
    Ein lautes Klatschen ließ Otter und Perle auffahren.
    »Was war…« fragte Schwarzschädel.
    Das Kanu schwankte, Wasser spritzte und Grüne Spinne schrie: »Hilfe! Hilfe! Ich sterbe vor Durst!«
    Der Verdreher war über Bord gefallen.
    Otter, Perle und Schwarzschädel streckten die Arme nach dem strampelnden Grüne Spinne aus.
    Schwarzschädel erwischte eine Hand und zog ihn ins Boot zurück.
    »Wie ist das denn passiert?« fragten Perle und Otter einstimmig.
    Schwarzschädel schüttelte den Kopf. »Der Narr pinkelte. Ich hörte ihn noch fragen: ›Möchte wissen, woher die vielen Blasen kommen.‹ Vermutlich hat er so fasziniert beobachtet, wie sein Wasser Blasen machte, daß er dabei kopfüber aus dem Boot fiel.«
    »Machst du Witze?« fragte Otter.
    Der Verdreher trocknete sich sein Gesicht mit Schnappers zottigem Schwanz ab. Schwarzschädel deutete auf ihn. »Wer würde über so einen Witze machen?«
    Hoch über ihnen fiel eine Sternschnuppe vom Himmel.

40. KAPITEL
    »Kennst du den Unterschied zwischen einer dicken Karibufrau und einem Grizzlybär?« Bleiche Schlange verstaute sorgfältig ein Bündel in seinem Kanu, das auf Gleitstämmen am Ufer ruhte. In der Nähe lagen weitere Kanus mit Unterseiten nach oben.
    Steinfaust überlegte kurz, dann sagte er: »Nein.«
    Bleiche Schlange grinste. »Wenn du einem Bären einen Kupferring anbietest, frißt er dich einfach auf, und die Sache ist erledigt. Bietest du aber den Ring der dicken Karibufrau an, bist du für immer mit ihr verheiratet !«
    Steinfaust lachte, dann neigte er den Kopf und fragte: »Was ist eine Karibufrau? Und warum ist sie dick?«
    Die Leute vom Schlangenclan kannten die Karibuleute nicht. Sie kamen jeden Winter auf Schlitten, die von Hunderudeln gezogen wurden, nach Süden, um Fertigwaren einzutauschen - Kupfer und Lebensmittel.
    Steinfaust klopfte Bleiche Schlange auf den Arm. »Weißt du, wie viele Händler nötig sind, um das Bett eines Clanführers zu füllen?«
    »Wenn du von mir sprichst - einer; aber ich gehe lieber nicht mehr denselben Weg zurück. Und denke daran, wenn ich das nächste Mal zum Roßkastanienclan komme, hoffe ich, daß du dann verheiratet bist.«
    »Verheiratet? Ich? Glaubst du, ich könnte jemals eine Frau finden, die bereit ist, eine solche Last zu tragen?« Steinfaust schlug sich mit beiden Händen auf seinen runden Bauch. »Aber dann würdest du mich ständig besuchen, dich bei mir satt essen, versuchen, meine Frau zu verführen.« Steinfaust schaute auf seinen Bauch, ein ungeheures Fleischgebirge.
    Bleiche Schlange sah eine Frau die Böschung herunterkommen. Obwohl sie schmutzig war, konnte man sehen, wie schön sie war. Sie zog ein kleines Mädchen hinter sich her, und das bedeutete, daß sie verheiratet war. Sie hatte also einen Mann, der ihm sein Interesse an ihr verübeln könnte.
    Der Händler boxte seinen Freund in den Bauch. »Du würdest mich nicht oft zu Besuch haben wollen, alter Freund. Bei diesem gewaltigen Hängebauch könnte

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