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Vorzeitsaga 06 - Das Volk an den Seen

Vorzeitsaga 06 - Das Volk an den Seen

Titel: Vorzeitsaga 06 - Das Volk an den Seen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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bückte Perle sich nach den Bündeln und hob die schweren Säcke von den Matten.
    »Was suchst du?« fragte Otter, seine Arme schmerzten und waren bleischwer. Bei jedem Atemzug brannte seine Brust, als wollte sie bersten. Dieses Mal werden wir es nicht schaffen.
    Wieder zischte ein Pfeil vor dem Fuchskopfbug ins Wasser, den sich Schwarzschädel schnappte.
    Und was wirst du tun ? Du weißt, was sie mit Perle machen werden. Er würde langsam unter ihrer Folter sterben. Aber bevor sie Hand an die Frau legten, die er liebte, würde er sein Paddel ein letztes Mal gebrauchen. Sie würde nichts merken, nichts spüren.
    Inzwischen hatte Perle eine große zusammengerollte Palmwedelmatte hochgehoben. Dabei grinste sie übers ganze Gesicht. »Bete um mehr Wind.«
    »Das hätte uns gerade noch gefehlt!« Schwarzschädels Gesicht glänzte vor Schweiß. Er sah besorgt aus.
    »Hilf mir«, bat Perle Otter. »Halte die andere Seite. Starr mich nicht an, als wäre ich verrückt, tu es!«
    »Du meinst, ich soll mit dem Paddeln aufhören?«
    »Ja! Sofort!«
    Otter kroch zu ihr und faßte die eine Seite der dicht gewebten Matte. Perle breitete die Matte aus, und als sich der Wind darin fing, ruckte das Kanu so heftig, daß Otter beinahe über Bord gegangen wäre.
    »Geschafft!« schrie Perle. »Damit fangen wir den Wind!«
    »So machen es die Salzwasserhändler!« rief Otter und stemmte einen Fuß gegen das polierte Dollbord.
    »Ich habe sie gesehen. Sie…«
    »Klar!« rief Perle. Der Wind blähte die Matte. Wellentänzer schoß über die Wellen, und Otter hatte Mühe, das Gleichgewicht und die schwere Matte zu halten.
    »Schwarzschädel, bleib auf Kurs! Du mußt uns steuern!«
    Otter schaute nach den Verfolgern. Würde dies Wellentänzer den Schwung geben, den sie brauchten?
    Gischt sprühte unter dem Fuchskopfbug auf, während sie über das dunkle,, kristallblaue Wasser schössen.
    Ahnen, helft uns! Vielleicht wird uns Perle wieder das Leben retten! Sie schenkte ihm ein hinreißendes Lächeln, und in ihren Augen tanzten Freudenfunken. Er jauchzte, fühlte sich voller Lebenswillen wie damals in dem Unwetter. »Habe ich dir eigentlich schon gestanden, daß ich dich liebe?«
    »Nein!« flötete Grüne Spinne. »Aber das freut mich, Otter.«
    »Dich doch nicht!« fauchte Otter und fügte hinzu: »Grüne Spinne, halte dein Paddel in die Mitte der Matte, hilf uns, sie zu stützen.« Auf den verständnislosen Blick des Verdrehers hin flehte Otter: »Nur dieses eine Mal, Grüne Spinne, zwing mich nicht, umgekehrt zu denken! Hilf uns!«
    Ein mattes Lächeln umspielte die Lippen des Verdrehers, als er tat, was Otter ihm gesagt hatte.
    Noch hielten die Dachsleute mit.
    »Wenn der Wind hält…« Otter versuchte, die Matte noch weiter zu spannen. Wellentänzer sprang nur so über die Wellen.
    Die Dachsleute waren jetzt ein ganzes Stück außerhalb der Pfeilschußweite zurück.
    »Wie kommen wir voran?« fragte Schwarzschädel, dem die Matte die Sicht versperrte.
    Grünspecht kam zwischen den Bäumen hervor. Er ließ seine Muskeln spielen und zeigte die Kraft seiner Schultern und Arme. Wanderdrossel konnte nichts in seinem Gesicht lesen, als er näher kam.
    Seit der Ermordung des Zwergs hatte sich viel geändert. Es war, als hätte Grünspecht eine unsichtbare Matte zwischen sich und ihm ausgerollt.
    »Nichts«, meldete Grünspecht keuchend. »Sie hat sich entweder in einen Felsen verwandelt oder ist eins mit einem Baum geworden. Wir sind kreuz und quer über die Hügel gegangen, haben die Gehöfte durchsucht und die Fährten geprüft. Kann die Maske sie in die Lage versetzen, sich in Luft aufzulösen?«
    Wanderdrossel trat wütend gegen den Erdhügel eines Waldmurmeltiers. »Also, wo ist sie? Der Magier hätte sie nicht im Stich gelassen - und er hätte die Maske nicht zurückgelassen.«
    Grünspecht wischte sich den Schweiß aus dem Gesicht und sagte: »Wir suchen nun schon seit einem halben Jahr nach dieser Maske. Es sind weniger als zwei Monde bis zur Sommersonnenwende. Deine Krieger werden langsam ungehalten, weil sie schon so lange von zu Hause weg sind.«
    »Du auch, Vetter?«
    »Einen Tod haben wir gerächt; dieser Geist kann nun leichter ruhen. Ich schlage vor, daß wir den Schädel des Magiers zum Clanhaus bringen und die Krähen und Elstern daran picken lassen. Dann können wir wieder zu unseren häuslichen Pflichten zurückkehren.«
    »Ich spüre noch etwas.«
    Grünspecht sah ihn unergründlich an. »Manche fragen sich, ob das Glück

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