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Vorzeitsaga 07 - Das Volk der Blitze

Vorzeitsaga 07 - Das Volk der Blitze

Titel: Vorzeitsaga 07 - Das Volk der Blitze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
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ausdruckslos. »Zum Glück mag ich Männer, die das Abenteuer lieben, und sie mögen mich.« Sie leckte sich die Lippen mit ihrer rosigen Zunge, ganz langsam. »Sie lieben mich sehr.«
    »Kann ich gut verstehen«, erwiderte er. Seine Männlichkeit tat ihm jetzt weh. Wie oft hatte sie ihn in dieser Nacht zur Ekstase gebracht - ohne etwas dafür zu verlangen? Allerdings - er hatte sie gut bedient. Was war das nur für ein fremdartiges, exotisches Wesen? Fast unmenschlich. Er hatte sogar ein wenig Angst vor ihr.
    Schwarzer Regen beugte sich vor und küsste ihn. »Verrate mir, was Muschelweiß gesagt hat. Über meinen Sohn. Was die Heirat betrifft. Macht sie mit?«
    Biberpfote atmete hörbar aus. »Sachen zu erzählen, die Muschelweiß gesagt hat, grenzt an Selbstmord, Schwarzer Regen. Außerdem habe ich dir schon alles gesagt, was wichtig ist. Sie wollte mit mir nicht über persönliche Dinge reden. Sie sprach von Krieg.«
    »Krieg. Wen interessiert denn Krieg?« Sie schmollte. Sie rollte sich auf ihn und fing an, sich in jenem Rhythmus zu bewegen, der so alt war wie die Welt.
    »Schwarzer Regen, verzeih, aber ich bin völlig ausgelaugt. Ich glaube nicht, dass ich weiter -«
    »Aber du wirst es mir sagen, nicht wahr? Wenn Muschelweiß über diese Heirat spricht. Du kommst dann sofort zu mir und berichtest mir.«
    Schwarzer Regen glitt etwas höher, schob eine große dunkle Brustwarze über seinen Mund und bewegte sie um seine Lippen herum. Überrascht fühlte er, dass es auf ihn wirkte.
    »Ja«, flüsterte er und küsste ihr Fleisch. »Ja natürlich, ganz bestimmt.«
    Du augenloser Bursche, schläfst du?« Ich schrecke ächzend auf und blinzle ins Dunkel. Da sitzt die Schildpattpuppe auf der Stofftasche über meinem Kopf. Immer wenn es knarrt und die Tasche zu schaukeln anfängt, lehnt sie sich in die andere Richtung.
    »Ich schlafe jetzt nicht«, sage ich. »Was machst du da, warum schaukelst du? Willst du dein Gleichgewicht halten?«
    »Nein, nein. Die Tasche tanzt im Wind, und ich habe mich in einen Teil dieses Tanzes verwandelt.
    Hast du das noch nie gemacht? Noch nie versucht, Teil des Tanzes einer anderen Seele zu sein?«
    »Eigentlich nicht. Hätte auch nie gedacht, dass ich das kann. Wüsste auch nicht, warum ich das tun sollte.«
    »Er weiß nicht, warum er das tun sollte! Heilige Geister.« Sie starrt mich eine ganze Weile an. Dann fragt sie: »Kennst du eigentlich die Geschichte von den Katzenfischleuten?«
    »Was ist das für eine Geschichte?«
    »Am Anfang waren die Katzenfische Menschen, aber eine böse Hexe hatte ihnen die Gehirne herausgekämmt, und da mussten sie gezwungenermaßen nach Norden marschieren, um beim Urkatzenfisch zu leben. Das war ein kaltes Land, und ein Wall von Schneestürmen schloss sie da ein.
    Der Urkatzenfisch machte die blöden Katzenfische zu Sklaven. Immer wenn einer der blöden Katzenfische etwas falsch machte, stieß der Urkatzenfisch den Versager in den Fluss und hoffte, er würde ertrinken.
    Am Ende hatte der Urkatzenfisch alle seine Sklaven in den Fluss geworfen, aber sie brauchten nicht zu ertrinken, denn die Sonnenmutter gab ihnen Kiemen. Da schwammen sie über die ganze Erde, und so sind sie Nahrung für Menschen und Adler geworden.«
    »Die Geschichte habe ich nie gehört. Hat sie auch eine Pointe?«
    »Ich habe mich gerade gefragt, ob dir vielleicht dieselbe böse Hexe begegnet ist.«
    Ein Windstoß lässt die Tasche winselnd in kleinen Kreisen schwingen. Die Schildpattpuppe springt jedes Mal hoch, wenn die Tasche eine ganze Wendung macht, und wenn sie wieder landet, winselt sie im Takt mit der Tasche, nur auf einem anderen Ton. Ihr zerschlissenes Gewand umweht sie. Ihr Haar, das wenige, das sie noch hat, scheint frisch gewaschen. Es schimmert, wenn sie springt.
    »Warum bist du hier?«
    »Das Ei in deiner Brust hat so laut gedonnert, dass die ganze Welt erwacht ist. Ich habe seit Tagen nicht geschlafen.«
    »Du schläfst? Ich wusste gar nicht, dass Puppen schlafen müssen.«
    »Du bist ja wirklich komisch. In diesem Augenblick bilden sich Herz und Lungen des Erlösers in dir, aus reinem Licht geformt, und da hast du nichts Besseres zu tun als mich zu fragen, ob ich schlafen muss.«
    Ich komme mir plötzlich so dumm vor wie die Katzenfischleute mit ausgekämmtem Gehirn.
    Zerknirscht sage ich: »Hat das Ei deswegen angefangen, so hell zu glühen? Es blendet mich manchmal im Innern. Und es wird ganz heiß. Sehr heiß. Als hätte ich ein tobendes Feuer im Herzen.« Ich

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