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Vorzeitsaga 09 - Das Volk des Nebels

Vorzeitsaga 09 - Das Volk des Nebels

Titel: Vorzeitsaga 09 - Das Volk des Nebels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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Luft umgraben, geschweige denn den Boden.«
    Sonnenmuschel trat ein, eine Decke um die Schultern. »Draußen ist es sehr kalt«, sagte sie keuchend und setzte sich neben Jaguar; sie streckte die Hände zum Feuer aus. Beim Anblick der Hacke sagte sie:
    »Feldbestellung ist erst in drei Monden.«
    »Rosenknospe ist nicht die Frau, die alles bis zum letzten Moment aufschiebt.« Jaguar beobachtete, wie Rosenknospe die raue Sehnenbindung durchsägte, die die Hacke zusammenhielt. Er nahm einen Zug aus der Pfeife und schnippte einige Gräten zu den hungrigen Hunden hinüber, die geduldig hinter ihm warteten. Dann stellte er die Holzschale auf den Boden, so dass sie das Fett aus ihr herauslecken konnten.
    Neuntöter sah ihn prüfend an. »Dieses Leben scheint dir gut zu bekommen, Ältester. Dein Bauch ist längst nicht mehr die gähnend leere Höhle wie am Anfang, als du herkamst.«
    Jaguar lächelte und nahm die Pfeife aus dem Mund. »Ich muss gestehen, Häuptling, ich fange an, deinen Haushalt ins Herz zu schließen. Aber es soll nicht zur Gewohnheit werden, denn es könnte mir schwer fallen, wieder Fortzugehen.«
    Rosenknospe arbeitete weiter und schaute ihn belustigt an. »Sicher sind wir längst nicht so unterhaltsam wie die Krähen und Möwen auf deiner Insel. Vermisst du sie nicht sehr?«
    Jaguar seufzte und spürte die Wärme in seiner Seele nur allzu deutlich. Menschliche Gesellschaft ist wie ein Rauschgift: Der Mensch wird süchtig und braucht immer mehr davon. »So glücklich ich auch bin, hier zu sein und dein Essen zu genießen, werde ich doch fortgehen, sobald wir diese Sache zu einem Abschluss gebracht haben.«
    »Wenn dich nicht Kupferdonner vorher noch tötet«, wandte Sonnenmuschel ein. »Ehrlich, Ältester, du raubst mir wirklich oft die Fassung.«
    Neuntöter hob den Kopf. »Drohte Kupferdonner damit, dich zu töten?«
    »Wie gesagt: Es ist eine alte Sache zwischen uns.«
    Rosenknospe durchtrennte die letzten Bindungen und löste die Muschel von dem Stiel. »Sagt mal, ihr drei, was habt ihr bisher eigentlich erreicht? Hm? Seid ihr weitergekommen? Im Dorf schwirren verschiedene Gerüchte umher. Und mir ist es mittlerweile lästig, über den Platz zu gehen. Dauernd werde ich angesprochen und muss Fragen beantworten.«
    »Und was antwortest du, Schwester?«, fragte Neuntöter.
    »Dass alles Nötige von der Weroansqua bekannt gegeben wird, wenn es an der Zeit ist.« Rosenknospe legte das Gelenkende des Schulterblattes an den Stiel und prüfte verschiedene Möglichkeiten, es zu befestigen.
    »Also, was wissen wir?« Neuntöter klopfte seine Pfeife aus und stopfte sie mit frisch geschnittenen Blättern, die er aus einer kleinen Schale nahm, die neben ihm stand. »Wilder Fuchs bat Rote Schlinge, mit ihm fortzulaufen. Seit mindestens sechs Monden waren sie bereits ein Liebespaar. Rote Schlinge versprach, ihn am Anlegesteg zu treffen. Sie konnte nicht einfach packen und fortgehen, sie wollte noch mit Springendes Kitz darüber sprechen. Zur selben Zeit beobachtete Weißer Otter Kupferdonner und Weidenstumpf, die heimlich miteinander sprachen. Darauf gingen beide durch die Palisaden hinaus. Springendes Kitz flehte Rote Schlinge an zu bleiben, wurde aber abgewiesen. Die Auseinandersetzung wurde so unangenehm, dass Weißer Otter sich nicht in die Unterhaltung einmischen wollte, sondern sich zurückzog. Springendes Kitz wollte nach Hause, doch unterwegs fiel ihr noch etwas ein, und sie versuchte, Rote Schlinge abzufangen. Aber da entdeckte sie einen Mann und eine Frau im Schatten und unterbrach deren Liebesspiel; die beiden hatten offenbar das Gespräch zwischen den Freundinnen belauscht.« Neuntöter entzündete die Pfeife mit einem Zweig und zog kräftig daran. »Wir wissen nicht, wer die beiden waren, aber der Mann versuchte, die Frau am Arm zu packen. Sie schüttelte ihn ab. Sie hatten einen hitzigen Wortwechsel. Sie zog sich an und stürmte davon. Was er tat, wissen wir nicht.«
    »In der Zwischenzeit«, ergänzte Jaguar, »war Weiden-stumpf nicht auf seinem Posten am Einlass. Erst am nächsten Vormittag wurde er wieder gesehen, als Wilder Fuchs den Pfad hinuntereilte. Darauf folgte Weidenstumpf seinen Spuren und entdeckte Rote Schlinges Leiche. Mittlerweile beobachtete Weißer Otter in aller Frühe Kupferdonners Rückkehr ins Dorf. Wo war er?«
    Rosenknospe fügte hinzu: »Und die Weroansqua war an jenem Morgen nicht beim Frühstück. Wo war sie?«
    Jaguar hob eine struppige Braue. »Ja, wo?«
    »Ich verstehe

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