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Vorzeitsaga 10 - Das Volk der Masken

Vorzeitsaga 10 - Das Volk der Masken

Titel: Vorzeitsaga 10 - Das Volk der Masken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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wieder hoch und schwang ihn ein paar Mal über seinen Kopf, bevor er ihn in hohem Bogen in den Wald schleuderte und die Arme fallen ließ.
    Seine Krieger glotzten ihn wortlos an. Und auch die Gefangenen verfolgten die Szene mit Schreckerfüllten Gesichtern.
    Plötzlich tanzte ein riesiger Feuerball durch den Nebel über dem Dorfplatz, stieg senkrecht in die Höhe, kippte und raste auf sie hernieder.
    Kleiner Zaunkönig krümmte sich wimmernd zu einer Kugel zusammen.
    Springender Dachs war aus seiner Erstarrung erwacht und stürzte auf sie zu. »Zuerst bringe ich dich noch um, Mädchen! Hast du gehört, Junge? Ich werde das Mädchen jetzt umbringen!« Als sich seine Hände um Zaunkönigs Kehle schlössen, schrie sie auf.
    Gleichzeitig erschütterte ein zweiter Schrei die Nacht, ein Schrei, der einem das Blut in den Adern stocken ließ und sich anhörte, als habe man einem Kind den Leib aufgerissen.
    Springender Dachs fuhr herum und sah den Zwergenjungen den Hügel herabrasen. So schnell ihn seine kurzen Beine trugen rannte er über den Dorfplatz, den lächerlichen Kinderbogen im Anschlag. Seine verkrüppelten Finger waren kaum in der Lage, den eingelegten Pfeil festzuhalten. Ein zittriger Schrei, den jedoch wilde Entschlossenheit begleitete, kam aus seiner Kehle.
    »Glaubst du wirklich, dass du mich damit töten kannst, Junge?«, höhnte Springender Dachs lachend. »Dieser Pfeil ist ja nicht einmal lang genug, um …«
    Polterer ließ den Pfeil fliegen.
    Und plötzlich stand der Junge mitten in einem explodierenden Feuerwerk, Blitze flackerten auf, die aus seinen Haarspitzen, den Händen und den Augen zu flammen schienen.
    Springender Dachs stieß einen gellenden Schrei aus, als zuerst der Pfeil des Jungen seine Brust durchbohrte und gleich darauf die Feuerbälle auf ihn einprasselten. Wie lautlose Blitze schlugen sie in seinen Körper ein, warfen ihn zurück, bis er stolpernd zusammenbrach, eingehüllt in seine brennenden Kleider.
    »Löscht das Feuer!«, brüllte er. »Ich verbrenne, löscht es!«
    Keiner seiner Krieger rührte sich.
    Mit wehendem Umhang, der ihm um die Beine schlackerte, rannte Polterer an Springender Dachs vorbei, warf seinen Bogen weg und fiel neben Zaunkönig auf die Knie. Er schlang die Arme um sie und schluchzte atemlos: »Zaunkönig? Zaunkönig, bist du verletzt?«
    Springender Dachs rollte sich schreiend auf dem Boden herum, riss an seinen brennenden Kleidern… »Keine Bewegung!«
    Der Befehl kam von dem dunklen Hügel, auf dem das Falschgesicht-Kind vorher aufgetaucht war. Das Feuer war erloschen. Springender Dachs lag auf dem Rücken und tastete mit schwachen Fingern nach den fünf langen Pfeilen und dem einen kurzen, die seine Brust durchbohrten. Nach und nach tauchten Krieger aus den nebligen Schatten auf, mit erschöpften Gesichtern und gespannten Bögen. Einige trugen Fackeln.
    Die Wandererkrieger blickten sich um, wogen ihre Chancen ab und begannen leise miteinander zu flüstern.
    »Senkt eure Bögen!«, rief ein stämmiger Mann mit aufgedunsenem Gesicht, während er aus dem Wald gewatschelt kam. »Jetzt sofort! Oder wollt ihr sterben?«
    Springender Dachs kam es vor, als wäre er unter einem Granitfelsen begraben. Röchelnd versuchte er Luft zu holen und blinzelte nur schwach, als er mit ansehen musste, wies seine Männer ihre Waffen fallen ließen und die Hände über den Kopf hoben. »Nein…« krächzte er.
    Atemloses, triumphierendes Gelächter.
    Laut und rau hallte es durchs Dorf, die ausgelassene Übermütigkeit des Siegs verkündend. Das Gesicht von Springender Dachs verzerrte sich. Nebelschwaden spannen ihn in ihre Netze ein. Bizarre, riesenhafte Gestalten lösten sich allerorten aus den Schatten. Immer mehr wurden es…tausende! Sie tanzten um ihn herum, sprangen auf ihn zu. Eines der Gesichter nahm klare Formen an. Das Gesicht eines kleinen Jungen mit glühenden Augen. Es schwebte über ihm. Der Junge beugte sich zu ihm herab, seine ausgreifenden Arme schienen aus Nebel gemacht, sein Mund war eine glühende Feuergrube, und er lächelte ihn an. Dann streckte er die Hände nach ihm aus…
    Interessiert beäugte Aschenmond den dicken Mann, der wie eine Ente auf den Dorfplatz zuwatschelte. »Heilige Mächte, das ist doch Gefleckter Frosch!«
    »Ja«, sagte Sperling. »Aschenmond, hilf mir bitte beim Gehen.«
    Sie fasste ihn um die Taille. »Leg deinen Arm über meine Schultern.«
    Während die Krieger von Gefleckter Frosch auf dem Dorfplatz Aufstellung nahmen, kam Maishülse

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