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Vorzeitsaga 10 - Das Volk der Masken

Vorzeitsaga 10 - Das Volk der Masken

Titel: Vorzeitsaga 10 - Das Volk der Masken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
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schnell!«
    Maishülse kam ein paar Schritte näher, so ängstlich und zögernd, als wate er durch giftige Schlingpflanzen. Seine kleinen Augen hüpften furchtsam zwischen Aschenmond und Sperling hin und her. »Das Falschgesicht-Kind ist verschwunden. Es …«
    »Verschwunden?« Aschenmond schössen die Tränen in die Augen. »Du meinst, der Junge ist…« »Nein, nein, er ist nicht tot! Das heißt, ich glaube nicht, dass er tot ist. Möglich wäre es allerdings, aber …«
    »Bei meinen Seelen, komm endlich zur Sache, Händler!«
    »Ja, gewiss.« Maishülse hob entschuldigend die Hände und nickte. »Also, folgendes hat sich zugetragen. Mitten in der Nacht kamen Anführerin Siebenstern und eine Frau, die sich Eistaucher nennt, in das Langhaus, in dem ich schlief. Sie behaupteten, dass Blauer Rabe, der auf Lost Hill die Wache hielt…«
    »Das Oberhaupt der Wanderer wurde als Wächter ausersehen?«, warf Sperling erstaunt ein. »Ja. Aber er und das Falschgesicht-Kind sind verschwunden. Siebenstern verdächtigt Blauer Rabe des Verrats, sie glaubt, dass er den Jungen losgeschnitten und ihn weggebracht hat. Das ganze Dorf ist in heller Aufregung. Ihr glaubt ja nicht, was da alles geredet wird!«
    »Was sagen die Leute?«, wollte Aschenmond wissen.
    Der Händler ließ so langsam die Hände sinken, als fürchtete er immer noch, Sperling würde auf ihn schießen. »Die Anführerinnen beraten im Augenblick, wie man Blauer Rabe töten soll, sobald man seiner habhaft geworden ist. Ob man ihn lebendig verbrennen, ihn draußen im Schnee anpflocken oder ihn zerstückeln und an die Hunde verfüttern soll. Dabei sind sie gar nicht sicher, ob er tatsächlich den Jungen frei gelassen hat! Sie überstürzen die Dinge, wenn ihr mich fragt. Und das arme kleine Mädchen, ich kann mir nicht vorstellen …«
    »Welches Mädchen?«
    »Oh… hm - Blauer Rabes Nichte. Ihr Name ist Kleiner Zaunkönig. Sie hatte die Pflicht, ihrem Onkel zweimal am Tag etwas zu essen und zu trinken zu bringen, während er auf dem Lost Hill Wache hielt. Sie ist ebenfalls verschwunden, und die Anführerinnen haben beschlossen, dass sie, falls sie mit der Sache etwas zu tun hat, auch mit ihrem Leben bezahlen soll. Ehrwürdige Ahnen, das Mädchen hat gerade mal zwölf Winter gesehen!«
    »Sie würden ein kleines Mädchen töten?« Aschenmond schüttelte angewidert den Kopf. »Aber warum denn?«
    »Wegen dem Fluch, Älteste«, erklärte Maishülse und kam einen Schritt näher. »Erinnerst du dich? Lahmer Hirsch hat doch prophezeit, dass das Falschgesicht-Kind dem Wanderer-Klan den Tod bringen wird. Wie die Anführerinnen es sehen, haben Blauer Rabe und Zaunkönig dadurch, dass sie den Jungen freiließen, den gesamten Klan dem Tod geweiht.«
    Aschenmond ließ den Kopf sinken und schüttelte ihn fassungslos. »Habe ich's dir nicht gesagt, Sperling? Das sind Wilde!«
    Maishülse sah Sperling an. »Ihr müsst verschwinden. Jetzt sofort. Das Kind ist weg. Für euch gibt es hier nichts mehr zu tun.«
    Aschenmond fingerte nervös am Saum ihrer Kapuze, und Sperling vermeinte die Gedanken zu lesen, die hinter ihren Augen wirbelten. »Aber weshalb sollte Blauer Rabe den Jungen befreien?« Maishülse wedelte mit den Armen wie eine flügellahme Gans. »Das weiß ich nicht! Das ergibt doch alles keinen Sinn!«
    »Wohin könnte er ihn denn gebracht haben?«
    »Na ja, ich denke, wenn er sich schon die Mühe gemacht hat, das Kind zu retten, wird er es auch dorthin bringen, wo es hin will!«
    Aschenmond nickte bedächtig. »Ja, das nehme ich auch an.«
    Maishülse warf einen gehetzten Blick über die Schulter.
    »Bitte, ihr müsst jetzt gehen. Ich will nicht dafür verantwortlich sein, wenn man euch abschlachtet. Springender Dachs …«
    »Wo ist Springender Dachs jetzt?«, fragte Sperling unvermittelt, während sein Blick den dichten Schneefall zu durchdringen versuchte.
    »Er ist fort. Anführerin Siebenstern hat ihm befohlen, Blauer Rabe zu suchen. Er hat in aller Eile einen Suchtrupp zusammengetrommelt und ist noch in der Nacht aufgebrochen. Bisher ist er nicht zurückgekehrt«, setzte Maishülse hinzu und verlagerte sein Gewicht auf den anderen Fuß. »Ehrlich gesagt hoffe ich, dass er überhaupt nicht mehr zurückkommt. Jede Nacht redet er auf diesen stinkenden Kopf ein. Plappert verrücktes Zeug von mordenden Geisterbanden, und dass du, Sperling, mit ihnen im Bunde stündest und versuchtest, ihn zu töten.«
    Sperling steckte den Pfeil in den Köcher zurück und hängte sich

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