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VT08 - Anti-Serum

VT08 - Anti-Serum

Titel: VT08 - Anti-Serum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dario Vandis
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Lippen. Sofort waren die drei Gruh über ihr und brachen ihren Schädel auf.
    Nooga zögerte einen Moment zu lange.
    Da richtete sich der erste der Gruh auf, und wie durch die zusätzliche Nahrung beflügelt, stürzte er sich in einem Anfall von Blutdurst auf Nooga. Die Kräfte, die das Monstrum dabei freisetzte, waren so stark, dass sie die Schellen um seine Fußgelenke sprengten.
    Mit einem heiseren Brüllen warf er sich auf Nooga…
    Nein! Nicht er!
    … und sprang über ihn hinweg. Mit drei Sätzen war der Gruh bei Marie. Die Todesangst mobilisierte ihre Kräfte, aber die Klaue des Gruh packte ihre Kehle und nagelte sie förmlich auf dem Boden fest.
    Bitte. Nein.
    Der Gruh öffnete den Mund. Fauliger Atem streifte sie, Speichel tropfte auf ihre Wangen. Ihr Blick kreuzte sich mit dem des Monsters. Einen Augenblick lang glomm etwas in den blutunterlaufenen Augen des Gruh auf… etwas Fremdes und doch seltsam Vertrautes. Es dauerte nicht länger als die Zeit zwischen zwei Herzschlägen, aber in dieser Zeitspanne fühlte Marie das Band, das zwischen ihr und diesem abscheulichen Wesen bestand.
    Sie war wie er.
    Sie war von seiner Art…
    Nein. Nein. Niemals. Das bin ich nicht!
    Dann war der Eindruck auch schon vorüber.
    Der Gruh sah in ihr wieder nur die Nahrung, die ihm helfen konnte, seinen riesigen Energiebedarf zu stillen. Sein Maul schoss vor, und seine Kiefer schickten sich an, zuzuschnappen…
    … als sein Kopf von einer urtümlichen Gewalt zur Seite geschleudert wurde!
    Ein Armbrustpfeil hatte sich seitlich in seine Schläfe gebohrt und ragte fast bis zur Hälfte auf der anderen Seite des Kopfes wieder heraus.
    Der Gruh gab ein ersterbendes Knurren von sich und sackte über Marie zusammen. Sie stieß ihn angewidert von sich und richtete ihren Blick auf den Stalleingang, von wo der Schuss gekommen war. Ein Gardist in Uniform stand dort. Hinter ihm wurden die massigen Körperformen Kanzler Goodefroots sichtbar.
    »Eure Excellenz! Seid Ihr unverletzt…?«
    Goodefroot wollte auf sie zueilen, aber der Gardist hielt ihn zurück. Blitzschnell legte er einen weiteren Pfeil in die Armbrust und näherte sich dem Käfig. Sekunden später stürzten die Körper der beiden Gruh wie gefällte Bäume zu Boden.
    Der Gardist spannte die Armbrust ein weiteres Mal und richtete sie auf Nooga.
    »Halt«, keuchte Marie, als endlich ihre Stimme zurückkehrte. »Nicht ihn!«
    »Er ist verletzt und wahrscheinlich infiziert!«, rief der Gardist.
    »Ich sagte, nicht ihn!«, gab sie mit aller Schärfe, zu der sie fähig war, zurück.
    Der Gardist gehorchte, aber er hielt die Waffe weiter auf Nooga gerichtet.
    Goodefroot kniete neben Marie nieder. »Bei allen Göttern, wie seht Ihr nur aus, Eure Excellenz…« Sein Blick schweifte über den Käfig, und sein Gesicht wurde noch blasser, als es ohnehin schon war. »Was…?«
    »Seht nicht genauer hin«, sagte Marie. »Es reicht zu wissen, dass es vorbei ist.«
    Sie ergriff Goodefroots Hand und ließ sich hochziehen. Ihre Beine waren wie Gummi, aber sie fand einigermaßen Halt. Ihr Blick war auf Nooga gerichtet, der mit erhobenen Händen zwischen den Gruh stand. In seinem Gesicht war keine Spur von Überraschung zu lesen. Er hatte ja bereits angedeutet, dass er Marie für etwas Besonderes hielt, auch wenn er zu dem Zeitpunkt wohl nicht gewusst hatte, dass sie von adliger Herkunft war.
    »Wie ist er hierher gekommen?«, wollte sie von Goodefroot wissen.
    »Auf einem Witveer«, erwiderte der Kanzler und seufzte.
    »Wir sind der Spur des Zuges bis zu diesem Bauernhof gefolgt.«
    »Umso besser. Wir müssen sofort nach Orleans zurück. Sind die Verteidigungsmaßnahmen schon angelaufen?«
    »Pierre de Fouché hat alles in die Wege geleitet, so wie Ihr befohlen habt.« Er erzählte von der Ankunft Doktor Akselas und der Möglichkeit, ein Anti-Serum gegen das Gruhgift herzustellen. »Ich hatte gehofft, euch noch rechtzeitig zu finden, bevor… bevor die Verwandlung einsetzt. Ich hatte befürchtet, dass Ihr infiziert seid, Eure Excellenz, aber jetzt können wir den Rückflug wohl etwas ruhiger angehen lassen, was meinem Magen gewiss gut tun wird…«.
    »Ich muss seinen Magen leider noch einmal herausfordern, Kanzler«, entgegnete sie. »Wir müssen so schnell wie möglich nach Orleans zurück, um das Gegenmittel bei Nooga zur Anwendung zu bringen.«
    »Aber er…« Goodefroot suchte nach Worten. »… er ist nur ein… normaler Mensch.«
    »Ganz recht, und als solcher verdient er es, gerettet zu

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