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VT10 - Tod im Blut

VT10 - Tod im Blut

Titel: VT10 - Tod im Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern und Stephanie Seidel
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dem nur eine Wache postiert war.
    Tala wandte sich an den Mann. »Kann er mir sagen, wo Doktor Aksela ist?«
    Der Wächter zuckte mit den Achseln. »Da müsst ihr schon den Kriegsminister fragen. Sie hält sich im Palast auf, aber wo, weiß ich nicht. Monsieur de Fouché hat die Anordnung erlassen, niemanden in den Palast zu lassen. Die Bevölkerung muss im Zaum gehalten und die Excellenzen geschützt werden. Habt ihr einen Passierschein?«
    »Nein, warum auch? Ich gehöre zum Gefolge des Kaisers. Ich bin seine Leibwächterin.«
    Die Wache runzelte die Stirn. »Wartet einen Moment. In Kürze kommt meine Ablösung, dann werde ich euch zum Sonderbeauftragten für Militärisches bringen. Wenn er euch kennt, ist alles in Ordnung.«
    Tala seufzte verärgert. Hätte sie doch nie den Palast verlassen! Da war sie gerade einmal eine Stunde weg gewesen, und nun das! Dabei hatte sie keine Sekunde zu verlieren.
    Die Ablöse war schneller wieder da, als Tala erwartet hatte.
    »So, dann können wir gehen«, sagte der Wächter aufgeräumt. »Folgt mir!«
    Tala graute schon davor, de Fouché wieder zu sehen. Aber sie hatte unvermutetes Glück: Der Kaiser höchstselbst befand sich im Thronsaal, in den Tala jetzt gebracht wurde. Und er war nicht der Einzige dort. Offensichtlich hatte er sich mit de Fouché, seiner Tochter Antoinette, Dr. Aksela und anderen Kabinettsmitgliedern über die Lage beraten. Tala war mitten in eine Krisensitzung geraten.
    »Ich danke ihm«, sagte Pilatre de Rozier freundlich zu dem Wachmann. »Wir haben schon auf meine Leibwächterin gewartet.« Damit wandte er sich an sie. »Nun, Tala, was habt ihr zu berichten? Unsere Informationen sind noch unvollständig. Meine Tochter ist der Ansicht, dass man diese Wolkenstadt einfach abriegeln sollte, bis Brest-à-l’Hauteur (die fliegende Soldatenstadt des Reiches) hier eintrifft, und dann alles den Soldaten überlassen. Doktor Aksela ist mit dem neuen Serum noch keinen Schritt weiter und möchte mich auf das Erwachen meiner Tochter Marie vertrösten. Und unser Sonderbeauftragter würde, inspiriert durch diesen schrecklichen Unfall mit dem Monkee, gern mit der neuen Form des Gruh-Gifts experimentieren, um infizierte Freiwillige in die Große Grube zu schicken und der Seuche ein für allemal Einhalt zu gebieten. Doch ich kann keinem dieser Vorschläge viel abgewinnen. Die ersten beiden kosten uns nur weitere Zeit und der dritte – noch schlimmer – weitere Menschenleben.«
    Tala war verwirrt. Dass sich nun der Kaiser persönlich eingeschaltet hatte, war überaus positiv zu bewerten. Aber dass sie dazu befragt wurde, kam völlig unerwartet. Sie blickte nervös in die Runde. Dr. Aksela sah sie besorgt an, de Fouché und Prinzessin Antoinette geradezu feindselig.
    Doch der Kaiser ließ sich davon nicht beeindrucken und nickte Tala ermutigend zu. Seine schlanke Gestalt mit der Adlernase strahlte eine Autorität aus, der sich jeder unterordnete. »Nun, scheut euch nicht, eure Meinung frei heraus kundzutun!«
    Tala räusperte sich. Jetzt hieß es aufzupassen, damit sie sich nicht noch mehr Feinde machte. Sie musste zuletzt erreichen, dass der Kaiser ihrem Vorhaben zustimmte.
    »Nun, Eure Excellenz«, begann sie, »ich würde sagen, alle haben ein wenig recht.«
    De Rozier zog ein wenig ironisch die Augenbrauchen hoch.
    »Ich finde schon durchaus richtig«, fuhr Tala schnell fort, »die Bevölkerung dieser Stadt von den Gruh zu isolieren, um weitere Ansteckungsfälle zu verhindern. Und es ist auch richtig, auf Doktor Aksela zu vertrauen. Sie wird es schaffen, das Gegenmittel aus dem Blut Eurer Tochter zu entwickeln, sobald es Prinzessin Marie besser geht.«
    Pilatre de Roziers Gesichtsausdruck schwankte nun zwischen Amüsement und Bewunderung. »Und was ist mit dem Plan des Sonderbeauftragten?«
    »Nun…« Tala zögerte. Dann fuhr sie entschlossen fort: »Es ist auch richtig, wenn er sagt, dass man die Gruh in ihren eigenen Höhlen bekriegen sollte.«
    Seine Excellenz runzelte die Stirn. »So seid ihr der Ansicht, man solle Menschen dem Gift und damit einem schrecklichen Tod aussetzen, nur um Feuer mit Feuer zu bekämpfen?«
    »Nein, das nicht. Ich hätte einen anderen Vorschlag.« Jetzt ließ sie die Katze aus dem Sack. »Wir haben doch diesen Gruh bei der Großen Grube gefunden; Nabuu ist sein Name.«
    »De Fouché schlägt vor, ihn umgehend zu töten. Immerhin hat er schon gemordet, um an das Hirn eines Menschen zu gelangen.«
    »Das ist furchtbar, Excellenz, darüber

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