Wächter der Macht 01 - Intrigen
ihrer Schulter fing sie den Aufprall ab.
»Also, wer war das?«, beharrte Ben. »Ein Sith?«
»Wir haben Gesellschaft.«
Ben schaute zu ihr hinunter, dann ringsherum, dann nach oben.
Von zehn Meter über ihm starrte ein Paar Augen auf ihn herab. Sie glommen Blau im reflektierten Licht seiner Lichtschwertklinge. Es waren keine menschlichen Augen, sondern geschlitzte und dreieckige.
Dahinter waren noch mehr. Hunderte von Augenpaaren, kalt und starr.
Ben schüttelte den Kopf. Er hatte diesen Teil der Steinwand im Blick gehabt, als er sich der Wand genähert hatte, Zu dem Zeitpunkt waren da keinerlei Kreaturen gewesen, Mithilfe der Macht konzentrierte er sich auf sie und konnte sie dort spüren, Hunderte von ihnen, stark vor Energie der dunklen Seite. »Nicht gut«, murmelte er.
»Fallen lassen«, sagte Nelani.
»Ja.« Ben löste seinen Griff um den Vorsprung und trudelte abwärts. Er gab der Felswand einen kleinen Schubs, um ein paar Zentimeter mehr Abstand zwischen sich und die steinige Oberfläche zu bringen.
Weiter oben begannen die Augen tiefer zu sinken. Sie behielten die Distanz zu seinem Lichtschwert unverändert bei, aber sie folgte ihnen zweifellos.
Der Minenwagen wurde langsamer, umrundete eine Kurve und kam zum Stehen. Brisha und Jacen befanden sich in einer gut beleuchteten Kammer, groß genug, um einem Frachtraumer von beträchtlicher Größe Platz zu bieten, doch das Einzige, was es hier gab, war das Ende der Bahnschienen; sie verliefen in einer tränenförmigen Kurve und liefen auf dem Weg nach oben wieder zusammen, sodass der Minenwagen die ansteigenden Schienen zurück in die Richtung rollen konnte, aus der er gerade gekommen war.
Jacen verschwendete keinen Gedanken an die Umgebung. Er starrte Brisha an. »Warum haben Sie das getan?«, fragte er.
Sie warf ihm einen unschuldigen Blick zu. »Was getan?«
»Ben und Nelani aus dem Wagen gestoßen. Glauben Sie, ich hätte den Impuls von Machtenergie nicht gespürt, der von Ihnen ausging?«
»Ich schätze, doch.« Sie stand auf und trat aus dem Wagen. Einen Moment lang schwebte sie neben dem Minenwagen, dann driftete sie langsam zur steinigen Oberfläche des Fußbodens hinab. »Ich habe sie zu ihrem eigenen Besten von uns getrennt. Womit sie es zu tun bekommen werden, ist gefährlich, aber nicht so gefährlich wie das, auf das wir stoßen werden - hätten sie uns hierherbegleitet, wäre das vermutlich ihr Todesurteil gewesen.«
»Ihr Sith.« Jacen stemmte sich aus seinem Sitz und trieb ein Dutzend Meter aufwärts. Aus dieser Höhe konnte er alle Ecken dieser Kammer ausmachen, mit ihren natürlichen Steinwänden und den Glühstäben überall. Es gab hier keine Bedrohungen, keine sonderbaren Wesenheiten, die sich ihnen in den Weg stellten, »Was können Sie mir über ihn sagen?«
»Sein Wissen entstammt dem von Palpatine, ist jedoch breiter gefächert als das des Imperators. Er ist jung. Als der Imperator starb, war er noch nicht einmal geboren.«
»Wie wurde ihm das Wissen der Sith zuteil?« Jacen schwebte wieder abwärts in Richtung des Minenwagens. »Durch ein Sith-Holokron? Durch treue Bewahrer?«
»Durch untreue Bewahrer. Durch Sith-Schüler, die es nie selbst zum Meister bringen konnten - und die Palpatine und seine Lehren als zu selbstsüchtig ablehnten, als zu kontrollierend, als zu zerstörerisch.«
Jacen warf ihr einen neugierigen Blick zu. »So, wie Sie sie schildern, scheinen sie gütig gewesen zu sein. Wenn sie gütig sind, ist er es dann nicht auch?«
Sie zuckte die Schultern, behielt dabei aber eine Hand auf dem Minenwagen, sodass eine zufällige Bewegungen sie nicht quer durch die Kammer treiben lassen würden. »Dennoch muss man ihn finden und bezwingen. Ah.« Sie wandte sich einer schattigen Ecke der Kammer zu, einer Stelle, wo eine große, runde Felszunge bis auf wenige Meter an den gebogenen Verlauf der Schienen heranreichte.
Hinter dieser Felszunge kam ein Mann hervor. Er war groß, schlank, angetan mit einem Reisegewand in Schwarz und dunklem Gold, das wie das eines Jedi gestaltet war, jedoch aus teuren Seidenstoffen bestand. An seinem Gürtel schwang ein Lichtschwert, der Griff ebenfalls in Schwarz und Gold, Seine
Hände steckten in Handschuhen, und sein Gesicht lag in den tiefen Schatten verborgen, die die Kapuze seines Umhangs warf, wenngleich seine Augen - von flüssigem, phosphoreszierendem Orangegold - in dieser Dunkelheit glühten.
Er blieb unmittelbar an Ende dieser Felszunge stehen, mehrere Meter von Jacen
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