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Wächter der Macht 02 - Blutlinien

Wächter der Macht 02 - Blutlinien

Titel: Wächter der Macht 02 - Blutlinien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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Demonstranten zurück. »Was glaubst du, wie viele Corellianer leben in Galactic City?« Einer der Demonstranten in der Menge hatte ein großes Holobild auf die Fassade des Senatsgebäudes projiziert, auf dem stand: CORELLIA HAT EIN RECHT AUF SELBSTVERTEIDIGUNG! »Fünf Millionen? Fünf Milliarden?«
    »Glaubst du, die sind gefährlich?«
    »Ich denke nur, dass ein Krieg für Coruscant eine vertrackte Sache wird, weil hier so viele Corellianer leben.«
    »Aber wir befinden uns nicht im Krieg. Noch nicht.«
    »Nicht, soweit es die Regierungen betrifft«, sagte Jacen. »Aber konzentrier dich auf das, was um dich herum ist.«
    Bens Machtsinne waren nur zu einem Bruchteil so ausgeprägt wie die von Jacen, geschult in nichts weiter als physischen Fähigkeiten und in den Anfängen wahrer Meditation. Er schloss die Augen und spürte das schwache Kribbeln hinten in seiner Kehle, die Andeutung von etwas Gefährlichem, das aber weit weg schien. Die leichte Brise, die über den Platz strich, trug die Düfte von Laub mit sich. Der Protest wurde ein bisschen lauter, war aber immer noch friedlich.
    »Ich kann eine Bedrohung spüren, aber sie ist sehr weit entfernt.« Ben öffnete die Augen, besorgt darüber, dass er womöglich die falsche Frage beantwortet hatte. »Als wäre ein Sturm im Anzug. Nichts weiter.«
    »Exakt«, sagte Jacen. »Milliarden verunsicherter, unglücklicher Leute, die bereit sind zu kämpfen. Leute, die wollen, dass sich die Dinge beruhigen. Leute, die Frieden brauchen.«
    »Und den zu schaffen ist unsere Aufgabe, richtig?«
    »Ja«, sagte Jacen, »das ist unsere Aufgabe.«
    »Und ich werde mit dir zusammenarbeiten.«
    Ben wollte sichergehen. Er lernte gerade seine erste Lektion in dem, was Jacen Zweckmäßigkeit nannte. Vor ein paar Wochen war er ein Elitesoldat gewesen, ein Held, ein Krieger, der dabei geholfen hatte, die Centerpoint-Station zu sabotieren und die corellianische Regierung wütend zu machen. Nun musste er still sein und wollte nur dann den Mund aufmachen, wenn er angesprochen wurde. Er wollte in Erfahrung bringen, ob ihn Jacen bloß dann wie einen Erwachsenen behandelte, wenn es ihm gerade passte, so wie sein Vater es tat.
    Auf einigen Planeten war man mit dreizehn ein Mann, und das war's dann, ein Zurück gab es nicht, und man musste sich keine Gedanken mehr machen, was die Eltern wohl zu dem sagten, was man tat. Mit dreizehn wurden mandalorianische Jungen nach einer Reihe von Prüfungen zu Kriegern, unter der Aufsicht ihrer Väter. Auch Jedi wurden von Kindesbeinen an ausgebildet, aber die Prüfungen dauerten um ein Vielfaches länger. Ben wusste, dass er kein Jedi-Ritter sein würde, bis er ein gutes Stück über zwanzig war.
    Ihm schien das ein Lebensalter weit weg zu sein. Mit einem Mal beneidete er die mandalorianischen Jungen, denen er niemals begegnen würde.
    »Ja«, sagte Jacen schließlich. »Natürlich wirst du das. Es wird nicht immer leicht sein, aber du wirst es schaffen. Ich weiß, dass du das wirst. Einige der Dinge, über die wir reden werden, müssen zwischen uns bleiben, aber so ist das nun mal bei Militärangelegenheiten. Bist du dazu bereit?«
    Als würde er mit seinem Vater über das, was Jacen und er taten, diskutieren! Er sprach ja nicht einmal mehr mit seiner Mutter über alle Dinge. »Schließt das auch Admiralin Niathal mit ein?«
    Jacen lächelte. Ben hatte wieder mal den richtigen Riecher. »Ja, denn ich nehme an, dass die Admiralin eine unserer Verbündeten sein wird.«
    »Ich verstehe. Ich weiß, dass das hier wichtig ist.«
    »Gut. Genau das wollte ich hören.«
    Ben sonnte sich in Jacens Anerkennung, auch wenn er wusste, dass er angesichts eines drohenden Krieges eigentlich andere Gefühle empfinden sollte. Er war sich jetzt im Klaren darüber, dass ein gewaltiger Unterschied darin bestand, ob man mit seinem Lichtschwert trainierte - was ein Spiel war -oder richtig kämpfen musste. Es waren bereits Menschen gestorben. Und in der Zukunft würden noch mehr sterben. Damals, nachdem die Aufregung des Gefechts auf CenterpointStation abgeklungen war, hatte er viel darüber nachgedacht.
    Auf einmal fiel ihm wieder Brisha ein, diese sonderbare Frau, die er im ersten Moment nicht sonderlich gemocht hatte, und die Jedi Nelani, mit der sie zusammen gereist waren. Was war aus ihnen geworden? Jacen hatte ihm lediglich erzählt, dass sie getötet worden waren - keine Einzelheiten, keine Erklärung -, und obwohl sich Ben sicher war, dass er dabei gewesen war, konnte er sich

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