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Wächter der Macht 02 - Blutlinien

Wächter der Macht 02 - Blutlinien

Titel: Wächter der Macht 02 - Blutlinien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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aufzuladen, die sie so bereitwillig auf die Schultern gewöhnlicher Leute luden.
    Ich habe die Drecksarbeit erledigt. Ich habe mich dem gestellt, dem sich auch Großvater gestellt hat - aber ich habe es für die Galaxis getan, nicht aus meiner eigenen egoistischen Liebe zu einer Frau heraus.
    Beweggründe waren von Bedeutung. Einige Philosophen behaupteten, dass dem nicht so war, aber letzten Endes waren die Beweggründe alles, was blieb, um zwischen Gut und Böse zu unterscheiden.
    »Was dann?«
    »Ihr müsst töten, was Ihr liebt.«
    Zuerst verstand Jacen die Bedeutung dieser Worte nicht ganz. Dann erfasste ihn Panik.
    Tenel Ka. Allana. Woher wusste Lumiya von ihnen? Wie konnte sie von ihnen wissen? Er war so behutsam vorgegangen. Er wagte es kaum, sie in der Macht zu berühren, weil er so riskierte, Lumiya ihre bloße Existenz zu verraten. Jedes Mal, wenn er sich in der Macht zu ihnen schlich, ging er ein Risiko ein, aber er war vorsichtig gewesen, so vorsichtig, wie er nur sein konnte.
    Jacen konzentrierte sich angestrengt und beschwor ein Gefühl von Verwirrung herauf, um den Schrecken und die Furcht zu verschleiern, die in ihm brannten, und es erforderte beinahe all seine Kraft. Er nahm die Kerze vom Tisch und blickte in die Flamme, als würde sie ihn ablenken, während er sie in Wahrheit dazu benutzte, sich wieder unter Kontrolle zu bekommen. »Das wirst du mir erklären müssen.«
    »Ich kann Euch nichts mehr beibringen. Jetzt müsst Ihr die letzte Grenze überschreiten und das tun, wozu kein gewöhnlicher Mann imstande ist - jemanden töten, dessen Tod denen, die ihn lieben, unsägliches Leid bereiten wird; jemanden, der Euch nahesteht.«
    »Wen?«
    »Das kann ich Euch nicht sagen, denn ich weiß es nicht.«
    »Jemanden, den ich liebe?«
    »Liebt Ihr jemanden?«
    »Ich erlaube mir, viele Leute zu lieben.« Vorsicht, Vorsicht. Du bewegst dich auf Messers Schneide. »Woher werde ich wissen, wen ich töten muss?«
    »Das werdet Ihr erkennen, wenn die richtige Zeit gekommen ist. Ihr werdet es wissen.«
    »Und warum ist das die ultimative Prüfung?«
    »Weil es immer schwerer ist, jemand Unschuldigem das Leben zu nehmen, selbst schwerer, als sich das eigene zu nehmen, wenn Ihr ehrlich seid. Dies ist die ultimative Prüfung der Selbstlosigkeit - um zu zeigen, ob Ihr bereit seid, Euch nie endendem emotionalem Schmerz zu stellen, wahrer Agonie, um die Macht zu erlangen, um Milliarden vollkommen Fremder Frieden und Ordnung zu bringen. Das ist das Opfer. Von anderen geschmäht zu werden, von Leuen, die Ihr kennt und die Euch wichtig sind, und dennoch werden die Milliarden, die Ihr rettet, nichts von Eurem persönlichen Opfer wissen, das Ihr bringt, um Eure Pflicht als Sith zu erfüllen. Um zum Wohle der Galaxis Eure Pflicht zu tun.« Sie stand so dicht bei ihm, dass ihr Atem die Flamme der Kerze flackern ließ. »Es ist leicht, ein blitzsauberer Held zu sein, der Monster erschlägt. Dem haftet stets ein wenig Eitelkeit an. Wenn man verachtet wird, ist da kein Platz mehr für Eitelkeit oder Stolz.«
    Das stimmte, und es war grauenhaft. Mut brauchte häufig ein Publikum. Wahre, selbstlose Tapferkeit hingegen spielte sich erklärtermaßen im Dunkeln ab, unbemerkt.
    Jacen hielt seine Hand in die Flamme. Er hielt sie länger hinein, als er es je zuvor getan hatte, bis er roch, wie sein eigenes Fleisch verkohlte, und Lumiya streckte die Hand aus und riss seinen Arm weg. Er war sich nicht sicher, ob er seine Fähigkeit auf die Probe stellte, Schmerz zu ertragen, oder mit seiner eigenen Bestrafung begann.
    Er dachte an seinen Großvater, der schlicht tötete, um Padme das Leben zu retten. Wen auch immer Jacen als Preis dafür umbringen musste, dass er dazu in die Lage versetzt wurde, sich die ultimative Verteidigungswaffe des Sith-Ordens zunutze zu machen, er würde wissen, dass seine Beweggründe nicht das Geringste mit seinen eigenen unbedeutenden Wünschen und Bedürfnissen zu tun hatten - wie mit Tenel Ka und seiner Allana. O nein, o nein.
    Lumiya nahm seine Hand und drehte sie um, um die versengte Handfläche zu untersuchen.
    »Und jetzt - stellt Euch vor, dass das nichts war, verglichen mit dem, was Ihr fühlen werdet, wenn Ihr Euch der ultimativen Herausforderung stellt.«
    Er wollte eine friedliche, geordnete Galaxis. Er wollte nicht nur, dass sie so war, weil es richtig und notwendig war, sondern weil er eine Tochter hatte und wollte, dass ihre Zukunft frei von den Kämpfen und der Furcht war, die bisher sein ganzes

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