Wächter der Macht 03 - Sturmfront
zugetragen«, unterbrach Tenel Ka. »Ich weiß – und ich bin mir ziemlich sicher, dass das ein Fehler war, den Sie nicht noch einmal machen werden.« Sie warf einen Blick zur Schatten hinüber. »Also, dürfte ich nun mein Anliegen vortragen?«
Galneys Kinn sackte erneut nach unten. »Natürlich, Majestät.«
»Vielen Dank.« Sie deutete auf Jacens schwarze GGA -Raumfähre. »Allana ist an Bord dieser Fähre, und Sie sind für sie ein vertrautes Gesicht. Ich möchte, dass Sie und Major Espara sich ihrer annehmen und sie zu Ihrer Kabine bringen.«
Galneys Augen weiteten sich. »In meine Kabine, Majestät?«
»Ja – und lassen Sie niemanden herein, bis ich eintreffe.« Tenel Ka wandte sich an Espara. »Haben wir uns verstanden, Major?«
Espara schaute so irritiert drein wie Galney, doch sie war zu sehr daran gewöhnt, Befehle entgegenzunehmen, um sie nun infrage zu stellen. »Ja, Majestät.«
»Gut.« Tenel Ka wandte sich wieder Galney zu. »Ich werde mich zu Ihnen gesellen, sobald es mir möglich ist.«
Galney wirkte noch immer vollkommen verblüfft. »Majestät, falls Ihr mir die Qual ersparen wollt zu wissen …«
»Lady Galney, ich bin nicht meine Großmutter«, wurde sie von Tenel Ka unterbrochen. »Ich richte meine Untergebenen nicht für die Verbrechen ihrer Schwestern hin. Was Ihren Gemahl angeht – über Ihre Wahl, was Männer betrifft, unterhalten wir uns ein andermal.« Sie wandte sich an Espara. »Sind meine Anweisungen klar, Major?«
»Ja, Majestät.«
»Dann tun Sie, wie Ihnen geheißen.« Tenel Ka begann, die Zugangsrampe der Schatten hinaufzusteigen, doch als ihr Gefolge in ein Gebrumm schockierter Stimmen ausbrach, blieb sie stehen und drehte sich um. »Da Sie sich an Bord der Drachenkönigin befinden, gibt es dafür vermutlich einen Grund. Mein Rat an Sie alle lautet, sich Gedanken darüber zu machen, was dieser Grund wohl sein könnte – und dann anzufangen zu tun, weswegen Sie hier sind!«
Das Gefolge verfiel in verblüfftes Schweigen, um sich dann unversehens zu verlaufen, als adelige Damen auf die Ausgänge des Hangars zueilten. Tenel Ka lächelte bei sich und stieg die Zugangsrampe mit dem Gedanken hoch, dass sie womöglich doch eine Chance hatte, Hapes zum Bestandteil einer modernen Galaxis zu machen.
Sie betrat das opulente Passagierabteil der Jadeschatten , wo die Diskussion bereits in vollem Gange war. Luke und Jaina standen auf einer Seite des zentralen Getränketischs, Jacen und Ben auf der anderen und Mara zwischen ihnen. Sie sprach mit ihrem Neffen, sah jedoch aus, als wünschte sie sich, alle würden sich hinsetzen und sich beruhigen.
»… wollen wir da denken, Jacen?« Maras Tonfall war vernünftig, aber scharf. »Du hast uns dorthin geschickt, um Ben zu treffen. Stattdessen werden wir von Lumiya angegriffen.«
»Das bedeutet nicht, dass ich sie geschickt habe«, erwiderte Jacen. Der Umstand, dass sie nicht imstande war, ihn in der Macht zu fühlen, verriet Tenel Ka, wie aufgebracht er war; er verschloss sich immer, wenn er wütend wurde. »Du hast selbst gesagt, dass ihr euch Sorgen darüber gemacht habt, dass sie hinter Ben her ist.«
»Ben war überhaupt nicht da «, sagte Luke.
»Ich sollte es aber sein!«, erklärte Ben. »Jacen hat ein Signalfeuer mit einer Nachricht hinterlassen, die besagte, die Vagabund solle sich zum Roqoo-Depot begeben, aber wir haben sie ignoriert.«
»Ihr habt was ?«, fragte Mara und sah Ben an.
»Wir haben den Befehl ignoriert.« Ben wandte sich an Jaina. »Frag Jaina. Es war ihre Idee.«
Alle Augen richteten sich auf Jaina, die widerwillig nickte. »Ich habe sehr nachdrücklich darauf beharrt. Wir mussten Ten … äh, die Königinmutter wegen der Ducha warnen.«
Ben wandte sich wieder an Luke. »Siehst du? Es war nicht Jacens Schuld.«
»Dass ihr einen Befehl missachtet habt, erklärt nicht , woher Lumiya wusste, dass wir dort sein würden«, bemerkte Mara. »Oder warum sie mit dem GGA zusammengearbeitet hat.«
»Und ich wünschte, ich hätte dafür eine Erklärung«, sagte Jacen. »Ich werde mich der Sache annehmen, sobald die Anakin nach Coruscant zurückgekehrt ist. Ich will die Erklärung dafür noch mehr als ihr, das kann ich euch versichern.«
»Kannst du das?«, fragte Luke, der seinen Blick auf Jacen gerichtet hielt.
»Natürlich kann er das«, sagte Tenel Ka und trat neben Jacen. »Vor ein paar Minuten habt Ihr Jacen zurechtgewiesen, weil er zu schnell bereit war, das Schlimmste von denen anzunehmen, die er liebt.
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