Wächter der Macht 05 - Opfer
GGA-Soldat ging an ihm vorbei. Ben schaute auf, nickte ihm anerkennend zu und erntete dafür seinerseits ein respektvolles Nicken.
Falls Mara eine Erinnerung daran brauchte, dass Ben alles andere als ein gewöhnlicher Jugendlicher war - das war sie. Er war ein Junior-Leutnant. Er befehligte solche Soldaten. Ihr Sohn half dabei, die Geheimpolizei zu leiten.
Allerdings hatte sie in Bens Alter selbst bereits gelernt, Feinde des Imperiums lautlos und effektiv zu eliminieren, und Luke war lediglich fünf Jahre älter gewesen, als er sich der Rebellion angeschlossen hatte.
Was haben wir geglaubt, dass unser Kind werden würde? Bibliothekar?
»Hi, Mom.« Ben schob das Datenpad in seine Jackentasche. Er trat sehr verschlossen auf, als würde er eine Standpauke erwarten. »Du bist sauer auf mich, stimmt's?«
Mara hielt inne. Sie wollte ihn gleichzeitig anschreien, dass er sie zu Tode geängstigt hatte, und ihn packen, um ihn wild zu umarmen. Sie beließ es dabei, sein Haar zu zerzausen.
»Konntest du uns nicht anrufen?«, sagte sie. »Konntest du nicht zumindest Jacen sagen, wo du bist?«
Ben runzelte die Stirn. »Es tut mir leid. Ich war auf einer Mission und durfte meinen Aufenthaltsort nicht verraten.«
»Wir können später darüber reden. Jetzt lass uns zu Mittag essen.« Sie deutete in Richtung Ausgang. »Es ist alles in Ordnung. Dein Dad wird froh sein, dass du wieder hier bist. Kein Geschrei. Ich verspreche es.«
Ben glitt in für ihn untypischem Schweigen von der Statue, und sie gingen zu den Speeder-Plattformen. Mara behielt die Menge sorgsam im Auge, nicht vollkommen sicher, ob sie Lumiya erkannt oder auch nur gespürt hätte, wäre sie in der Nähe. Lumiya konnte ebenso gut einen ihrer Handlanger schicken, und sie hatte Leute innerhalb der GGA. Die größte Bedrohung war möglicherweise einer von Bens eigenen Soldaten.
»Was beunruhigt dich, Mom?«, fragte Ben.
Mara wandte ihren Blick nicht von der Menge um sie herum. Sie suchte alles ab. wie man es ihr beigebracht hatte. »In Ordnung, du kannst es ebenso gut erfahren. Lumiya versucht, dich umzubringen.«
Ben stieß ein leises Grunzen aus, das wohl seinen Unglauben zum Ausdruck brachte, und schien eher über diese Vorstellung nachzudenken, als dadurch beunruhigt zu sein. »Weil sie immer noch diese Blutfehde mit Dad hat?«
»Hauptsächlich, weil du ihre Tochter getötet hast.«
»Oh ... Okay, dann kann ich es ihr nicht einmal verübeln.«
Mara schirmte Ben ab, als er in den Speeder stieg. Das war stets ein kritischer Moment: Sie hatte mehrere Zielpersonen ausgeschaltet, als sie in Fahrzeuge gestiegen und dadurch einen Moment lang unaufmerksam gewesen waren. Die Türen schlossen sich mit dem Seufzen von Luft, dann wandte sie ihm das Gesicht zu, um ihn näher in Augenschein zu nehmen.
»Ich meine es ernst, Ben. Sie ist gefährlich und raffiniert. Bis wir sie neutralisiert haben, musst du also auf der Hut sein. Sie hat Verbindungen innerhalb der GGA. Es könnte jeder sein.«
»Wenn sie wollte, dass dieser Spion, den sie in der Garde hat. mich umbringt, wäre das längst geschehen.« Er lümmelte sich in den Beifahrersitz. »Aber ich werde vorsichtig sein. Wow, das Ganze ist ein ganz schönes Durcheinander. Jacen steht auf Fetts Abschussliste, weil er seine Tochter getötet hat, und ich habe Lumiyas umgebracht. Na, ich schätze, das bringt der Job so mit sich, oder? Man macht sich Feinde. Hey, die Jungs haben eine Wette laufen, wann und wie Fett Jacen auf die Pelle rücken wird.«
Mara war sich nicht sicher, ob Ben nur so tat, als würde er die Gefahr auf die leichte Schulter nehmen, oder ob das jugendlicher Unbekümmertheit entsprang. Doch Fett war die geringste ihrer Sorgen. »Und, worauf hast du gewettet?«
»Oh, Jacen kann es mit ihm aufnehmen. Aber es ist irgendwie seltsam, dass Fett bislang keinen Finger gerührt hat. Je länger er seine Opfer zappeln lässt, desto mehr von denen flippen aus, nehme ich an.«
»Wenn Fett kommt, um sich Jacen vorzunehmen«, sagte sie. »dann lass ihn das regeln. In Ordnung?«
Der Speeder stieg in eine der automatisierten Skylanes auf und nahm Kurs auf die Rotunda-Zone. Ben schaute schweigend aus dem Seitenfenster.
»Also, kannst du mir erzählen, worum es bei dieser Mission ging?«, fragte Mara.
Ben machte diese dreisekündige Pause, die besagte, dass er seine Worte mit Bedacht wählte. »Ich musste den Prototyp eines Raumschiffs wiederbeschaffen. Ich habe mich zu keinem Zeitpunkt in größerer Gefahr
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