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Wächter der Macht 06 - Inferno

Wächter der Macht 06 - Inferno

Titel: Wächter der Macht 06 - Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
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Leiter nach unten fallen. »Ich komme mit.«
    »Klasse«, sagte Luke. »Tahiri scheint verschwunden zu sein. Du kannst ihren Platz bei den Nachtklingen übernehmen.«
    »Mit dir .«
    »Jaina, ich brauche keine …«
    »Nein, natürlich nicht.« Jaina wandte sich wieder ihrem eigenen StealthX zu. »Und denk nicht mal daran zu versuchen, mich abzuschütteln. Ich puste dir deinen Droidensockel schneller weg, als du abdrehen sagen kannst.«
    R2-D2 kreischte protestierend, doch falls Luke seine Einwilligung äußerte, hörte Jaina es nicht. Sie eilte bereits quer durch den Hangar auf ihren StealthX-Jäger zu. Die tüchtige Bodenbesatzung hatte das Schiff aufgetankt und das Laserkanonentreibgas aufgefrischt. Allerdings hatte Jaina bei ihrer Ankunft keine schweren Waffen an Bord gehabt, und die Wookiees schickten sich gerade an, die Torpedokammer zu beladen.
    »Vergesst es, Jungs.« Jaina sprang auf die Cockpitleiter. »Ich glaube nicht, dass wir genügend Zeit haben, die Schattenbomben zu laden, und es sieht so aus, als würde ich ohnehin bloß Kindermädchen spielen.«
    Jaina hatte ihre Anzugsysteme kaum wieder mit dem Cockpit verbunden, als auch schon der Startbefehl kam. Sie schloss ihre Kanzel, und sobald der Leiter des Bodenteams ihr sein Okay gegeben hatte, aktivierte sie die Repulsortriebwerke und wendete. Die StealthX starteten gerade, eine lange Reihe schwarzer Geister, die aus dem Hangartor nach draußen glitten, in einem Bogen zwischen den Wroshyrs emporsausten und im Rauch verschwanden.
    Der Großteil des Geschwaders war abgeflogen, bevor Jaina spürte, wie Luke seine Machtfühler nach ihr ausstreckte. Sie öffnete sich der Macht in der Erwartung, in einem Kampfgeflecht mit ihm zu verschmelzen. Stattdessen spürte sie lediglich seine äußere Präsenz, unwillig und abweisend, und selbst diese Gefühlsregungen blockte er so rasch ab, dass sie kaum sicher sein konnte, dass sie überhaupt da waren. Auf dieser Mission würde es kein emotionales Band zwischen ihnen geben; Luke war nicht bereit, seinen Schmerz mit irgendjemandem zu teilen. Jaina glitt hinter ihrem Onkel in die Reihe und wünschte, es gäbe irgendeinen Weg, ihn durch die Macht zu trösten, auch wenn sie wusste, dass dem nicht so war. Einige Minuten später stiegen sie aus dem Rauch in den blauen Himmel von Kashyyyk auf.
    Es war fast noch zu früh, die Schlacht als Schlacht zu bezeichnen. Die Wookiee-Flotte befand sich immer noch auf der anderen Seite des Planeten und war gerade dabei, sich zu formieren, und die Fünfte Flotte der Allianz hielt sich außerhalb der Anziehungskraft von Kashyyyk, um die Anakin Solo zu schützen. Die einzigen Kampfhandlungen, die gegenwärtig stattfanden, waren die blauen Strahlen, die von den Langstreckengeschützen der Anakin Solo ausgingen, um die Atmosphäre von Kashyyyk zu durchdringen und das zu verbrennen, von dem niemand je geglaubt hatte, dass man es irgendwann einmal verteidigen müsste.
    Jaina ertappte sich dabei, wie sie ihren Bruder abwechselnd hasste und dann wieder beklagte, ihn verloren zu haben. Dabei versuchte sie zu begreifen, was die Yuuzhan Vong ihm angetan haben mochten – oder was ihm auf seiner fünfjährigen »Studienreise« widerfahren war –, um ihn so schrecklich böse werden zu lassen. War es wirklich möglich, dass er diesen Blödsinn, den er darüber von sich gab, die Allianz gegen »terroristische Elemente« zu schützen – wie etwa ihre eigenen Eltern –, tatsächlich glaubte? Glaubte er sich nach all der Folter und den Verlusten, die er erlitten hatte, so von der sich stets wandelnden Natur der Galaxis bedroht, dass der einzige Weg für ihn, sich sicher zu fühlen, darin bestand, sie selbst zu beherrschen?
    Jaina wusste, dass es letztlich keine Rolle spielte, was ihren Bruder derart verändert hatte. Er war zu einem weiteren Imperator geworden, und man musste ihn einfach aufhalten. Es brach ihr das Herz, aber das Einzige, worauf es jetzt ankam, war, seinem Irrsinn ein Ende zu bereiten. Falls Jacen überlebte, konnte man ihn vielleicht erlösen, so wie Kyp, nachdem er das Carida-System vernichtet hatte. Aber wenn nicht … Nun, es gab keinen Grund, über diese Möglichkeit nachzudenken. Momentan war das schlichtweg nicht von Belang.
    Jaina fühlte, wie Luke sie durch die Macht tadelte und sie ermahnte, sich zu konzentrieren. Beschämt über ihren uncharakteristischen Mangel an Aufmerksamkeit, schaute sie aus der Kanzel, konnte aber nicht feststellen, was ihr diese Rüge eingebracht

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