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Wächter der Macht 06 - Inferno

Wächter der Macht 06 - Inferno

Titel: Wächter der Macht 06 - Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
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sandte. Rasch zog sie sich wieder zurück und konzentrierte sich darauf, an seinem Heck zu bleiben, obgleich sie eigentlich fand, dass er hätte abbremsen müssen, um zu ihm aufschließen zu können.
    Als Luke die Rasanz seiner Manöver unbeirrt fortsetzte und sie gefährlich knapp daran vorbeischrammten, geradewegs in einen Feuerball zu fliegen, wurde ihr schließlich klar, dass seine Beweggründe dafür, vorhin das Kampfgeflecht zu meiden, nichts damit zu tun hatten, seinen Schmerz zu verbergen.
    Luke versteckte sich vor Jacen.
    Jacen war der Grund dafür, dass die Fünfte so gut vorbereitet war und sie den StealthX-Angriff erwartet zu haben schienen – selbst ungeachtet der Ablenkung, die das Eintreffen der bothanischen Flotte verursacht hatte. Jacen hatte nach dem Kampfgeflecht der Jedi Ausschau gehalten.
    Jaina grübelte immer noch darüber nach, als die Vulnerator ihre Geschützbatterien neu ausrichtete und der Weltraum wieder in Dunkelheit versank. Sie überprüfte die Taktikanzeige und stellte fest, dass die gesamte Fünfte Flotte ihr Feuer erneut auf die im Anflug befindlichen Bothaner konzentrierte. Eine Handvoll Sternenzerstörersymbole blinkten gelb, um zu signalisieren, dass sie beschädigt waren. Doch alles in allem war der StealthX-Angriff ein schrecklicher Fehlschlag gewesen – genau so, wie die Meister den Einsatz geplant hätten, wenn sie die Verluste der Allianz minimieren wollten, während Luke durch die feindliche Abwehr schlüpfte, um Jacen auszuschalten.
    Das erklärte zweifellos Lukes sonderbares Verhalten vor dem Start. Falls er etwas derart Waghalsiges vorhatte, wie ganz allein einen Sternenzerstörer zu vernichten, war der Gedanke durchaus vernünftig, jemand anders den Tod seiner Frau sühnen zu lassen. Und dann hätte er mit Sicherheit nicht gewollt, dass ihm seine Nichte an den Fersen klebte … und falls sie darauf bestand, ihn zu begleiten, würde er lieber versuchen, sie im letzten Moment abzuschütteln, als zu riskieren, dass sie ebenfalls getötet wurde.
    »Daraus wird nichts, Onkel.«
    Jaina schloss dichter auf und kam so nah heran, dass sie R2-D2s Kuppel blinken sah. Luke schien zu spüren, was sie tat – oder worüber sie sich Sorgen machte –, und wackelte ein wenig mit den Flügeln. Dann verschleierte er seine Machtpräsenz so gründlich, dass sie sie nicht länger wahrnehmen konnte. Im ersten Moment glaubte sie, er würde sie verhöhnen, doch dann wurde ihr rasch klar, dass er ihr vielmehr zeigte, was sie zu tun hatte. Sie reduzierte ihre eigene Machtpräsenz so weit, dass Jacen neben ihr im Cockpit hätte sitzen müssen, um sie zu spüren.
    Luke wackelte erneut mit den Flügeln. Sie ließen die Fünfte Flotte hinter sich und sausten im Sinkflug auf die blitzenden Balken Turbolaserfeuer zu, die alles waren, was sie von der Anakin Solo ausmachen konnten. Stärker als je zuvor war sie empört darüber, dass Jacen sein Flaggschiff nach ihrem jüngeren Bruder benannt hatte. Es war vielleicht bloß ein Name – aber es war ein Name, der für etwas Gutes stand, und sie wusste, dass sie einen Stich des Bedauerns fühlen würde, wenn sie mit ihrem Angriff begannen. Noch etwas, wofür Jacen bezahlen musste – falls er überlebte.
    Einen Moment später tauchte die Anakin Solo selbst vor ihnen auf, ein handgroßer Keil, dessen Umrisse jedes Mal flüchtig erhellt wurden, wenn an der richtigen Stelle eine ferne Turbolasersalve erblühte. Dank der Kuppel eines Schwerkraftgenerators, der sich unter dem Rumpf des Raumschiffs abzeichnete, und eines Tarn-Tubus, der auf halbem Weg den Schiffsrücken hinab in die Höhe ragte, war das Profil der Anakin Solo unverkennbar – selbst wenn es in der Galaxis noch einen anderen mattschwarzen Sternenzerstörer gegeben hätte.
    Während Jaina und Luke näher heranflogen, wurde die Silhouette des Schiffs zusehends größer und schließlich zu einem festen schwarzen Fleck vor dem Hintergrund der Sterne. Jaina verfolgte ungläubig, wie der Fleck zur Größe eines Banthas anwuchs, und noch immer eröffnete die Anakin Solo nicht das Feuer. Sofern ihre Beobachtungsposten nicht schliefen oder mit Blindheit geschlagen waren, mussten sie die auf ihr Schiff zuschießenden StealthX-Jäger mittlerweile bemerkt haben. Selbst wenn sich die beiden Sternenjäger nicht vor dem karmesinroten Sturm hinter ihnen abhoben, zischten sie mit hoher Geschwindigkeit vor den Sternen dahin und verdeckten sie so sekundenlang, ließen sie dann wieder aufblinken und zogen damit

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