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0489 - Der Rächer des Schwarzen Tods

0489 - Der Rächer des Schwarzen Tods

Titel: 0489 - Der Rächer des Schwarzen Tods Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Montagmorgen in London!
    Aber welch ein Morgen. Herrlich, strahlend, nicht zu heiß, trotz der hellen Sonnenscheibe am Himmel! Es hatte den Anschein, als wollte die Sonne an diesem Tag den langen, frostigen und harten Winter auf einen Schlag vergessen machen.
    Frühling wie im Bilderbuch!
    Die Menschen in der Stadt genossen es. Sie ließen die Sonne in ihre Herzen scheinen. Sie freuten sich, denn auch das Wochenende war ähnlich gewesen, und man fuhr mit lachenden Gesichtern zu den Arbeitsstellen. Da störten nicht einmal die allmorgendlichen Staus.
    Auch ich war von der Sonne wachgekitzelt worden. Das Wochenende hatte ich halb dienstlich verbracht, weil es noch einige Dinge zu klären gab, die mit dem Erscheinen der Mumie und dem Totengott im Zusammenhang standen.
    Nun, diesen Fall hatten wir überstanden und das Schlimmste noch verhindern können.
    Auf meiner Fahrt zum Yard Building blieb ich einige Male im Verkehr stecken, was mich an diesem herrlichen Morgen nicht einmal störte. So hatte ich Zeit und Muße trotz der vielen Autos die Natur zu genießen, die unter den Strahlen der Sonne voll erblüht war.
    Die Bäume zeigten ein frisches Grün. Manche standen auch in voller Blüte. Ihre Kronen sahen aus wie gewaltige Blumenkränze, die weiß und rot leuchteten.
    Ein wunderbares Wetter.
    Der leichte Wind fiel frisch und kühl in die Straßenschluchten. Er wehte gegen die dünner gewordene Kleidung der Menschen und spielte mit T-Shirts, Blusen und Röcken.
    Mir war es nicht unangenehm. Man riskierte eben auch mal einen zweiten und einen dritten Blick.
    Schubweise kamen die Lawinen aus Blech voran. Trotz zahlreicher Einbahnstraßen kam es immer wieder zu Staus. Daran trugen auch die mit Touristen gefüllten Busse die Schuld. Der Frühling in London zog die Menschen vom Festland stets in Scharen in die englische Hauptstadt. Im Zeitalter des Jets war es sowieso nur ein Katzensprung, um die Insel zu erreichen.
    Ich konzentrierte mich darauf, an mein Ziel zu gelangen. Unterwegs grübelte ich noch darüber nach, was genau anlag. Eigentlich kein aktueller Fall. Wir hatten die Dinge abgeschlossen, sofern man bei uns überhaupt davon sprechen konnte, denn die andere Seite, die dämonische, schlief natürlich nie.
    Sie wartete immer darauf, sich neue Grausamkeiten einfallen zu lassen.
    »Aber bitte nicht bei diesem Wetter«, murmelte ich und stellte mir vor, wie der Morgen aussah. Ein bißchen mit Glenda flachsen, die Post durchsehen und darauf warten, daß es Mittag wurde. Die Zeit wollte ich genießen. Bei diesem Wetter stellten die Besitzer der neben dem Yard liegenden Pizzeria Tische und Stühle ins Freie, um dort ihre Gäste zu bedienen. Da war es schon gut, sich sehr früh einen Tisch reservieren zu lassen.
    Ich traf mit einigen Minuten Verspätung ein. Suko war nicht mit mir gefahren. Er hatte dienstlich irgendwo in einem Amt zu tun. Im Laufe des Vormittags wollte er eintreffen.
    Auch die Kollegen, denen ich über den Weg lief, zeigten eine herrliche Frühlingslaune. Sie grüßten flotter, man redete über das Wetter, am Empfang wurde ebenfalls gescherzt, und selbst im Lift hatte ich den Eindruck, als hätte der Frühling in dieser Kabine bereits Einzug gehalten.
    Im Vorzimmer sah ich ihn dann in Person unserer Sekretärin Glenda Perkins.
    Die duftige Bluse mit den breiten Ärmeln trug die Farbe frischer Birkenblätter. Ihr schneeweißer Rock war kürzer und weit geschwungen. Er berührte kaum noch die Knie. Im Haar trug Glenda eine ebenfalls grüne Spange, die sich von der schwarzen Fülle sehr gut abhob.
    »Da bin ich!« rief ich und breitete die Arme aus.
    »Hallo Radames«, sagte Glenda nur.
    Ich ließ die Arme sinken. »Wieso Radames?«
    Sie lächelte spitzbübisch. »Ich sah neulich die Oper Aida. So ähnlich wie du jetzt trat da der Tenor auf. Der machte ebenfalls eine so große Schau.«
    »Du gönnst einem auch gar nichts.«
    »Doch.«
    »Und was?«
    Glenda deutete auf die Maschine. »Frischen Kaffee. Suko kommt doch später - oder?«
    »Ja.«
    »Okay, ich bringe dir eine Tasse.«
    »Die kann ich auch selbst mitnehmen.«
    Glenda schüttelte den Kopf. »Ich gönne mir auch eine kleine Pause«, sagte sie. »Außerdem ist Sir James nicht da.«
    »Ich weiß. Kommt er heute noch zurück?«
    »Keine Ahnung.«
    Ich betrat den Raum, den sich Suko und ich teilten. Meine dünne Lederjacke hängte ich an einen Haken, schaute aus dem Fenster und mußte die Rollos runterziehen, sonst hätte mich die Sonne tatsächlich noch

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