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Wächter der Macht 07 - Zorn

Wächter der Macht 07 - Zorn

Titel: Wächter der Macht 07 - Zorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Allston
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bloß auf alliierte Piloten stieß? Die meisten Rettungssignale gingen unverschlüsselt über allgemeine Kom- Kanäle, da die interplanetaren Kriegsvorschriften besagten, dass die Streitkräfte beider Seiten jeden retten mussten, den sie konnten. Hatte der Shuttlepilot die Signale feindlicher Spaziergänger einfach ignoriert? Hatte er womöglich sogar auf sie gefeuert?
    Oldathan vermochte es nicht zu sagen. Was er hingegen wusste, war. dass er in den letzten Wochen mehr und mehr solcher Übertragungen gehört hatte. Er wusste, dass die Gerüchte über den rauen Umgang mit feindlichen Gefangenen - sowohl in den Lagern der GA als auch in den Commenori-Camps - zunahmen. Er wusste, dass die überlasteten Commenori-Soldaten ihre Wut und ihre Frustration mehr und mehr durch private Aktivitäten kompensierten: durch Unterhaltungsangebote, die eigens darauf abzielten, ihre nicht wandelnden Bedürfnisse zu befriedigen, wie beispielsweise illegale Gladiatorenkämpfe und dergleichen - zumindest munkelte man das. Das machte Oldathan schwer zu schaffen. Das war etwas, dass seine Pilotenkameraden - verglichen mit vielen, die in den Streitkräften Dienst taten, intelligente, gebildete Männer und Frauen - nicht einmal auf der Höhe der Schrecken des Yuuzhan-Vong-Krieges getan hatten.
    Offiziell wussten die Militärführer von nichts. Inoffiziell billigten sie es. Je weniger Piloten durchdrehten, desto mehr erfahrene Kämpfer verblieben in den Cockpits. Das war alles, worauf es ankam.
    Danens Stimme unterbrach seine Grübeleien. »Ich habe gerade einen Stern verschwinden sehen.«
    »Aber sicher.« Oldathan überprüfte von Neuem seine Sensortafel. Er sah nichts als die fünf Sternenjäger seiner Staffel. »Wenn die Allianz imstande ist, ganze Sterne verschwinden zu lassen, sollten wir uns unverzüglich ergeben.«
    »Nein, im Ernst. Im Sternenbild der Juwelenechse. Der zweitletzte hinten am Schwanzende.«
    Oldathan reckte den Hals, um nach oben zu schauen, dann zog er die Nase des K-Flüglers hoch, damit er sich einfacher selbst davon überzeugen konnte. Es stimmte: Der Schwanz des vertrauten Sternenbilds wies jetzt bloß noch vier Sterne auf, nicht fünf.
    Dann tauchte der fehlende Stern wieder auf.
    Oldathan hielt beinahe den Atem an, als er mit dem K-Flügler zu einem spiralförmigen Steigflug überging und auf diesen fernen Punkt im Weltraum zuhielt, während er seinen Sensorerfassungsbereich ausdehnte. Einen Moment später verschwand der letzte Stern im Schwanz der Echse, um einige Sekunden darauf wieder zu erscheinen.
    Und seine Sensoren registrierten immer noch nichts.
    »Graufeder Eins an Staffel, Graufeder Eins an Sternenjägerkontrolle. Wir haben hier eine Anomalie, von meiner Position aus weiter raumwärts, Entfernung unbekannt, Größe unbekannt. Möglicherweise handelt es sich um ein getarntes Schlachtschiff.« Aufgrund der gewaltigen Energiemengen, die die Tarnmechanismen von Raumschiffen verschlangen, sowie auch im Hinblick darauf, dass die Steuermänner - je nach Bauart des Schiffs - zuweilen außerstande waren, irgendetwas zu registrieren, das sich außerhalb ihrer Tarnfelder befand, begegnete man ihnen nur selten. Aber es gab sie. und sie wurden bereits eingesetzt, solange er zurückdenken konnte.
    »Bestätige. Graufeder Eins.«
    Oldathan schaltete auf die Staffelfrequenz um. »Zwei bis Fünf, haltet euren gegenwärtigen Kurs, aber sucht auf Sichtkontakt die Strecke ab, die ich euch gleich übermittle.« Er ließ Danen einen Raketenschusswinkel auf die Anomaliezone berechnen und leitete die Daten an die anderen weiter. Auf den Sensortafeln zeigte sich der Schusswinkel als gerade Linie, die sich von seiner aktuellen Position bis zu den entferntesten Ausläufern des Commenor-Systems erstreckte, gen Schwanzende der Juwelenechse.
    Einige Augenblicke später meldete sich Graufeder Vier. »Ich hab's, Sir.«
    »Geben Sie mir die Koordinaten.«
    Sekunden vergingen, und dann erschien eine weitere rote Linie auf der Sensortafel, die zusammen mit Oldathans Linie zwei Seiten eines sehr langen, schmalen Dreiecks bildete. Zog man im Geiste die dritte Linie, die Basis des Dreiecks, dann war sie wesentlich kürzer als die anderen beiden und umfasste lediglich einen Bruchteil des Durchmessers von Commenor.
    »An alle: Bleibt dran und aktualisiert alle Sichtungen in unserer Sensordatenbank. Ich gehe hoch.« Oldathan wechselte wieder auf die Flottenfrequenz, ehe er seinen K-Flügler in einem rasanten Steigflug geradewegs auf das Ziel

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