Wächter der Macht 07 - Zorn
Wookiees den Stützpunkt gegenwärtig als Operationsbasis für Löscheinsätze nutzten, schien dieser Ort dennoch einfach nicht hierherzugehören.
»Hey.« Jainas Ruf klang brüsk. »Noch mal.«
Zekk schaute zu ihr hinüber. Schwitzend und angespannt stand sie in ihren Jedi-Gewändern da, das deaktivierte Lichtschwert in Händen.
Zekk seufzte. »Gib mir eine Minute.«
»Ich muss trainieren.«
»Ich bin mir nicht sicher, ob dir noch mehr Training mit mir tatsächlich etwas bringt. Mit dem Lichtschwert bist du mir ohnehin überlegen. Du denkst bloß noch ans Training, Tag und Nacht. Ich bezweifle, dass es irgendein Jedi-Ritter mit dir aufnehmen kann. Du solltest mit einem Meister üben.«
»Komm schon.« Ihrem Tonfall nach war das keine Bitte, sondern ein Befehl.
Obgleich Zekk wusste. dass das eine schlechte Idee war, trat er kopfschüttelnd auf sie zu. Er schaltete sein Lichtschwert ein...
Bevor er auch nur dazu kam, die Klinge in Anschlag zu bringen, vollführte Jaina eine Geste. Das Heft sprang aus seiner Hand und flog zu Jaina. In Erwartung ihres Angriffs tänzelte er aus dem Weg, als sie auf ihn zustürmte. Er wich geduckt ihrem Hieb aus, packte das Heft ihres eigenen deaktivierten Lichtschwerts und riss daran.
Doch sie ließ nicht los. Stattdessen machte sie sich seine Kraft zunutze, wandelte sie in Bewegungsenergie um und setzte mit einem Salto über ihn hinweg. Dann, als sie landete, trat sie zu und hämmerte ihm den Fuß seitlich gegen das Knie.
Er stürzte, rollte vor ihrem nachfolgenden Schlag davon und spürte, wie ihn ein besorgtes Frösteln überkam. »Hör auf! Schluss damit!«
Sie hielt verärgert inne und blickte auf ihn hinab. »Was ist los?«
»Wenn ich kein Lichtschwert habe, kann ich nicht parieren.«
»Nun, dann solltest du es dir vielleicht nicht abnehmen lassen.« Sie schaltete es aus und warf es ihm zu. Dann kehrte sie auf ihre Ausgangsposition zurück und nahm von Neuem die Grundstellung ein. »Komm schon.«
»Wir wechseln zu Trainingslichtschwertern.« Zekk bedachte sie mit einem finsteren Blick und ging zu dem Bündel Übungsausrüstung, das sie mitgebracht hatten. Er ließ sein Lichtschwert auf die Decke daneben fallen. Dann holte er zwei Trainingswaffen aus dem Bündel hervor, die für die Ausbildung von Jedi-Anwärtern und - Schülern gedacht waren; wurde man getroffen, verpassten die Energieklingen einem einen kräftigen
Stromschlag, doch zumindest konnte man damit niemandem aus Versehen einen Arm abtrennen ... oder den Kopf.
»Ich werde nicht‘s lernen, wenn du mit einer Übungswaffe vor mir herumfuchtelst. Komm schon, heb dein Lichtschwert wieder auf.«
Zekk schüttelte den Kopf und kam auf sie zu, eine Trainingswaffe in jeder Hand. »Du wirst überhaupt nichts lernen, wenn du mit mir trainieren willst, solange wir nicht zu Trainingsschwertern übergehen. Weil ich andernfalls nämlich nicht mehr mitmache. Jaina. du gehst das Ganze zu rabiat an. Du bist eine Gefahr für dich und andere.«
»Zekk, du weißt, dass du mir vertrauen kannst.«
»Ich weiß, dass ich das früher konnte. Bevor aus dir ...« Zekk sah, wer sich ihnen aus Richtung des Hangars näherte, in dem der Millennium Falke untergebracht war, und seine Stimme verklang.
Jainas Augen verengten sich zu Schlitzen, als würde sie seinen einfachen Trick durchschauen und Anstoß daran nehmen. Dann - entweder, weil sie etwas durch die Macht wahrnahm oder durch seinen Gesichtsausdruck schlichtweg zu dem Schluss gelangte, dass tatsächlich jemand auf sie zukam - drehte sie sich, um zu sehen, wer es war.
Jacen Solo marschierte auf sie zu.
Er war von Kopf bis Fuß in eine schwarze Garde-Uniform gekleidet. Er trug wuchtige, kniehohe Stiefel und dicke Handschuhe. Das Vollvisier seines Helms verbarg seine Züge. Sein Umhang bauschte sich hinter ihm, als er sich ihnen mit großen Schritten näherte.
Beinahe übernatürlicher Schrecken ließ Zekk frösteln. In vollem Ornat war Solo Darth Vader so ähnlich, dass jeder, der mit den Jedi vertraut war und sich an die längst vergangenen Zeiten der Großen Jedi-Säuberung erinnern konnte oder sie studiert hatte, gleichermaßen eingeschüchtert gewesen wäre.
Jainas Stimme wurde zu einem Flüstern: »Zu klein.«
»Ja. Vader war viel größer.«
»Zu klein, um mein Bruder zu sein, Schwachkopf.« Sie hob die Stimme, damit der Neuankömmling sie hören konnte. »Wer immer du bist, das ist nicht witzig.«
Als er den Rand ihrer Übungslichtung erreichte, schob ihr Besucher
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