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Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc

Titel: Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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von den Füßen riss und durchs Zimmer fliegen ließ, aus dem Weg. Die anderen Droods zögerten, vor Schreck und Unsicherheit erstarrt, und schon war ich mitten unter ihnen. Auch Haus-Droods müssen, wenn sie Kinder sind, eine Grundausbildung durchlaufen, aber die meisten heben in ihrem ganzen Leben keine Hand im Zorn, weder in noch ohne Rüstung. Sie hatten keine Chance. Ich schlug sie nieder und trat sie weg, hob sie hoch und warf sie hierhin und dahin. Sie konnten sich in ihrer Rüstung nicht wehtun, aber es kaufte ihnen den Schneid ab. Ein paar versuchten, einen Kampf daraus zu machen, und gingen mit den Fäusten auf mich los. Ich hob sie hoch und schleuderte sie gegen Wände, und sie krachten durch das Balkenwerk. Molly setzte ihre Zauberei ein, um die Wände über ihnen einstürzen zu lassen, und das Gewicht der Trümmer nagelte sie auf dem Boden fest. Sie würden sich zwar irgendwann herausgraben, aber bis dahin wären wir längst verschwunden.
 
*
 
    Ich krachte durch die gegenüberliegende Wand ins nächste Zimmer, dann durch die nächste Wand ins nächste Zimmer oder den nächsten Gang, immer weiter, immer in gerader Linie durch das Herrenhaus. Wenigstens befand sich das Sanktum im zentralen Teil des Gebäudes und nicht in einem der Flügel, sonst hätte ich womöglich Stunden gebraucht. Mauern, die jahrhundertelang gestanden hatten, fielen unter meiner gepanzerten Kraft und meiner kalten, kalten Wut, und obwohl mehr Droods kamen und mir entgegentraten, in und ohne Rüstung und mit allen möglichen Waffen, gelang es keinem auch nur ansatzweise, mich aufzuhalten.
    Ab und zu wurde die Übermacht ein bisschen groß, wenn Familienmitglieder ein ganzes Zimmer vor mir füllten, aber noch immer hatte keiner von ihnen Fronterfahrung, und schneller als sie zu schalten und sie auszumanövrieren war ein Kinderspiel. Ich hätte viele von ihnen töten können, aber ich tat es nicht. Es war nicht nötig. Manchmal legte ich sie rein und brachte sie dazu, gegeneinander zu kämpfen - eine goldene Gestalt sieht wie die andere aus. Manchmal begrub ich sie unter Möbelhaufen oder wickelte sie in wertvolle Wandbehänge ein, die sie nicht zu zerreißen wagten. Einmal hielt Molly eine ganze Schar auf, indem sie damit drohte, eine Schauvitrine voll feinem Porzellan umzuwerfen, und ein Dutzend Stimmen schrie in entsetztem Protest auf.
    »Diese Stücke sind unersetzlich!«, rief eine gequälte Stimme, als Molly die Vitrine langsam kippte, sodass die Porzellanteile ruckweise über die Bretter rutschten. »Sie sind von unschätzbarem Wert! Historische Schätze!«
    »Warum hortet ihr sie dann für euch selbst?«, fuhr Molly sie an. »Warum sind sie nicht in einem Museum, sodass sich jeder daran erfreuen kann? Zieht euch verdammt noch mal zurück, oder ich mache euch ein Porzellanpuzzle, wie ihr es noch nie gesehen habt!«
    »Wir ziehen uns zurück, wir ziehen uns zurück!«, riefen die Droods. »Barbarin! Philisterin!«
    In größter Eile machten sie uns Platz. Molly und ich hoben die Vitrine hoch und trugen sie durch den Raum, und die Droods zerstoben vor uns und beschworen uns jammernd, wir sollten doch vorsichtiger sein. Ich schlug ein Loch in die Wand und trat hindurch, und Molly zog die Vitrine in die richtige Lage, sodass sie das Loch verstopfte. Wir lachten und wiegten uns in der Gewissheit, dass die Droods Ewigkeiten damit zubringen würden, die Vitrine ganz vorsichtig herauszuziehen, um nicht zu riskieren, dass ihr kostbarer Inhalt beschädigt wurde.
 
*
 
    Mehr Droods im Korridor dahinter. Und die schließlich hatten anscheinend wenigstens eine rudimentäre Frontausbildung genossen. Sie stellten sich geschickt an, alle zehn, und schwärmten so aus, dass sie keine Grüppchen bildeten und damit kein leichtes Ziel abgaben. Ich verschwendete keine Zeit damit, mit ihnen zu reden; ich konzentrierte mich und wendete an, was ich von James gelernt hatte: Ich ließ übernatürlich scharfe Krallen an meinen goldenen Händen wachsen. Das Erste, was ein Frontagent lernt, ist, dass jeder Trick ein fairer Trick ist, wenn er bedeutet, dass man selbst gewinnt und der Gegner verliert. Ich nahm sie auseinander, einen nach dem anderen, persönlich und im Nahkampf. Meine Krallen schlitzten ihre Rüstungen auf und sie schrien, vor Schmerz ebenso wie vor Schreck. Ihr Fleisch wurde zerrissen und sie bluteten in ihren Rüstungen, und das hatte es noch nie gegeben. Einige drehten sich einfach um und rannten; die Übrigen wichen zurück,

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