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Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc

Titel: Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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sein, um doch noch ein paar kultivierte Laster zu entwickeln. Also dann, was kann ich für Sie tun, guter Junge?«
    »Sie haben über Jahre hinweg gelegentlich für die Drood-Familie gearbeitet«, begann ich vorsichtig. »Indem Sie uns halfen, genau den richtigen Spezialisten ausfindig zu machen, wenn wir einen für gewisse ungewöhnliche Operationen brauchten.«
    »Ja, als ob ich das nicht wüsste, Süßer; Ihre Familie benutzt mich skrupellos und zahlt nie auch nur einen Penny. Ich tue, was man mir sagt, oder sie schließen meinen Laden. Und sie sind immer so fürchterlich grob zu mir. Ich weiß nicht, warum; ich stelle bloß eine Dienstleistung zur Verfügung. Ich bringe Leute gleicher Gesinnung zusammen für wechselseitigen Spaß und Profit. Was sie anschließend machen, geht mich nichts an.«
    »Nein«, stimmte ich ihm zu. »Es ist Ihnen egal, wie viel Ärger und Leiden Sie verursachen; nichts von dem Blut, das am Ende vergossen wird, befleckt je Ihre zierlichen Finger. Sie ermöglichen schreckliche Dinge, übernehmen aber nie die Verantwortung für Ihre Handlungen.«
    »Ach, wie überaus langweilig! Ein Drood-Philosoph! Aber trotzdem so etwas wie ein Mann der Tat, wie ich höre. Was Sie den Liebenden Chelseas, den Ärmsten, angetan haben, ist Stadtgespräch. Die werden Jahre brauchen, um den Boden wieder wettzumachen, den Sie sie gekostet haben. Nicht dass es mir etwas ausmachen würde, bewahre! Es macht mir nie etwas aus; ist schlecht für den Teint. Und ich kann mich auch des Gefühls nicht erwehren, dass den Liebenden meine kleinen Sünden viel zu fad für ihren extremen Geschmack finden würden. Ich hatte sowieso nie viel Zeit für Revolutionen, gleich welcher Art. Mir gefällt die Welt, so wie sie ist.« Er langte über seine Kopfkissen und nahm sich eine belgische Praline aus einer großen offenen Schachtel. Er steckte sie in den Mund, kaute einen Moment lang und gestikulierte dann vage mit einer schwarznagligen Hand in meine Richtung. »Wofür genau sind Sie hierhergekommen, guter Junge? Kommen Sie doch zur Sache! Ich bin mit wichtiger Lümmelei befasst und müsste damit weitermachen.«
    »Sie haben Kontakte innerhalb meiner Familie«, sagte ich bedächtig. »Ihnen müssen Dinge ... zu Ohren kommen. Wissen Sie, warum ich ausgestoßen worden, für vogelfrei erklärt worden bin?«
    »Leider nein. Habe rein gar nichts gehört, ehrlich! Die Neuigkeit kam aus dem Nichts, ohne jede Vorwarnung. Man hätte mich mit einer Feder k. o. schlagen können, Schätzchen. Nun überzieh mich doch einer mit Schokolade und wirf mich den Transen vor!, hab ich gedacht. Doch nicht der liebe, anständige Eddie! Sie haben sich in den vergangenen zehn Jahren einen ziemlichen Namen hier in der City gemacht. Rechtschaffen, aufrecht und deprimierend unbestechlich, hätte ich gesagt. Kein Wunder, dass Ihre Familie eine solche Armee zusammengezogen hat, um Sie auf der Autobahn anzugreifen ...«
    »Sie waren das!«, sagte ich unvermittelt. »Gerade ist der Groschen gefallen! Sie haben die Angriffe auf der M4 organisiert!«
    »Nun, selbstverständlich, guter Junge. Wer denn sonst? Und glauben Sie nicht, es sei einfach gewesen, so viele grundverschiedene kriminelle Elemente zu kontaktieren und zu kombinieren und sie dazu zu bringen, für die Dauer des Angriffs schön miteinander zu spielen! Ich hätte nicht die Hälfte davon ausgesucht, aber meine Anweisungen waren sehr präzise; alle Grundlagen sollten abgedeckt sein, wissenschaftliche wie magische. Ehrlich, die Zankerei, die ich wegen der Frage der Reihenfolge über mich ergehen lassen musste! Die Hälfte von ihnen wollte nicht einmal miteinander sprechen, außer über mich. Ich hätte sie ja alle gleichzeitig angreifen lassen, dann hätte es auch geklappt, und die Sache wäre erledigt gewesen ... aber nein, sie mussten sich unbedingt abwechseln, um zu zeigen, was sie können ... Warum können die Leute nicht professionell sein?«
    Ich nahm die Arme herunter und machte einen Schritt nach vorn, und er schreckte tatsächlich gegen seine Kissen zurück. »Da ist doch noch etwas, was Sie nicht vorhatten mir zu erzählen, nicht wahr?«, sagte ich. »Was ist es, Marcus?«
    »Schon gut, schon gut! Es ist nur, dass ... dieser spezielle Auftrag kam nicht von Ihrer Familie. Als solcher. Es war ein privater Auftrag, von der Drood-Matriarchin persönlich. Die gute alte Martha, gesegnet sei ihr schwarzes, rachsüchtiges kleines Herz! Ich habe einmal mit ihr getanzt, wissen Sie, eines denkwürdigen

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