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Wächter der Venus

Wächter der Venus

Titel: Wächter der Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. G. Ewers
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halb geschoben. Jedenfalls stürzte ich mit einem Male in die von Brustscheinwerfern ausgeleuchtete Röhre.
    Im Helmempfänger klangen Verwünschungen auf. Jemand fiel von oben auf meine linke Schulter. Die stahlbeschlagenen Stiefelsohlen trafen mich mit voller Wucht. Ich stöhnte.
    »Sie haben drei Raumkreuzer abgeschossen!« schrie jemand.
    Einer der Männer begann zu schluchzen.
    Plötzlich übertönte Catos Stimme alle anderen Laute.
    »Ich habe den Eingang zur Venusstadt gefunden. Berry Grand nach vorn. Die anderen folgen, so schnell sie können. Wir kommen hier nur wieder heraus, wenn wir siegen!«
    Ich rutschte am Seil nach unten, stürzte auf einige am Boden kniende Soldaten und wurde von zwei starken Armen hochgerissen und neben den Chefwissenschaftler gestellt.
    »Ich … ich hatte nicht gedacht, daß es so schlimm würde, Sir!« stammelte ich.
    Alexander Bogunow lachte rauh. »Das ist nur das Vorspiel. Kleiner. Kampf war noch nie ein Vergnügen!«
    Es war eigenartig, aber diese Worte richteten mich etwas auf. Ich wußte wieder, daß es nur den Weg nach vorn gab. Mit dem verzweifelten Mut eines zum Tode Verurteilten stolperte ich zwischen Sergius Cato und Major Bogunow in den Gang, der zur subvenusischen Stadt führte.
     
    Niemand stellte sich uns entgegen, als wir uns dem Antigravlift anvertrauten. Von den Ereignissen an der Oberfläche wußten wir nichts. Die Geräusche drangen nicht so weit herunter, und die Funkverbindung war bereits in etwa vierhundert Meter Tiefe abgerissen. Der Fels isolierte zu stark.
    Ich führte den aus nur dreißig Mann bestehenden Stoßtrupp den Weg zurück, den ich bei meiner Flucht benutzt hatte. Hier, so hoffte ich, würde man uns nicht vorzeitig bemerken.
    Leider irrte ich mich gründlich. In Wirklichkeit mußte man unsere Absichten bereits erraten haben, als wir mit der GOLIATH landeten.
    Wir befanden uns in einem ringförmig verlaufenden Flur, als vor und hinter uns plötzlich schwere Panzerschotten aus den Wänden glitten.
    Aber Sergius Cato gab noch nicht auf. »Lassen Sie das vordere Schott zerschießen, Major!« befahl er.
    Major Bogunow gab mit knappen Worten seine Befehle. Wir zogen uns an das hintere Schott zurück. Zwei Mann bauten ungefähr zehn Meter vor dem vorderen Schott eine transportable Laserkanone auf.
    Bogunow öffnete den Mund, um den Feuerbefehl zu erteilen.
    In diesem Augenblick drang eine Stimme aus einem unsichtbaren Lautsprecher: die Stimme des Generalsekretärs des Komitees!
    »Sobald Sie das Feuer eröffnen, sprenge ich diesen Sektor der Anlage. Sie haben nicht die geringste Chance. Legen Sie die Waffen ab und öffnen Sie die Helme. Wir werden Sie mit einem unschädlichen Nervengas betäuben, damit Sie nicht noch mehr Unfug stiften!«
    »Lieber will ich sterben!« schrie Bogunow.
    »Tun Sie, was man uns gesagt hat!« befahl Sergius Cato.
    »Ich beglückwünsche Sie zu Ihrem Realismus, Cato!« ertönte die Stimme des Generalsekretärs erneut. »Schade für Sie, daß Sie erst so spät zur Einsicht kommen.«
    Der Chefwissenschaftler antwortete nicht. Schweigend legte er seinen Waffengurt ab und klappte den Helm zurück. Dann setzte er sich auf den Boden, mit dem Rücken zur Wand. Wir anderen taten es ihm nach, Bogunow auch, obwohl er unaufhörlich Verwünschungen vor sich hinmurmelte.
    Wann das Gas kam, merkte ich nicht.
    Ich erwachte nur plötzlich und fand mich in einem großen Raum wieder, der keine Ähnlichkeit mit dem Flur hatte, in dem wir gefangengenommen worden waren.
    Sergius Cato kniete neben mir und flößte mir kalten Tee aus seiner Feldflasche ein. Danach half er mir auf.
    Ich sah, daß sich außer mir nur noch der Chefwissenschaftler und Major Bogunow in dem großen Raum befanden. An der gegenüberliegenden Seite stand ein langes, leicht nach vorn geschwungenes Schaltpult.
    »Wo sind die anderen?« fragte ich.
    Sergius Cato zuckte die Achseln.
    »Wir wissen es nicht. Vermutlich hat man sie in einem anderen Raum untergebracht.«
    »Dann befinden wir uns in einem Verhörzimmer?«
    »Das glaube ich nicht«, erwiderte Bogunow. »Siehst du dort die Wand!« Er zeigte nach links. »Sie scheint ein einziger Bildschirm zu sein. Vermutlich will man uns etwas vorführen.«
    »Sie haben recht, Bogunow!« erscholl eine mir sehr vertraute Stimme.
    Hinter dem Schaltpult hatte sich lautlos eine Tür geöffnet. Durch sie betrat Denis Dubois den Raum.
    Er lächelte spöttisch, als er unsere erstaunten Blicke bemerkte.
    »Sie wundern sich darüber, daß

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