Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Waechter des Labyrinths

Waechter des Labyrinths

Titel: Waechter des Labyrinths Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Adams
Vom Netzwerk:
ägyptischen Freunde wollen Sie nicht zurückhaben. Sie würden dort sowieso keine Woche überleben. Nicht bei dem Kopfgeld. Nein, Sie sollen zurück nach England, und Sie werden sich daran gewöhnen müssen, in einem abgeschirmten Schutzbereich zu leben. Das ist kein Spaß. Und extrem teuer für unsere armen Steuerzahler.»
    Aha , dachte Knox. Jetzt kommen wir zum Punkt. «Es sei denn …?», fragte er.
    «Sie haben tatsächlich eine Option», meinte der Mann lächelnd, als wäre sie ihm gerade erst eingefallen. «Normalerweise würde ich das nicht ansprechen, solange Sie noch genesen, aber wir haben es mit außergewöhnlichen Umständen zu tun, und wenn wir es machen wollen, dann müssen wir es jetzt machen.»
    «Was machen?»
    «Sie haben gravierende Verbrennungen erlitten. Keine lebensbedrohlichen, jedenfalls nicht mehr. Obwohl es ziemlich ungünstig war, dass Sie eine seltene Blutgruppe haben. Sie sollten sich in Zukunft vielleicht einen Blutspendeausweis besorgen oder so einen Kettenanhänger. Das würde eine Menge Kummer ersparen. Aber der Punkt ist der: Die Welt glaubt, Sie schweben noch immer in Lebensgefahr. Stellen wir uns also vor, Sie werden mit einem Sanitätsflugzeug nach England geflogen. Stellen wir uns vor, Sie erleiden einen Rückschlag. Sagen wir, akutes Nierenversagen. Das passiert häufig bei Verbrennungsopfern. Stellen wir uns vor, Sie werden lebenserhaltende Maßnahmen bekommen, doch trotz der heroischen Bemühungen unserer besten Ärzte …»
    «Und was dann?», fragte Knox. «Plastische Chirurgie? Eine neue Identität?»
    «Vielleicht ein kleiner Eingriff hier, eine Injektion dort. Aber nichts Bedeutendes. Man kennt zwar überall Ihren Namen, aber Sie sind schließlich kein berühmtes Gesicht. Für jemanden in Ihrer Position haben Sie ein bewundernswert zurückgezogenes Leben geführt. Meine Kollegen haben sich bereits die Freiheit genommen, ein paar Fotos von Ihnen zu veröffentlichen, leicht manipuliert, versteht sich, um einen falschen Eindruck zu erwecken. Dazu einen Dreitagebart, gefärbte Kontaktlinsen, ein paar Strähnchen im Haar … Vertrauen Sie mir. Wir kennen uns mit solchen Dingen aus. Sie würden ganz neu anfangen können. Überlegen Sie sich das mal. Die Hälfte der Leute, die ich kenne, würde ihren rechten Arm für einen Neuanfang geben. Außerdem müsste es ja nicht für immer sein, wenn es Ihnen nicht gefällt. Nur so lange, bis der alte Nergadse stirbt und seine Familie auseinanderbricht, und das wird sie. Das ist am Ende immer so. Vielleicht könnten Sie eine Lehrtätigkeit übernehmen. Natürlich nicht Ägyptologie. Das wird für eine Weile vorbei sein. Sagen wir Geschichte. Oder Tauchen. Sie haben doch schon mal als Tauchlehrer gearbeitet, oder? Ein Freund von mir aus der Armeezeit hat unten in Hove eine Firma, die alte Schiffswracks aus dem Meer holt. Er jammert ständig darüber, wie schwer es ist, einen hochqualifizierten Unterwasserarchäologen zu finden. Heutzutage kann nicht mehr einfach jeder Amateur da runtertauchen, Leute wie Sie sind echt gesucht. Denken Sie mal darüber nach. Sie könnten wieder um die Welt reisen. Ich weiß, wie gerne Sie reisen.»
    «Ja», sagte Knox. Und nun verstand er auch, was ihn die ganze Zeit verwirrt hatte. Ein paar Stunden zuvor hatte Augustin ihn besucht. Er erholte sich selbst noch von seinen Verletzungen und war in einem Rollstuhl ins Zimmer gekommen. «Was geben wir für ein Paar ab», hatte er gebrummt und ein paar Früchte genommen, die auf Knox’ Nachttisch standen.
    «Ja.»
    «Ich habe dieses Gesülze gesehen, das du aus meinem Vortrag gemacht hast.»
    «Das Beste, was ich aus dem Material herausholen konnte.»
    Eine bedrückende Stille hatte sich ausgebreitet. Dann hatte Augustin seine Hand auf Knox’ Hand gelegt. «Es tut mir leid wegen Gaille», hatte er gesagt. «Ich weiß nicht, was ich sagen soll.»
    «Schon gut.»
    «Ich möchte nur, dass du eines weißt: Egal, welche Entscheidung du triffst, du hast meine volle und bedingungslose Unterstützung. Claires auch. Denk daran, ja?»
    In dem Moment hatte Knox nicht verstanden, was er damit sagen wollte, doch nun schien klar zu sein, dass sich dieser Mann vorher nach Augustins und Claires Meinung erkundigt hatte.
    «Und?», fragte er. «Was sagen Sie?»
    «Das würde Ihnen eine Menge Geld sparen, oder?»
    «Das ist nicht der einzige Grund», entgegnete er. «Ihre Lebensqualität wird besser sein, das verspreche ich Ihnen.»
    «Darf ich darüber

Weitere Kostenlose Bücher