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Waffenschmuggel

Waffenschmuggel

Titel: Waffenschmuggel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ambler
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ebenfalls nicht. Und wenn es dann eines Tages für ihn soweit wäre, die Konzession für einen örtlichen Omnibusdienst zu beantragen, dann könnte ihnen wieder einfallen, welchen Ärger er verursacht hatte, und das würde sie gegen ihn einnehmen. Nein. Das beste war, gar nichts zu unternehmen.
    Er aß seine Suppe und fühlte sich besser. Er war wieder ein unbescholtener Mann, der friedlich sein Abendessen verdaute. Was sollte er mit geschmuggelten Waffen anfangen? Würde er sie jemals verkaufen können? Natürlich nicht. Wer sollte sie denn kaufen? Und angenommen, andere wüßten von dem Waffenlager – wenn es ein solches gab. Zehn Mann waren getötet worden; aber angenommen, es wären einige Mitglieder der Terroristenbande dort zurückgeblieben. Es konnte höchst gefährlich sein, die Gegend nach dem Lager abzusuchen. Abgesehen davon bestand die Möglichkeit, daß der eine oder andere der Männer, die in Awang lebten, schon wußte, wo es sich befand. Sehr wahrscheinlich war das allerdings nicht; die Guerillas hatten ihre unfreiwilligen Gastgeber schwerlich ins Vertrauen gezogen; aber irgend jemand konnte es zufällig entdeckt haben. Natürlich würde niemand aus dem Dorf den Mut haben, die Polizei zu informieren; jedenfalls nicht sofort. Es müßte erst eine angemessene Zeit verstreichen, bevor das Versteck ›zufällig‹ entdeckt werden könnte. Besser wäre, es würde einfach vergessen werden. Und das war es vielleicht, was er tun sollte: die Geschichte vergessen. Schließlich konnte er später wieder darauf zurückkommen, wann immer es ihm paßte. In einer Ecke des Zimmers stand ein Metallkoffer. Er bewahrte seine Kataloge und Fachmagazine darin auf und den Fahrplan für einen geplanten täglichen Busdienst, der zehn der wichtigsten Gummiplantagen des Distrikts mit dem sechzehn Meilen entfernten Bukit Amphu verbinden sollte. Er nahm den Fahrplan heraus, überlas ihn aufmerksam und begann, die eine oder andere lange bedachte Abänderung einzutragen.
4
    Ein Monat verging, bevor Girija irgend etwas unternahm, um das Waffenlager ausfindig zu machen.
    Im Distrikt war keine besondere Patrouillentätigkeit gemeldet worden, und die Guerillaüberfälle in der Provinz hatten sich auf näher an der Küste gelegene Gebiete konzentriert. Girija hatte die Männer von Awang wachsam im Auge behalten und nichts Ungewöhnliches an ihrem Verhalten bemerken können. Aber mit dieser Beruhigung kamen neue Zweifel. Wenn kein Waffenlager entdeckt worden war, dann womöglich aus dem einfachen Grunde, weil es keines gab.
    Tatsächlich war es die wachsende Überzeugung, sich geirrt zu haben, die ihm den Mut zu allem Weiteren gab. Wo es nichts zu finden gab, sagte er sich, konnte das Suchen auch nicht strafbar sein.
    Um den ersten Teil seines Planes auszuführen, mußte er sich einen plausiblen Vorwand ausdenken, der es ihm erlaubte, wiederholt in die Gegend von Awang zu fahren. Das Dorf selbst würde er umgehen können, aber er mußte die dorthin führende Straße eine Meile oder länger benutzen. Unvermeidlich, daß er dabei Männern begegnete, die ihn kannten und die schwätzen oder ihn ausfragen würden. Zunächst erschien diese Schwierigkeit unüberwindlich; aber schließlich kam ihm ein Einfall.
    Der Latex, den die Plantage produzierte, wurde mit Lastwagen dreißig Meilen nach Süden zum Hafen Kuala Pangkalan transportiert und ging von dort per Schiff nach Singapur. Seitdem der Ausnahmezustand herrschte, mußten die Lastwagen, die von der Küste heraufkamen, von Panzerfahrzeugen begleitet werden und konnten daher die Fahrt nicht mehr so häufig machen. Mr. Wright hatte schon seit einiger Zeit davon gesprochen, daß zusätzliche Lagerschuppen gebraucht würden, und deswegen auch schon mit Singapur korrespondiert. Das Büro in Singapur hatte gezögert, die Ausgabe zu bewilligen. Girijas Idee war, die neuen Schuppen zum Vorwand für seine Fahrten nach Awang zu nehmen.
    In der Nähe der stillgelegten Zinnbergwerke gab es eine Anzahl verfallener Wellblechhütten, die als Büros, Lagerräume und Reparaturwerkstätten gedient hatten. Girija schrieb an die Zentralverwaltung der Bergwerksgesellschaft in Kota Bharu und bat um die Erlaubnis, das verlassene Werkgelände zu besichtigen, wobei er durchblicken ließ, daß man für das Baumaterial der Hütten ein Kaufangebot machen würde.
    Mr. Wright sagte er nichts davon. Und sollte Mr. Wright etwas zu Ohren kommen, so wäre das auch nicht sehr schlimm. Mr. Wright würde ihm sogar anerkennend

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