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Wait for You

Wait for You

Titel: Wait for You Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Lynn
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sogar bei dir geblieben, während ich den Dreck weggeputzt habe.«
    »Danke«, sagte ich wieder, dann nahm ich den letzten Schluck aus der Tasse. »Ich meine es ernst. Vielen Dank. Ich schulde dir was.«
    »Das tust du.« Sie grinste kurz. »Und Cam schuldest du auch was.«
    Ich fiel in die Kissen zurück und schloss die Augen. »Ich wette, du musstest ihn anbetteln zu kommen.«
    »Nein«, antwortete sie und pikte mich ins Bein, bis ich sie ansah. »Ich musste ihn kein zweites Mal fragen. Er hat einfach alles stehen und liegen gelassen und ist sofort gekommen, um dir zu helfen.«

Kapitel 22
Die Krankheit war nicht ganz verschwunden, sondern hatte einen widerlichen trockenen Husten zurückgelassen, den ich mit jedem freiverkäuflichen Medikament bekämpfte, das die Menschheit erfunden hatte. Am ersten Tag des Frühjahrssemesters hustete ich immer noch, aber ich fühlte mich gut genug, um meine Kurse zu besuchen.
    Auf dem Weg nach draußen nahm ich all meinen Mut zusammen und ging zu Cams Wohnung. Ich musste ihm danken, und zwar persönlich, nicht per SMS . Als ich an seine Tür klopfte, raste mein Herz, als sei ich zig Treppen gestiegen.
    Auf der anderen Seite der Tür erklangen schwere Schritte, dann wurde sie aufgerissen und enthüllte Ollie in all seiner unordentlichen Pracht. Ein schläfriges Lächeln erschien auf seinen Lippen. »Hey du, schön zu sehen, dass du wieder auf den Beinen bist.«
    »Danke.« Ich konnte fühlen, wie mein Gesicht heiß wurde. »Ist Cam schon auf?«
    »Ja, lass mich kurz schauen. Warte eine Sekunde.« Er ließ die Tür einen Spalt offen, als er in der Wohnung verschwand. Ein paar Sekunden später – Sekunden, die sich wie eine Ewigkeit anfühlten – erschien er wieder, schon nicht mehr ganz so verknittert. »Tatsächlich ist er, ähm, bereits weg.«
    »Oh.« Ich versteckte meine Enttäuschung hinter einem Lächeln. »Also dann, wir… sehen uns.«
    »Ja.« Ollie nickte und fuhr sich mit einer Hand durch die schulterlangen Haare. »Hey, Avery, ich hoffe, du fühlst dich besser.«
    »Tue ich. Danke.«
    Ich winkte ihm kurz zu, rückte den Tragegurt meiner neuen Tasche zurecht, dann zog ich meine Handschuhe heraus und wanderte die Treppe nach unten und in den hellen, eiskalten Morgen. Ich hielt ein paar Schritte hinter meinem Auto an, während mein Herz anfing, wild zu pochen.
    Da stand er – Cams Truck.
    Er war noch nicht weg. Er war in der Wohnung gewesen. Die Wahrheit war so beißend wie die kalte Winterluft. Ollie hatte ihm gesagt, dass ich da war, und Cam hatte mich nicht sehen wollen.
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    In den nächsten Wochen sah ich Cam oft auf dem Campus. Es schien, als hätten wir Kurse in denselben Gebäuden. Und jedes Mal wenn ich ihn sah, war er mit Jase zusammen – oder mit Steph.
    Wann immer ich die beiden zusammen sah, verspürte ich einen unangenehmen kleinen Stich. Ich hatte kein Recht auf dieses Gefühl. Das wusste ich. Aber das änderte trotzdem nichts daran, dass ich loslaufen wollte, um Steph ganz weit weg zu prügeln.
    Doch das war nicht das Schlimmste daran, Cam zu sehen. Meistens sah er mich auch, und falls unsere Blicke sich trafen, wandte er immer den Kopf ab. Es war, als seien wir nicht fast fünf Monate lang befreundet gewesen oder als hätten wir keine intimen Momente geteilt. Es wirkte eher, als würden wir uns gar nicht kennen.
    Es erinnerte mich daran, wie meine Freunde in der Highschool sich nach der Halloweenparty benommen hatten. Als sei unsere gesamte gemeinsame Zeit einfach ausgelöscht worden.
    Am Freitag gab es einen kleinen Lichtblick. Cam war allein. Er überquerte gerade mit eingezogenem Kopf die Hauptstraße in Richtung Knutti Hall, die Hände tief in den Taschen seines Kapuzenshirts vergraben.
    »Cam!« Ich schrie seinen Namen so plötzlich, dass ich sofort darauf einen jämmerlichen Hustenanfall erlitt. Die letzten Reste meiner Erkältung.
    Er hielt an und hob den Kopf. Ein paar schwarze Locken standen unter der Strickmütze auf seinem Kopf hervor.
    Ich kämpfte mich mit brennender Brust und schmerzenden Beinen den Rest des Hügels hinauf. Atemlos hielt ich vor ihm an. »Tut mir leid«, presste ich hervor, bevor ich ein paarmal tief durchatmete. »Gib mir eine Sekunde.«
    Er runzelte die Stirn. »Du klingst schrecklich.«
    »Na ja, das ist der Schwarze Tod, und er geht nie wieder weg.« Ich räusperte mich, bevor ich mich dazu zwang, ihm in die Augen zu sehen. Für einen Moment, als ich diese kristallblauen Tiefen starrte, vergaß ich vollkommen,

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