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Wald-Schrat

Titel: Wald-Schrat Kostenlos Bücher Online Lesen
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aus dem Laub des Pantinenbaums hervorging?
    Angestrengt dachte er nach. Als Imbri dicht an den Baum herangetreten war, hatte sich die Szenerie gebildet. Und sie zeigte sie beide in einem Liebesidyll, als ob der Baum irgendwie Imbris geheimste Gedanken aufgefangen und abgebildet hätte – die Träume einer Nachtmähre.
    Ein wunderbarer Verdacht durchfuhr Forrest. Er griff sich über die Schulter und stieß die Hand in den Rucksack. Dort fand er das Liebes-Horn und riss es heraus. Dabei flatterte ein Fetzen Papier zu Boden. Es musste sich am Horn verfangen haben. Forrest bückte sich und hob es auf. Konnte das der verlorene Zettel des Guten Magiers sein?
    Nein, es handelte sich um etwas anderes, um einen Bogen Briefpapier mit königlicher Prägung nämlich. Und darauf stand ein einziges Wort in einer prinzesslichen Handschrift: Imbri.
    Plötzlich musste er daran denken, wie Dawn ihn auf Torus berührt und etwas erfahren hatte, das sie damals niemandem verraten wollte. Mit Ida hatte sie darüber gesprochen und dann Forrest umarmt und geküsst und behauptet, ihr Gefallen sei erfüllt. Doch worum es ging, hatte sie nie gesagt. Sie musste ihm die Nachricht in den Rucksack gesteckt haben, während sie ihn mit ihrer Umarmung ablenkte: ihre Antwort auf die Frage, wen Forrest suchte.
    Aber weshalb hatte sie es ihm nicht einfach gesagt? Nun, auch das war nun offensichtlich. Hätte sie es getan, wäre sein Auftrag zu Ende gewesen – ohne dass er seine Pflicht gegenüber Dawn und Eve erfüllt hätte. Möglicherweise hätte er keine Gewalt mehr über sich gehabt und sich zusammen mit Imbri im nächsten Moment in Seelensubstanz aufgelöst und wäre nach Xanth zurückgerissen worden. Und dann wäre das Menschengebiet Pteros der Einsäumung zum Opfer gefallen. Deshalb durfte Dawn ihm nichts sagen – erst, nachdem sie es hinter sich gebracht hatten. Andererseits wollte sie es ihm auf der Stelle mitteilen, damit ihre Liebe zu ihm genauso groß war wie die ihrer Zwillingsschwestern und hatte ihm das Papier zugesteckt, das er irgendwann entdecken musste.
    Forrest hob das Liebes-Horn und stieß hinein. Ein entzückender Ton drang heraus und hallte von Imbri wider, obwohl sie keine Substanz besaß. Sie war in der Tat die Eine für ihn.
    Sie drehte sich um und blickte ihn an, ohne zu verstehen.
    »Imbri – ich habe deinen Traum gesehen. Den von dir und mir zusammen. Der Baum hat ihn dargestellt.«
    »Oh!«, rief sie aus und errötete.
    »Bist du bereit, der Geist des Baumes zu werden und bis zum Ende sein Schicksal zu teilen?«
    »Das kann ich doch nicht. Und ich habe keinerlei Substanz.«
    »O doch, das kannst du. Und wenn du dich an den Baum bindest, wird er dir genügend Substanz leihen, dass du einen stofflichen Körper bekommst. Den Körper einer Nymphe – oder einer Stute, damit du über neue Weidegründe galoppieren kannst. Geister helfen Bäumen, und Bäume helfen ihren Geistern. Sie sind aneinander gebunden. Und du und ich können körperlich zusammen sein. Wie in deinem Traum.«
    »Aber ich hätte nie gedacht…«
    »Warum hast du so viel mehr für mich getan, als deine Pflicht im Dienst des Guten Magiers von dir verlangte?«
    »Weil ich sicherstellen wollte, dass du Erfolg hast.«
    »Was war, als die Zwillingsprinzessinnen versuchten, mich zu verführen? Du hast dich nicht eingemischt.«
    »Weil ich wollte, dass du glücklich bist.«
    »Aber verstehst du denn nicht – das ist wahre Liebe! Du hast alles für mich getan, ohne an dich zu denken.«
    Sie errötete erneut. Forrests Worte vermochte sie nicht zu bestreiten.
    »Und warum bist du nicht zum Guten Magier gegangen, um dir deine Antwort zu holen, als dein Dienst erfüllt war? Denn getan war er, auch wenn mein Teil erfolglos zu sein schien.«
    »Ich – ich wollte dich einfach nicht verlassen«, gab sie zu.
    »Und du dachtest, dass wir in Xanth keine gemeinsame Zukunft haben könnten. Du hast nicht gewusst, was die Bäume zu bieten haben.«
    »Das habe ich wirklich nicht gewusst«, gestand sie.
    »Aber der Baum weiß es genau. Als du näher kamst, hat er dich erkannt. Sein Verstand hat sich mit dir verständigt. Was ich gesehen habe, war kein einfaches Bild, sondern eine Wechselbeziehung.«
    Imbri nickte. »Aber der Gute Magier hat es doch die ganze Zeit gewusst. Warum hat er mir nichts gesagt?«
    »Weil ich noch nicht so weit war. Ich habe immer geglaubt, ich wollte einen anderen Faun für diesen Baum finden. Doch im Laufe des Abenteuers habe ich vieles über die Weiten

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