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Waldmeister mit Sahne

Waldmeister mit Sahne

Titel: Waldmeister mit Sahne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Busch
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Schicht Schneeflocken bedeckte den Boden und weiße Atemwolken standen vor ihren Lippen. Unsicher sah Joachim seinen Freund an. Micha erschien ihm im Augenblick irgendwie seltsam. Der drehte sich einmal langsam im Kreis, um den gesamten Parkplatz mit den Blicken zu erfassen und sagte: „Hier haben wir uns das erste Mal getroffen.“
    Joachim nickte bestätigend. Hier hatte er sich zum Volldeppen der Nation gemacht und dabei die Liebe seines Lebens gefunden. Ihm wurde bei dem Gedanken ganz warm ums Herz. Ein leichtes Lächeln stahl sich in Michas Gesicht.
    „Willst du?“, stellte er die beinahe rituelle Frage. Joachim dachte daran, dass ihm bei der Kälte bestimmt die Arschbacken einfrieren und er bis spätestens Silvester eine gewaltige Grippe entwickeln würde. Trotzdem nickte er und trat einen Schritt näher an Micha heran.
    „Top oder Bottom?“, wiederholte der die Frage von damals.
    „Bottom“, erklärte Joachim mit deutlich mehr Selbstvertrauen, als bei ihrem ersten Zusammentreffen. „Und du?“
    „Ich switche“, lautete die leise Antwort. Sie lächelten sich an, beide in ihren Erinnerungen an einen schicksalsträchtigen Frühlingsabend versunken. Dann wurde Michas Griff um Joachims Finger fester und zog ihn zu ihrem Gebüsch und ihrem Zaun. War das alles tatsächlich erst einige Monate her? Joachim kam es wie eine Ewigkeit vor, dass er hier an dem Zaun gestanden hatte. Heute waren seine Finger vor Kälte ein wenig steif, als er seine Hose öffnete und über die Hüften gleiten ließ. Die kalte Luft sorgte sofort für eine Gänsehaut auf seinem Hintern. Auch Michas Hände waren kalt, im Gegensatz zu dem, was Joachim im nächsten Moment an seiner Spalte spürte. Er hielt sich am Maschendrahtzaun fest, als Micha in ihn eindrang.
    Wir müssen verrückt sein, dachte Joachim und suchte nach einem festeren Stand, da sich Micha nun zu bewegen begann und er beinahe aus dem Gleichgewicht geriet. Ein tiefes Stöhnen entschlüpfte ihm. Zielsicher hatte Micha den empfindlichen Punkt in ihm getroffen.
    Bei dem eisigen Wetter auf diesem Parkplatz. Anstatt uns zu Hause zwischen den warmen Decken einzukuscheln.
    Er spürte Michas Lippen an seinem Ohr und ein wohliger Schauer lief ihm über den Rücken. An seinem Ohr hatte Micha damals nicht geknabbert und seine Hände waren nicht unter einem dicken Pullover verschwunden, um seine Brust zu streicheln. Nur diese behutsame Vereinigung erschien ihm wie damals, diese sanfte Eroberung seines Körpers und die beinahe erschreckende Erregung, die mit jedem Stoß anstieg. Nun fassten Michas Finger nach seinem Steifen und ein einziges Streicheln mit dem Daumen über seine Eichel reichte aus, um Joachims Höhepunkt auszulösen. Er spürte Michas Glied tief in sich zucken, hörte dessen wohliges Aufkeuchen und im nächsten Moment presste sich sein Freund fest an seinen Rücken.
    „Frohe Weihnachten“, sagte der, als er sich schließlich von Joachim löste.
    Hastig richteten sie ihre Kleidung. Als sich ihre Blicke trafen, mussten sie beide lachen.
    „Frohe Weihnachten?“ Joachim schnaubte belustigt. „Du kommst vielleicht auf Ideen. Ausgerechnet an Heiligabend einen Quickie auf dem Parkplatz.“
    „Ich wollte herausfinden, ob ich heute Glockengebimmel höre.“ Micha grinste frech.
    „So kalt, wie es ist, hätten meine Glocken eher klirren müssen.“ Dabei war ihm im Augenblick gar nicht mehr kalt. Schon gar nicht, als ihm Micha die Arme um den Hals schlang und ihn küsste.
    „Was hältst du davon, wenn wir zu Hause einen Glühwein trinken und uns vor den Kamin setzen?“, murmelte Joachim an Michas Lippen.
    „Und dann?“
    „Genießen wir, dass die Kinder bei deinen Eltern sind.“
    Lange überlegen musste Micha nicht. Jetzt hatte er es eilig nach Hause zu kommen.

Zweiter Frühling
    Liebe ist eine tolle Krankheit – da müssen immer
    gleich zwei ins Bett.
    (Robert Lembke)
     
     
     
    Musik dröhnte im Obergeschoss aus zwei verschiedenen Stereoanlagen und die Milch drohte überzukochen, als es an der Tür klingelte.
    „Ich gehe“, rief Joachim und nahm schnell den Topf vom Herd. Ernie sprang ihm zwischen den Füßen herum und brachte ihn an diesem Morgen bestimmt zum zwanzigsten Mal zum Stolpern. Mit einem Fluch auf den Lippen öffnete Joachim die Tür. In ein dunkelbraunes Kostüm gekleidet sah ihn Frau Talert über ihre halbe Brille hinweg an.
    „Oh! Frau Talert. Guten Tag.“ Völlig überrumpelt stammelte Joachim seine Begrüßung hervor. Scheiße! Der letzte

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