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Waldmeister mit Sahne

Waldmeister mit Sahne

Titel: Waldmeister mit Sahne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Busch
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toll.“
    „Was? Das Auffallen?“
    „Nein, die Campingidee. Eine Auszeit wäre wirklich schön.“
    Jo rückte ein Stückchen näher, sodass sich ihre Schultern berührten, und bot Michael von seinem Kaffee an, der bloß lau war. Zusammen schauten sie zum Hundekorb hinüber, in dem Hennie und Ernie friedlich zusammen schliefen. Der goldlockige Kopf der Krabbe ruhte auf Ernies struppigem Bauch. Es sah niedlich aus.
    „Sie werden so schnell groß“, murmelte Jo.
    Michael hatte keine Ahnung, ob Jo den Hund oder das Kind meinte. Aber er spürte, wie bei ihm etwas groß wurde und blickte Jo von der Seite aus an. Sicherlich musste er dringend ein bisschen getröstet werden. Genau. Er schaute tatsächlich noch extrem traurig aus, selbst als er nun lachte, weil Michael wieder zielsicher seine kitzlige Stelle fand.

Sie saßen sich im Stängel gegenüber und schwiegen sich an. Jos Miene drückte alles andere als Begeisterung aus. Nur mit Mühe hatte ihn Michael zu diesem Treffen schleppen können. Ihnen gegenüber saß Olaf. Seine Haare waren nicht mehr wasserstoffblond, sondern naturbraun und er trug ein schlichtes, schwarzes Baumwollhemd anstelle seiner Markenklamotten. Heute wirkte er mehr wie Nachbars netter Junge, als wie ein durchgeknallter Sonnyboy.
    „Also?“ So langsam wollte Michael wissen, wieso Olaf sie in das Stängel bestellt hatte. Schließlich war er nicht hierhergekommen, um in aller Stille einen Kaffee zu trinken. Olaf griff in seine Hosentasche, holte einen Fünfziger hervor und schob ihn über den Tisch.
    „Fünfzig Euro?“, fragte Michael.
    „Die erste Rate auf die Siebenhundert, die ich dir schulde“, erklärte Olaf zu seiner größten Verblüffung. Michael fehlten echt die Worte.
    „Äh … ja … danke“, stotterte er. „Hast du etwas zum Schreiben? Ich quittiere dir das natürlich.“
    Olaf winkte ab. „Ich weiß doch, dass du immer ehrlich bist.“
    „Aha.“
    Neben Michael verdrehte Jo die Augen.
    „Und warum sollte ich Jo mitbringen?“, erkundigte sich Michael.
    „Damit ich mich bei euch beiden entschuldigen kann. Es tut mir ehrlich leid, Joachim, dass ich dich Opa genannt habe. Und für den Einbruch und den Poppers-Angriff möchte ich ebenfalls um Verzeihung bitten. Das war eine echt blöde Aktion. Ich war total eifersüchtig auf dich.“
    Nun, das hatte Jo mit Olaf gemeinsam.
    „Und total bescheuert war mein Schreiben an das Gericht.“
    „Dafür könnte ich dir gepflegt den Hals umdrehen“, zischte Jo.
    Olaf wurde auf seinem Stuhl sichtlich kleiner.
    „Ich habe dem Gericht ein zweites Schreiben geschickt und die Sache richtiggestellt. Und ich hoffe wirklich, dass ihr deswegen …“
    „Moment mal“, unterbrach ihn Jo. „Du hast diese Anschuldigungen zurückgenommen?“
    Olaf nickte.
    „Wann?“
    „Ich habe den Brief vorgestern in den Briefkasten des Gerichts eingeworfen. Warum?“
    „Weil am nächsten Donnerstag unser Termin wegen des Sorgerechts ist“, antwortete Michael an Jos Stelle, denn der musste erst einmal erleichtert aufseufzen.
    „Wie konntest du nur solche fiesen Andeutungen über Jo schreiben?“, fragte Michael seinen Ex.
    „Das frage ich mich inzwischen auch.“ Olaf streckte Joachim die Hand entgegen. „Entschuldige bitte vielmals.“
    Jo sah ihn aus schmalen Augen an und warf dann Michael einen Blick zu.
    „Okay. Das mit der Pistole war genauso mies. Entschuldigung angenommen“, brummelte er und drückte Olafs Hand kurz.
    „Prima. Und jetzt, wo wir alle Freunde sind, erklärst du uns bestimmt, woher dieser Sinneswandel kommt. Richtig?“ Michael verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Erwartungsvoll schaute er Olaf an.
    „Mein Freund hat mir ins Gewissen geredet“, gab Olaf zu.
    „Freund?“ Irgendwo hatte er den Anschluss verpasst.
    „Ja, ich bin frisch verliebt.“
    Irrte er sich oder wurde Olaf tatsächlich rot? Er nickte in Richtung der Theke. Sowohl Jo als auch Michael schauten sich neugierig um. Sie entdeckten einen rothaarigen Mittdreißiger, der Kuchen auf Teller verteilte.
    „Er heißt Kai.“
    Kai bemerkte ihre Blicke, schaute auf und winkte kurz.
    „Donnerwetter“, entfuhr es Michael. „Der muss ja Granate sein, wenn er dich dazu bringt, mir mein Geld zurückzuzahlen.“
    „Er ist der pure Wahnsinn. Ich glaube, ich weiß jetzt, was es heißt, total verliebt zu sein.“ Er wandte sich mit einer entschuldigenden Geste an Michael. „Wir haben lange miteinander geredet, unter anderem auch

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