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Walking Disaster

Walking Disaster

Titel: Walking Disaster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jamie McGuire
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Tag die Außenstände eintreiben lassen und ihm dann einen Anteil für seine Mühe gegeben. Er kümmerte sich darum, dass wir nicht aufflogen, ich kümmerte mich ums Gewinnen. Unser Verhältnis war rein geschäftlich, und wir hatten es beide am liebsten unkompliziert. Solange er mich auszahlte, blieb ich ihm vom Leib, und solange er nichts auf die Fresse kriegen wollte, tat er das Gleiche bei mir.
    Ich lief quer über den Campus zur Cafeteria. Kurz bevor ich die metallene Doppeltür erreicht hatte, versperrten Lexie und Ashley mir den Weg.
    »Hey, Trav«, sagte Lexie und warf sich vor mir in Pose. Perfekt gebräunte, silikongepolsterte Titten quollen aus ihrem pinkfarbenen T-Shirt. Diese unwiderstehlichen, hüpfenden Hügelchen hatten mich als Erstes davon überzeugt, sie zu vögeln. Aber einmal reichte auch. Ihre Stimme erinnerte mich an das Geräusch, wenn man langsam die Luft aus einem Luftballon lässt. Nathan Squalor nahm sie sich direkt einen Abend nach mir vor.
    »Hey, Lex.«
    Ich streifte die Glut von meiner Zigarette und warf die Kippe in den Mülleimer, bevor ich rasch an ihr vorbei und durch die Tür ging. Nicht dass ich so scharf darauf gewesen wäre, das Buffet mit seinem labbrigen Gemüse, dem trockenen Fleisch und dem überreifen Obst zu plündern. Meine Güte. Ihre Stimme brachte echt Hunde zum Heulen. Kinder schauten sich wahrscheinlich nach ihr um, weil sie wissen wollten, welche Cartoonfigur da wohl zum Leben erwacht war.
    Trotz meiner abweisenden Reaktion folgten mir beide Mädchen.
    »Shep.« Ich nickte ihm zu. Er saß neben America und lachte mit den anderen rund herum. Die Taube von meinem letzten Kampf stocherte ihm gegenüber mit einer Plastikgabel in ihrem Essen. Meine Stimme schien ihre Aufmerksamkeit zu erregen. Ich spürte, wie mir der Blick ihrer großen Augen folgte, während ich ans Ende des Tisches ging und dort mein Tablett hinknallte.
    Ich hörte Lexie kichern und musste mich zwingen, den Widerwillen, den ich in mir wachsen spürte, unter Kontrolle zu halten. Sobald ich mich hingesetzt hatte, benutzte sie mein Knie als Sitzgelegenheit.
    Einige der Jungs aus dem Footballteam, die am Tisch saßen, glotzten ehrfürchtig, als sei es ihr unerreichbares Ziel, von zwei Flittchen verfolgt zu werden, die kaum einen geraden Satz zustande bringen.
    Lexie ließ ihre Hand unter dem Tisch verschwinden und strich dann mit den Fingerspitzen am Innensaum meiner Jeans entlang. Ich machte die Beine noch ein bisschen breiter und wartete ab, wie weit sie gehen würde.
    Kurz bevor sie die entscheidende Stelle erreicht hatte, drang eine halblaut gemurmelte Bemerkung Americas bis ans Tischende.
    »Ich glaube, mir ist gerade ein bisschen was hochgekommen.«
    Lexie wandte sich um und saß auf einmal stocksteif. »Das hab ich gehört, du Schlampe.«
    Ein trockenes Brötchen flog knapp an Lexies Gesicht vorbei und landete auf dem Boden. Shepley und ich sahen uns an, dann zog ich mein Knie weg.
    Lexie knallte mit dem Hintern auf den Fliesenboden. Ich gebe zu, dass das Geräusch mich ein bisschen anturnte.
    Sie beklagte sich kaum, bevor sie abzog. Shepley schien meine Geste zu goutieren, und das war mir nur recht. Meine Geduld mit Mädchen wie Lexie war eben begrenzt. Ich hatte einen Grundsatz: Respekt. Für mich, meine Familie und für meine Freunde. Zum Teufel, sogar einige meiner Gegner verdienten Respekt. Ich sah keinen Anlass, mich länger als nötig mit Leuten abzugeben, die diese Lektion nicht gelernt hatten. Das mag gegenüber den Frauen, die schon durch meine Wohnungstür gegangen sind, scheinheilig klingen, aber wenn sie Respekt vor sich selbst haben, kriegen sie den auch von mir.
    Ich zwinkerte America zu, die zufrieden zu sein schien, nickte Shepley zu und nahm noch einen Bissen von dem undefinierbaren Zeug auf meinem Teller.
    »Guter Job gestern Abend, Mad Dog«, sagte Jenks und schnippte ein Crouton über den Tisch.
    »Halt’s Maul, du Vollidiot«, konterte Brazil mit der für ihn typischen leisen Stimme. »Adam wird dich nie mehr reinlassen, wenn er mitkriegt, dass du quatschst.«
    »Oh. Na gut«, ließ Jenks sich achselzuckend vernehmen.
    Ich trug mein Tablett zum Mülleimer und kam mit finsterer Miene an meinen Platz zurück. »Und nenn mich gefälligst nicht so.«
    »Wie? Mad Dog?«
    »Genau.«
    »Wieso denn nicht? Ich dachte, das wäre dein Name beim Circle. So was wie dein Strippername.«
    Meine Augen nahmen Jenks ins Visier. »Warum hältst du nicht einfach die Klappe und gibst dem Loch in

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