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Wanderer im Universum

Wanderer im Universum

Titel: Wanderer im Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Leiber
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angestrengt, ihre Reedereien oder die Schiffahrtsbehörden zu erreichen, um sich weitere Anweisungen geben zu lassen. Einige Schiffe liefen die nächsten Häfen an, weil die Kapitäne glaubten, dort eher Unterstützung zu finden. Andere Kapitäne schienen jedoch bereits von düsteren Vorahnungen geplagt zu sein, denn sie änderten den Kurs ihrer Schiffe und steuerten auf die hohe See hinaus, was sich später als richtig erweisen sollte.

14

    Paul Hagbolt mußte zugeben, daß der lange Marsch durch den Sand ermüdend war, obwohl er ihn in Gesellschaft neuer Freunde im Licht eines neuen Planeten unternahm. Die zuversichtliche Stimmung, aus der heraus er Major Humphreys' Vorschlag abgelehnt hatte, war rasch wieder verflogen. Jetzt fühlte er sich statt dessen müde und niedergeschlagen.
    »Ein komisches Gefühl, nicht wahr?« fragte Rama Joan. »Sie haben sich von Ihren Beschützern losgesagt und Ihr Schicksal und das Ihres Mädchens mit dem eines Haufens Verrückter verknüpft – und das alles, um beim Begräbnis eines Hundes dabei sein zu können.«
    Paul grinste unwillkürlich. »Sie irren sich«, antwortete er. »Margo ist nicht wirklich mein Mädchen. Wir sind nur gute Freunde.«
    Rama Joan warf einen kurzen Blick auf die Tragbahre die Clarence Dodd und Wojtowicz trugen. »So?« meinte sie dann. »Man kann sein Leben aber auch mit einer Freundschaft vergeuden, Paul.«
    Paul nickte unglücklich. »Das behauptet Margo auch«, gab er zu. »Sie meint, daß ich nur deshalb zufrieden bin, weil ich den edlen Ritter spielen kann, der auf sie aufpaßt, bis Don wieder zurück ist.«
    »Vielleicht«, antwortete Rama Joan. Sie zuckte mit den Schultern. »Aber das Verhältnis zwischen Don, Margo und Ihnen ist nicht ganz natürlich.«
    »In gewisser Beziehung ist es das doch«, versicherte Paul. »Wir kennen uns schon seit der Volksschule und sind immer unzertrennliche Freunde gewesen. Später stellte Margo fest, daß ihr Don lieber war als ich, deshalb verlobte sie sich mit ihm, bevor er zum Mond flog. Damit war vorläufig alles entschieden – aber vielleicht nur deshalb, weil unsere Gesellschaft nichts von Dreiecksverhältnissen hält.«
    »Ich kann Ihnen sagen, weshalb ich hier bin«, fuhr die Rotblonde fort, als Paul schwieg. »Normalerweise würde ich in Manhattan als Frau eines erfolgreichen Werbemannes leben. Ann könnte auf eine vornehme Schule gehen, während ich selbst in der Frauenvereinigung eine gewisse Rolle spielen würde. Statt dessen bin ich geschieden, lebe recht und schlecht von Vorträgen und garniere den Mystizismus mit Karnevalskostümen.« Sie lachte spöttisch und zeigte auf ihren Abendanzug. »›Maskuliner Protest‹, behaupten meine Freunde. ›Nein, nur menschlicher Protest‹, antworte ich ihnen. Ich möchte alles sagen können, was ich denke, und ich möchte, daß Ann eine wirkliche Mutter hat – nicht nur eine elegant angezogene statistische Zahl.«
    »Glauben Sie wirklich an das, was Sie sagen?« fragte Paul. »Buddhismus und so weiter?«
    »Ich möchte gern mehr daran glauben und gebe mir große Mühe, es aufrichtig zu tun«, antwortete Rama Joan. »Vielleicht habe ich in dieser Beziehung gewisse Ähnlichkeit mit Charlie Fulby, dessen Planeten auch nur in seiner Phantasie und Intuition existieren.«
    »Der Kerl ist paranoid«, murmelte Paul und sah nach vorn, wo der Ladestock zwischen Wanda und der hageren Frau marschierte. »Sind die beiden Frauen seine Schülerinnen oder Anhängerinnen?« erkundigte er sich dann.
    »Ich glaube auch, daß er etwas paranoid ist«, gab Rama Joan zu. »Aber Sie sind doch nicht etwa der Meinung, daß nur die geistig Gesunden die Wahrheit erkennen können? Nein, ich glaube, er ist mit ihnen verheiratet – er gehört einer Sekte an, die Vielweiberei gestattet. Oh, Paul, Sie finden uns alle ziemlich seltsam, nicht wahr?«
    »Nicht wirklich«, protestierte er. »Andererseits ist es natürlich beruhigend, auf der Seite der Mehrheit zu stehen.«
    »Und auf der Seite, die Geld und Einfluß hat«, stimmte Rama Joan zu. »Aber trösten Sie sich – die Mehrheit und die Verrückten verbringen die meiste Zeit mit der gleichen Beschäftigung: der Befriedigung wichtiger Bedürfnisse. Wir marschieren alle zu dem Haus am Strand zurück, weil wir hoffen, daß es dort Kaffee und Sandwiches gibt.«
    An der Spitze des Zuges erklärte Hunter Margo fast den gleichen Tatbestand mit anderen Worten. »Ich habe mich den Untertassen-Beobachtern eigentlich nur angeschlossen, weil ich ein

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