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Wanderer im Universum

Wanderer im Universum

Titel: Wanderer im Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Leiber
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verstehe ich einfach nicht.«
    »Wahrscheinlich haben sie die ersten kleineren Erdrutsche überwunden«, meinte Doc. »Und alle anderen haben es vermutlich nach dem zweiten Beben gar nicht erst versucht. Ich glaube übrigens noch immer, daß einige sich über die Bergstraße gerettet haben, selbst wenn Mrs. Hixon darüber lacht.«
    »Los, kommt und bringt die Tragbahre mit!« rief Hunter. »Wir müssen Ray hierher bringen, damit die anderen mit dem Wagen zu unseren Autos zurückfahren können.«

    »Stellen Sie die Verbindung zur Weihnachts-Insel her, Jimmy!« schnauzte General Spike Stevens. »Sagen Sie den Kerlen dort, daß ihr Bild auch zu schwimmen anfängt.«
    Die Beobachter in dem unterirdischen Bunker saßen jetzt vor dem rechten Bildschirm und ignorierten den linken, der seit über einer Stunde nur noch Störungen zeigte.
    Die Kamera des Satelliten über der Weihnachts-Insel war weiterhin auf den Wanderer gerichtet, hinter dem jetzt eben der Mond verschwand, aber der Planet und der Erdtrabant wurden nur noch als verzerrte Schatten wiedergegeben.
    »Ich habe schon alles mögliche versucht, General, kann die Relaisstation aber nicht erreichen«, antwortete Captain James Kidley. »Die Kurzwellenverbindung ist unterbrochen. UKW-Sprechfunk scheint nicht mehr zu funktionieren. Nur noch Kabel und Richtfunkstrecken sind in Betrieb. Aber selbst dadurch ...«
    »Aber wir sind doch ein Hauptquartier!«
    »Tut mir leid, General, ich ...«
    »Verbinden Sie mich mit HQ eins.«
    »General, von dort haben wir ...«
    In diesem Augenblick schwankte der Fußboden unter ihnen heftig. Das Licht flackerte und ging aus. Dann schaltete sich die trübe Notbeleuchtung ein. Der Bunker erzitterte unter schweren Stößen. Überall rieselte der Putz von den Wänden. Die Lichter gingen erneut aus, so daß der Raum nur noch von dem blassen Schein des Bildschirmes beleuchtet wurde.
    Plötzlich verschwand das schattenhafte Bild des neuen Himmelskörpers und wurde durch die Silhouette eines riesigen Katzenkopfes mit spitzen Ohren und scharfen Reißzähnen ersetzt. Die vier Beobachter hätten glauben können, ein schwarzer Tiger habe in siebenunddreißigtausend Kilometer Höhe über dem Pazifik in das Objektiv der Satellitenkamera gegrinst. Das Bild blieb etwa eine Sekunde lang unbeweglich. Dann verschwamm es, und der Bildschirm wurde schwarz.
    »Großer Gott, was war denn das?« fragte der General laut in die Dunkelheit hinein.
    »Haben Sie es auch gesehen?« erkundigte Oberst Mabel Wallingford sich. Sie lachte mit einem deutlich hysterischen Unterton.
    »Halten Sie den Mund, Sie dumme Gans!« fuhr der General sie an. »Jimmy?«
    »Das muß ein Zufall gewesen sein«, sagte der junge Mann mit zitternder Stimme. »Eine optische Täuschung. Ich kann mir nicht vorstellen, daß ...«
    »Ruhe!« brüllte Oberst Willard Griswold die anderen an. »Was ist das?«
    Sie hörten es alle: Irgendwo sprudelte und rauschte Wasser.

    Das Magnetfeld des Wanderers, das wesentlich stärker als das der Erde war, breitete sich ebenso rasch wie sein Schwerefeld aus und beeinflußte fast augenblicklich alle Instrumente, die dafür empfindlich waren. Aber gleichzeitig machten sich noch andere Einflüsse bemerkbar, die allerdings vorläufig nur die Seite der Erde trafen, die dem neuen Planeten zugekehrt war. Sie zerstörten die Van-Allen-Gürtel und überschütteten die Erde mit einem wahren Hagel aus Protonen und Elektronen.
    Diese Einflüsse verstärkten sich noch, als der Mond in eine Kreisbahn um den Wanderer eintrat und dabei allmählich auseinanderbrach. Unter anderem erreichte die Ionisierung der Erdatmosphäre unglaublich hohe Werte, durch die schon nach kurzer Zeit sämtliche elektromagnetischen Nachrichtenverbindungen unterbrochen wurden. Diese Vergiftung der Ätherwellen, auf denen sonst der Funkverkehr stattgefunden hatte, breitete sich um die ganze Erde aus und trug wesentlich dazu bei, die Katastrophe zu verschärfen, durch die bald Land von Land, Stadt von Stadt und schließlich auch Mensch von Mensch getrennt wurde.

16

    Während Doc, Rama Joan und der Ladestock sich mit Ray Hanks' gebrochenem Bein beschäftigten, führte Clarence Dodd die übrigen Männer zu den verschütteten Autos. Wenn drei oder vier den Lieferwagen anschoben, kam er auch in dem Sand gut in Fahrt, aber als sie alle aufsteigen wollten, blieb er fast stehen. Schließlich fuhren nur Hixon, der kleine Mann und Harry McHeath, während Paul, Hunter und Wojtowicz hinterher

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