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Wanderer im Universum

Wanderer im Universum

Titel: Wanderer im Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Leiber
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Reifen in jeder Kurve kreischten; hinter dem Steuer saß ein Mann mit schwarzem Hut.
    Die Jugendlichen versperrten das Tor, aber Margo, Hunter und Hixon rannten weiter.
    Der Thunderbird hielt unmittelbar vor dem Tor. Rama Joan stand neben dem Fahrer auf und zielte mit der grauen Pistole auf die jugendliche Horde. Staub und Kies wurde aufgewirbelt dann taumelten, stolperten und fielen die Angreifer schließlich rückwärts, als habe sie ein heftiger Windstoß zurückgewirbelt; der Maschendrahtzaun sank in sich zusammen.
    Doc stand neben ihr auf und winkte die drei zu sich heran. »Los, kommt schon!« rief er laut. »Beeilt euch gefälligst!«
    Sie rannten durch das Tor und zwängten sich in den engen Rücksitz des Sportwagens. Doc wendete auf der Straße.
    Dann sahen sie den zweiten Streifenwagen, der aus Vandenberg drei entkommen war, langsam von hinten auf sich zukommen.
    Rama Joan zielte mit der Impulspistole darauf.
    »Nein!« protestierte Hixon. »Das ist doch nur die Polizei!«
    Der Streifenwagen kam plötzlich zum Stehen, als habe der Fahrer ruckartig die Bremsen betätigt, aber die Insassen wurden nicht nach vorn, sondern nach hinten geworfen. Der Wagen rutschte in die Richtung zurück, aus der er gekommen war. Rama Joan ließ die Pistole sinken.
    Der Thunderbird raste die kurvenreiche Straße hinauf. »Nicht so schnell, Doc!« mahnte Hunter.
    »Das ist noch gar nichts«, meinte Doc grinsend. »Haben Sie nicht gesehen, wie ich heruntergekommen bin?« Aber er fuhr tatsächlich etwas langsamer.
    »Klar haben wir Sie gesehen«, sagte Hixon. »Wie ein Rennfahrer, Doc.«
    Hunter verzog angewidert das Gesicht und stellte fest: »Das war das letzte heroische Unternehmen, an dem ich teilgenommen habe. So ein Unsinn!« Er warf Margo einen bösen Blick zu.
    Margo holte einen Zettel aus dem Ausschnitt und strich das zerknüllte Papier glatt. »Unsinn?« wiederholte sie und lächelte Hunter strahlend an. Dann hielt sie den Zettel zwischen Rama Joan und Doc, aber so hoch, daß Hunter ihn ebenfalls lesen konnte.
    Die offenbar hastig aufgeschriebene Nachricht lautete: »Van Bruster, Comstock und die anderen! Wir werden nach Vandenberg zwei ausgeflogen. Kommen Sie über den Monica Mountainway nach. Viel Glück!«
    Die Unterschrift hieß: »Opperly.«
    Ein Regentropfen fiel auf den Zettel. Der Regen war schwarz.

31

    Doc hupte viermal und brachte den Thunderbird unmittelbar vor dem Felsabsturz zum Stehen, wo sie in der vergangenen Nacht kampiert hatten. Hixon fuhr jetzt wieder seinen Lieferwagen. Ann saß auf dem Vordersitz des Sportwagens zwischen Doc und ihrer Mutter, während Margo und Hunter sich den Rücksitz teilten.
    Sie unterhielten sich über den seltsamen schwarzen Regen, der erst vor einigen Minuten aufgehört hatte. Nach ihrer Meinung konnte daran Vulkanasche aus Mexiko und anderen südlichen Ländern schuld sein.
    »Oder Schlamm aus dem Meer, den ein Wirbelsturm bei Ebbe aufgewirbelt hat«, meinte Doc. »Das Zeug schmeckt ganz entfernt salzig.«
    Am Himmel über ihnen zogen die Gewitterwolken rasch nach Nordosten.
    »Alles aussteigen«, befahl Doc jetzt. »Ross, gehen Sie bitte voraus und sehen Sie nach, ob in der Mulde Wasser steht.«
    Hunter nickte wortlos. Margo begleitete ihn.
    Der Lieferwagen hielt dicht hinter dem Thunderbird, dann kam der Schulbus, dessen gelber Lack jetzt noch mehr schwarze Streifen aufwies.
    Doc rief Hixon zu: »Lassen Sie Ihre Fahrgäste aussteigen, bevor wir durch die Senke fahren. McHeath! – richten Sie Doddsy aus, daß er seine Leute so schnell wie möglich ins Freie treiben soll. Wir dürfen hier keine Zeit verlieren. Bleiben Sie hinter dem Bus, damit Sie die Straße nach rückwärts beobachten können.«
    Ann drängte sich an Doc. »Darf ich bei Ihnen bleiben?« fragte sie aufgeregt. »Ich habe keine Angst, daß wir abrutschen.«
    »Das glaube ich, aber deine Mutter würde vermutlich sagen, daß wir die Götter versuchen«, antwortete Doc und strich ihr über die Haare. Rama Joan lächelte, als sie ihre Tochter hinter sich her aus dem Wagen zog.
    »Kein Wasser in der Mulde«, rief Hunter zurück. In diesem Augenblick rutschte er aus. »Aber die Straße ist hier verdammt glatt«, fügte er hinzu, als er wieder auf die Beine gekommen war. »Die nasse Asche ist gefährlich.«
    Rama Joan lächelte nicht mehr, als sie Doc zuflüsterte: »Können wir die Mulde nicht irgendwie auffüllen?«
    Doc antwortete ebenso leise: »Dazu haben wir einfach nicht genug Zeit. Wir müssen damit

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