Wanderungen durch die Mark Brandenburg
Böhmen ein, und seine weisen Maßregeln verschafften ihm bei Reichenberg den Sieg über die Österreicher. In demselben Jahre widerstand er mit 22000 Mann der Daunschen Armee, welche 80000 Mann stark war, und nur nach der mutigsten Gegenwehr unterlag er bei Breslau. 1762 mit einem Korps bei Reichenbach aufgestellt, wurde er in Front und Rücken durch überlegene Macht angegriffen. Er schlug sie zurück und behauptete das Schlachtfeld.
General von Platen. Er diente mit Auszeichnung in allen Kriegen, und war bei vielen Schlachten zugegen. Nach der Niederlage bei Kunersdorf sammelte er die zerstreuten Heereshaufen, deckte den Rückzug, blieb während der Nacht auf seinem Posten und ging erst am andern Morgen über die Oder zurück. Im Jahre 1762 wurde er mit einem Korps von dem König abgesendet; er schlug bei Posen 6000 Russen, machte viele Gefangene und vernichtete ihre Magazine. Er starb 1787.
Rechtsfront
Oberstleutnant von Wedell. Mit einem Bataillon Grenadiere, aus zwei Kompanien der Garde und zwei vom Regiment Kronprinz zusammengesetzt, verteidigte er bei Selmitz in Böhmen mehrere Stunden lang, gegen die ganze österreichische Armee, den Übergang über die Elbe. So verschaffte er dem preußischen Heere die nötige Zeit, seine Quartiere zu erreichen. Nach fünf Stunden nötigten ihn die zahlreichen Batterien der Feinde zum Rückzuge. Als Prinz Karl über den Fluß gegangen war, in der Meinung, ein zahlreiches Heer bekämpft zu haben, erfuhr er durch einen Gefangenen, daß ein einziges Bataillon, aber von einem Helden angeführt, diese schöne Verteidigung gemacht habe. Mit demselben Bataillon griff er in der Schlacht bei Soor, am 30. September 1745, den linken Flügel der Österreicher an, und endigte hier sein Heldenleben.
Generalleutnant von Hülsen. Sehr geschätzt durch seine militärischen Talente. Fast in allen Schlachten war er zugegen, oft verwundet, und durch seine Unerschrockenheit stets ausgezeichnet. Im Jahre 1760 in der Schlacht bei Torgau wurde der linke Flügel, bei welchem er sich befand, zurückgetrieben. Er sammelte einige Flüchtlinge. Da aber seine Pferde getötet waren, und sein Alter und seine Wunden ihm nicht erlaubten, zu Fuß sein Korps anzuführen, so setzte er sich auf eine Kanone, und gelangte so, mitten im feindlichen Feuer, zum rechten Flügel.
von Tauentzien, General der Infanterie. In allen Feldzügen zugegen; seine Wunden sind rühmliche Denkmäler seines Mutes. 1760 verteidigte er Breslau gegen Laudon. Er befehligte 1762 die Belagerung von Schweidnitz, und erfreut sich gegenwärtig eines ehrenvollen Alters.
von Möllendorf, General der Infanterie, war bei allen Feldzügen von 1740 bis 1778. Bei Torgau, 1760, bemächtigte er sich der Anhöhen von Siptitz, und entriß dadurch dem Feinde den Sieg. Im Jahre 1762, als er auf gleiche Art die Anhöhen von Burkersdorf gewonnen hatte, nötigte dies den Marschall Daun, seine Stellung zu verändern, welches die Belagerung von Schweidnitz erleichterte. Im Winter von 1778 bis 1779 befehligte er bei der in Sachsen stehenden Armee ein besonderes Korps und schlug den Feind bei Brixen.
Generalleutnant von Haucharmoi. Aus Frankreich herstammend. Er war während des spanischen Erbfolgekrieges in Italien und Flandern bei dem preußischen Heere zugegen. Im Kriege 1740 zeigte er sich wie ein zweiter Bayard, ohne Furcht und ohne Tadel. In der Schlacht bei Prag, den 6. Mai 1757, starb er auf dem Bette der Ehren.
General von Retzow, Intendant der Armee. 1758 befehligte er ein von der Armee des Königs getrenntes Korps. Er war bei Weißenberg gelagert, wo der rechte Flügel der Daunschen Armee ihm gegenüber stand. Am Tage des unglücklichen Überfalls bei Hochkirch, den 14. Oktober 1758, besetzte er eine Anhöhe hinter der Armee des Königs, und wurde so durch seine Klugheit und Tapferkeit der Rückzug gedeckt. Er starb einen Monat darauf, als er seinem Vaterlande einen so wichtigen Dienst geleistet hatte.
Oberst von Wobersnow, erster Adjutant des Königs. Er zeichnete sich aus durch lebhaftes Ehrgefühl und große militärische Kenntnisse. 1757 in der Schlacht bei Prag, als er den preußischen linken Flügel sammelte, um solchen aufs neue gegen den Feind zu führen, wurde er verwundet. Er war bei allen Feldzügen gegen die Russen. Die Schlacht bei Kai wurde wider seinen Willen geliefert; die Preußen verloren sie, und er fiel als Held.
Linksfront
von Wunsch, General der Infanterie. Er trat in Dienst 1756 als Offizier bei einem
Weitere Kostenlose Bücher