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Wanderungen durch die Mark Brandenburg 4. Spreeland.: Beeskow-Storkow und Barnim-Teltow

Wanderungen durch die Mark Brandenburg 4. Spreeland.: Beeskow-Storkow und Barnim-Teltow

Titel: Wanderungen durch die Mark Brandenburg 4. Spreeland.: Beeskow-Storkow und Barnim-Teltow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theodor Fontane
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hoffe es beim Könige und bei den Hausgesetzen verantworten zu können.‹... Bei Gelegenheit dieser Feierlichkeiten gab auch die Erbstatthalterin ihrem lebhaften Wunsche Ausdruck, ihren zweiten Prinzen mit der ältesten Tochter der Herzogin, der Prinzessin Wilhelmine, die damals zehn Jahre alt war, dereinst vermählt zu sehen. Der König unterstützte diesen Wunsch und bot sogar seine Verwendung an, um, wenn der Herzog ohne männliche Nachkommen sterben sollte, die Erbfolge in Kurland und Semgallen für den künftigen Gemahl der Prinzessin zu vermitteln... Dieser Plan wurde geraume Zeit hindurch festgehalten... Vierzehn Tage nach Vollziehung der vorerwähnten Vermählungsfeierlichkeiten verließ die Herzogin Berlin (es ist fraglich, ob sie während dieser Besuchstage überhaupt in Friedrichsfelde war) und kehrte über Warschau nach Kurland zurück.
    1793. Im April dieses Jahres trat die Herzogin ihre Reise nach Berlin an; die Dinge in Kurland hatten bereits einen solchen Charakter angenommen, daß es gut war, einen Zufluchtsort zu haben.... In stiller Zurückgezogenheit lebte sie in Friedrichsfelde, wo sie den 21. August 1793 ihren Gemahl mit einer Tochter beschenkte, die den Namen Dorothea erhielt.... 1)
    In Kurland rückte inzwischen das Ende der herzoglichen Herrschaft immer näher.
    Die Herzogin verblieb in Berlin und Friedrichsfelde bis in das nächste Jahr hinein; dann ging sie nach Leipzig, wo sie sich noch stiller einrichtete als in Berlin, 1795 nach Sagan, an welchem Orte sie mit ihrem Gemahl zusammentraf... Kurland war inzwischen eine russische Provinz geworden; der Herzog hatte resigniert.«
    So etwa die Aufzeichnungen, die wir, wie vorerwähnt, zu größerem Teile dem Tiedgeschen Buche, zu kleinerem Teile dem Werke Cruses, »Kurland unter den Herzögen«, entnommen haben. Nirgends ist davon die Rede, daß in Friedrichsfelde ein besonderes Kunstleben sich aufgetan hätte, ein Schweigen, das um so bemerkenswerter ist, als der alte Tiedge gerade diese Seite in dem Leben der Herzogin mit besonderer Vorliebe hervorhebt und jedesmal genau verzeichnet, wenn in Königsberg mit Kant, Hamann, Hippel, in Neapel mit Hackert, in Herrenhut mit dem alten Spangenberg etc. ein lebhafterer Verkehr angeknüpft wurde. Man darf füglich daraus den Schluß ziehen, daß das Friedrichsfelder Leben, während seiner kurländischen Zeit, wenig Hervorragendes auf dem Gebiete von Kunst und Wissenschaft geboten haben muß und daß es sich, wie wir eingangs bereits andeuteten, bei den verschiedenen Anwesenheiten in Berlin-Friedrichsfelde sehr wahrscheinlich immer nur um Prinzen und Prinzessinnen, um »Gesellschaft« und Politik, um Eheschließungen und Güterkäufe handelte. Gewiß ging ein Verkehr mit den literarischen Größen jener Zeit (Nicolai, Ramler, Engel, Mendelssohn werden eigens genannt) nebenher, aber doch eben nur nebenher . 2) Geistig hoch beanlagt, konnte namentlich die Herzogin auf einen Umgang, der ihrer ästhetischen Natur Bedürfnis war, nie ganz verzichten, aber es scheint nach den Zitaten, die wir gegeben, festzustehen, daß der ohnehin immer nur nach Monaten zählende Friedrichsfelder Aufenthalt von dieser Seite her nicht seinen Charakter und seine Signatur empfing.
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    Diese zu Friedrichsfelde geborene Tochter Dorothea war die nachmalige Herzogin von Sagan, vermählt mit Edmund Talleyrand von Périgord, Herzog von Talleyrand und von Dino, durch welche Vermählung sie die Nichte des berühmten Talleyrand wurde. Sie starb am 19. September 1862. [Image: Zurück]
 
Unter diesen Besuchern werden natürlich auch Maler gewesen sein, und das eine oder andere Bild, ganz abgesehen von den Kunstschätzen, die man aus Italien mitbrachte, wird damals seine Stätte in Friedrichsfelde gefunden haben. Eins, aus jener Zeit her, ist dem Schlosse verblieben, ein Aquarellbild »Vue de Friedrichsfelde« mit den Widmungsworten: »Dédié à Son Altesse, sérénissime madame la duchesse de Curlande et de Semigalles«. Das Bild ist aus dem Jahre 1787 (Schwarz fecit) und zeigt das Schloß in seiner damaligen, von der gegenwärtigen nur wenig verschiedenen Gestalt. ._.
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Friedrichsfelde von 1800 bis 1810
    Prinzessin von Holstein-Beck
    1799 kam Friedrichsfelde an den Geheimen Oberhofbuchdrucker Georg Jakob Decker, der es aber schon vor Ablauf eines Jahres, am 29. März 1800, an die Herzogin Katharina von Holstein-Beck wieder verkaufte. Diese bewohnte es bis zu ihrem Tode, der am 20. Dezember 1811 erfolgte.
    Prinzessin

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